"Herr Bulut?", fragte sie und ich nahm meine Hand aus Ihrer.
"Tut mir leid.", entschuldigte ich mich.
"Setzen Sie sich bitte.", sagte ich und saß mich hin. Sie setzte sich auch und während sie das machte, beobachtete ich sie dabei.
Sie merkte meine Blicke und wurde gleich rot. Ich musste leicht grinsen, aber ich kriegte mich gleich wieder ein.
"Wir können anfangen.", sagte ich ernst.
"Ok.", sagte sie und nahm ein Notizbuch und ein Stift raus.
"Ich werde von Ihnen einen Zeitungsartikel schreiben, Herr Bulut."
Ich nickte und wartete auf Ihre Fragen.
Ich beobachtete sie, wie sie gerade ihr Notizbuch aufschlug. Als sie zu mir sah, trafen sich unsere Blicke.
"Al- Also fan- fangen wir an.", stotterte sie und ich musste wieder leicht grinsen.
"Herr Bulut, Sie sind 40 Jahre alt und in diesen 40 Jahren haben Sie bestimmt sehr vieles erlebt. Könnten Sie mir bitte ihr schönstes Erlebnis erzählen?", fragte sie mich.
"Sie.", sagte ich kurz und knapp und ohne zu überlegen. Sie schrieb es sich auf und ich sah einfach weg. Wieso hatte ich es ihr gesagt?
"Wie heißt Sie den?", fragte sie mich neugierig.
"Fragen Sie mich was Anderes.", zischte ich wütend.
"Tut mir leid. Ich höre sehr oft, dass Sie nur arbeiten. Haben Sie außer der Arbeit nichts anderes zu tun?"
"Die Arbeit gehört zu meinem Leben."
"Da haben Sie Recht. Aber zu ihrem Leben gehört doch aber auch die Familie."
"Frau Karaca da haben Sie vollkommen Recht. Meine Familie ist mein Leben.", sagte ich. Meine Familie war mein Leben, aber seitdem Tod von Berfin brach ich den Kontakt mit meiner Familie ab. Ich wollte einfach von jedem fernbleiben und mich nur in meine Arbeit vertiefen. Nicht mal Hevin sah ich seit Jahren mehr, da sie bei Melek wohnte.
"Wie fühlte es sich an, einer der reichsten Hotelbesitzer zu sein?", fragte sie mich.
"Sehr gut.", log ich. Es fühlte sich einfach beschissen an. In meinem Leben fehlte etwas und das war Berfin.
"Ok. Herr Bulut wann hatten Sie das letzte Mal Spaß?"
Flashback
Es war paar Tage bevor Berfin starb. Ich und Hevin waren oben in meinem und Berfin's Schlafzimmer.
"Berat Abi setz dich dahin bitte.", sagte sie und setzte sich auf den Schminktisch von Berfin drauf.
Ich nickte und setzte mich auf den Stuhl der vor Berfin's Schminktisch stand. Sie machte den Schminkkoffer auf und fing an mich zu schminken.
Nachdem sie endlich fertig war wollte ich mich im Spiegel anschauen, doch Hevin sagte lachend: "Nein Berat Abi hahaha. Du darfst dich noch nicht so sehen, lass deine Augen zu. Komm gehen wir runter zu Mami. Hahaha."
"Wie du willst du Hexe. Ich habe aber Angst haha. Sehe ich sehr schlimm aus?"
"Nein Berat Abi du siehst wunderschön aus hahaha. Du solltest dich öfters so schminken lassen hahaha."
Sie sprang vom Schminktisch runter und sagte: "Berat Abi lass deine Augen zu."
Sie nahm meine Hand und führte mich die Treppen runter.
"Darf ich jetzt meine Augen aufmachen Hevin?", fragte ich als wir stehen blieben.
"Ja kannst du machen.", sagte sie und ich hörte im Hintergrund zwei Gekicher.
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Rüzgarin Gölgesi ~ Der Schatten des Windes
Romance11 Jahre war es schon her, dass Berfin starb. Aber Berat kam mit dem Tod seiner schwangeren Frau immer noch nicht klar. Er arbeitete den ganzen Tag und Abends kam er spät nach Hause. Aber das was er machte gefiel seiner Tochter Hevin und seinen best...