Part 14

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Ich realisierte was er gesagt hat und wende mich empört an ihn. "Stimmt doch gar nicht "
"Ach Nein?", fragte er provozierend.
"NEIN!", sagte ich.
"Und was war das dann Gestern?", fragte Anton und spielt somit auf dem Kaffeevorfall an. Vielen Dank auch, denke ich mir. Er lässt mich schlecht vor Luke stehen.
"Apropo- ich habe hier eine neue Maschine mitgebracht.", sagte Luke und deutet auf den Karton, welchen er vorhin hinein getragen hat.
"Den Schaden kannst du mir selbstverständlich vom Lohn abziehen.", sagte ich, um die Kosten zu entschuldigen.
"Lass stecken, Süße.", lächelte Luke mich an.
"Aber..", will ich einwenden, doch Luke stoppt mich. "Du kannst nichts dafür."
"Nicht?", hakte ich nach.
"Nein!", bestätigte mir Luke.
"Aber..", sagte dieses mal Anton.
"Du warst lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort.", rettete mich Luke.
Fragend schaute ich ihn an. Auch Anton sein Blick ist der selbe.
"Die Maschine hatte einen technischen Defekt. Du konntest nichts dafür.", erklärte uns Luke.
"Sie war aber die letzte an der Maschine.", sagte Anton und versucht somit immer noch, mir die Schuld in die Schuhe zu schieben.
"Es hätte ebenso bei dir passieren können. Selbst wenn keiner dran gewesen wäre, hätte die Maschine auslaufen können. Wir können von Glück reden, dass Tori da war und den größte Schaden damit gestoppt werden konnte.", erklärte Luke.
Glücklich darüber, dass ich nicht die Schuld trage, lächel ihn ihn erleichtert an.

"Lass mich raten: mein Bruder hat dich dafür zur Schnecke gemacht?", stellte er grinsend fest. Ich finde nicht, dass es ein Grund zum lachen ist. Im Gegenteil, Anton hatte mich ganz schön beleidigt.
Ich schaue zu Anton rüber. Soll ich die Wahrheit sagen, oder nicht?
Luke bemerkt meine Unsicherheit, worauf er streng zu seinem Bruder blickt.
"Ich glaube, jemand ist dir eine Entschuldigung schuldig!", kam es von Luke.
Anton fängt an sich unangenehm auf seinem Stuhl hin und her zu bewegen.
"Na na Brüderchen. Erst dein Temperament zum Ausdruck bringen und jetzt den Schwanz einziehen und nicht zu deinem Fehler stehen? So geht das aber nicht.", sagte Luke zu Anton.
"Schon gut. So schlimm war es jetzt auch nicht.", sagte ich. Ich habe mich dazu entschieden, ihn zu decken. Warum? Ich weiß es auch nicht.
"Ich kenne Anton. Du brauchst ihn gar nicht decken."
"Tue ich nicht." verteidigte ich mich und auch ihn.
"Sorry.." nuschelt daraufhin Anton im Hintergrund.
"Das geht aber besser.", neckte sein Bruder ihn.
"Entschuldigung angenommen.", sagte ich schnell. "Es hat sich ja jetzt alles geklärt.", fügte ich hinzu.

Ich brauche keine Entschuldigung von Anton. Für mich ist der Fall geklärt und abgeschlossen, da ich weiß, dass ich keine Schuld habe.
Dadurch, dass wir noch so lange geredet haben und Luke beim anschließen der Maschine geholfen haben, war es, als wir das Café verließen schon spät.

Luke bot mir an, mich nach Hause zu fahren. Ich habe zwar protestiert, aber er ließ keine Wiederrede zu. Der Mann ist ganz schön Bestimmerrisch. Irgendwie ja heiß.. oh Gott, habe ich das gerade Wirklich gesagt?!

Like a gentleman, hält Luke mir die Tür seines Autos auf. Fragt mich jetzt nicht, was das für eins ist. Was Autos angeht, da kenne ich mich nicht gut aus. Das einzige was ich sagen kann ist, es sieht teuer und schnell aus. Außerdem ist es ein Bmw, aber um welches Modell es sich handelt, keine Ahnung. Da bin ich überfragt.

Nachdem ich eingestiegen bin, ging er ums Auto und stieg selber ein. Durch die Scheibe sehe ich Anton, der an seinem Motorrad steht und zu uns rüber guckt. Er sieht angespannt aus, ganz so, als gefalle ihm nicht, was hier vorgeht. Als gefällt ihm nicht, dass ich im Auto seines Bruders sitze. Doch dieser Gedanke ist absurd.

Auf dem Weg zu mir, redet Luke in einer Tour. Er ist sehr gesprächig und gibt sich nicht mit einfachen Antworten zu Frieden. So kam es auch, dass wir noch eine ganze Weile im Auto sitzen blieben, obwohl wir schon in meiner Einfahrt stehen. Wir reden über sein Leben und wie es kommt, dass ich ihn nie im Café sehe. Er erzählt mir davon, dass er diesen Sommer an einer Weiterbildung teilnimmt, um das Café besser zu führen. Arbeiten und diese Weiterbildung lassen sich leider nicht gleichzeitig meistern. Sowie ich, braucht Anton auch Geld. Seinem Bruder zu helfen, kam ihm daher ganz recht.
Außerdem erfuhr ich, dass er, bevor er das Café übernahm, BWL studiert hat.

Irgendwann beschloß ich dann, auch mal rein zu gehen. Ich überlegte, wie ich mich verabschieden soll. Umarme ich ihn oder sage ich nur 'Tschüss'? Bevor ich mich entschieden habe, nimmt Luke mir diese Entscheidung ab, indem er sich zu mir rüberlehnt und mich in eine Umarmung zieht. Ich erwiderte diese Umarmung nur so halb. Danach öffnete ich die Tür und stieg aus. Ich drehe mich noch einmal um. "Danke fürs nach Hause bringen.", bedankte ich mich. "Gern geschehen.", lächelte er mich an. "Schönen Abend noch.", wünschte ich ihm. "Dir auch und ein erholsames Wochenende.", sagte er immer noch lächelnd zu mir. Oh man dieses Lächeln. Es bringt mich zum schmelzen. Nachdem ich mich wieder gefangen habe, sehe ich zu, dass ich ins Haus komme.

Zwischen Herz und VerstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt