Sicht von Berat
Als ich vor dem Krankenhaus parkte, klopfte mein Herz schnell. Ich stoppte das Auto und schnallte mich ab. Ich stieg mit Frau Karaca aus dem Auto, sie hatte im Auto die ganze Zeit geweint gehabt. Sie rannte ins Krankenhaus rein und ich rannte ihr hinterher, aber als ich vor dem Eingang war, stoppte ich. Ich sah ihr hinterher, sie lief den Weg mit dem ich und Berfin mal entlanggingen. Wir gingen diesen Eingang Hand in Hand rein und ich ging ohne sie aus dem Krankenhaus wieder raus.
Sollte ich reingehen und bei Frau Karaca sein? Oder sollte ich einfach gehen?
Ich beschloss rein zu gehen und sah schon Frau Karaca vor dem Operationssaal stehen. Ich ging zur ihr und fragte: "Was hat Sie?"
"Einen Gehirntumor...", schluchzte sie.
Das konnte doch nicht Zufall sein oder?
"Ihr wird es gut gehen. Ich verspreche es ihnen.", sagte ich ihr.
Sie lächelte mich leicht an und umarmte mich, ich wollte meine Hände auf ihren Rücken legen, aber ich konnte es nicht.
Als ich meine Augen zu machte, hörte ich ihre Stimme:
"Heute wird sich alles verändern. Ich verspreche es dir!"
Sie hatte mir auch was versprochen und sie hatte Recht, es hatte sich alles verändert. Sie hatte mich verlassen...
Als sich die Tür öffnete, löste sie sich aus der Umarmung und lief zum Arzt.
"Wie geht es ihr?", fragte sie.
"Ihrer Mutter geht es sehr gut. Wir haben es geschafft, sie hat keinen Tumor mehr.", sagte der Arzt mit einem Lächeln.
"Wann kann ich sie sehen?", fragte sie.
"Wann können wir sie sehen?", verbesserte ihre Schwester sie.
"Jetzt gleich dann."
Ihre Familie freute sich riesig, dass ihre Mutter lebte. Und ich? Ich freute mich natürlich auch, aber wieso konnte der Arzt nicht meine Berfin retten?
Ich spürte Tränen meine Wange runterfließen.
"Wieso weinen Sie?", fragte Frau Karaca mich.
"Ich... ich muss hier weg.", sagte ich und rannte aus dem Krankenhaus raus. Als ich draußen war, atmete ich die Abendluft ein. Es war jetzt wahrscheinlich 21 Uhr, da es dunkel war. Ich stieg in meinem Auto und fuhr mit Vollgas zu dem Ort, da wo ich meine Trauer vergaß.
Ich parkte vor dem Gebäude, schaltete den Motor aus und stieg aus. Ich ging rein und saß mich auf den Barhocker.
"Herr Bulut was möchten Sie?", fragte Andreas.
"Wie immer Andreas.", sagte ich. Er nickte und überreichte mir meinen Drink. Ich nahm es in die Hand und trank es auf. Ich gab den leeren Glas Andreas und er überreichte mir wieder ein volles Glas.
2 Stunden später
Ich überreichte Andreas einen 100 € Schein und versuchte dann aufzustehen.
"Berat warte ich helfe dir.", sagte Andreas, er kam zu mir und half mir.
"Berat hast du schon wieder getrunken?", fragte die Stimme die mir bekannt vorkam.
Ich drehte mich um und sah Serhat, Tolga, Caner und Hakan vor mir.
"Serhat lass mich doch. Sollte dir doch egal sein."
"Du weißt, dass wir das Beste für dich wollen. Das Trinken hilft dir nicht weiter Berat.", sagte Serhat.
"Was macht ihr eigentlich hier? Solltet ihr nicht bei eurer Familie sein?"
"Wir machen einen Männerabend.", sagte Caner.
"Aha ok. Ich geh und euch noch viel Spaß.", sagte ich und ging raus.
"Berat warte!", schrie noch Serhat hinter mir her, aber ich ignorierte es.
Mit meinen Jungs hatte ich auch keinen Kontakt mehr... Seid Sie mich verlassen hatte, verließen mich auch die anderen...
Ich stieg in mein Auto ein und versuchte vorsichtig nach Hause zu fahren. Als ich zu Hause ankam stieg ich aus und ging zur Haustür. Ich steckte den Schlüssel rein und machte die Tür auf. Ich ging rein, machte die Haustür hinter mir zu und zog meine Schuhe aus. Ich ging in die Küche, machte die Schranktür auf und holte mir eine volle Jack Daniels Flasche raus. Ich nahm sie und ging hoch in das Zimmer. In das Zimmer, da wo alle ihre Erinnerungen waren. Ich machte die Tür zu und saß mich auf den leeren Stuhl. Ich öffnete die Flasche, trank daraus und weinte. Ich sah auf die Wände und betrachtete unsere Bilder. Einzelne Tränen flossen meine Wangen runter. Ich legte die Flasche auf den Boden, ging zum CD-Player und machte unser Lied an. Als das Lied anfing schloss ich meine Augen und stellte mir vor wie wir tanzten.
Als das Lied fertig war, machte ich meine Augen auf und spürte wieder meine Tränen. Ich strich sie weg und sah vom Spiegel ihr Hochzeitskleid. Ich ging dorthin und nahm es in meine Hand. Ich saß mich auf den Boden, umarmte es und roch daran. Ich schloss meine Augen und ich spürte das mir wieder Tränen meine Wange runter flossen.
"Berfin... unsere Liebe ist wie der Wind. Ich kann sie nicht sehen, aber fühlen.", erinnerte ich mich als ich es vor 11 Jahren auf der Brücke gesagt hatte.
"Ich habe doch gesagt, dass unsere Liebe wie der Wind ist. Aber was ich vergessen habe ist, dass der Wind einen Schatten hat...", flüsterte ich schluchzend.
Ich umarmte ihr Hochzeitskleid noch fester und sagte heulend: "Ich vermisse dich..."
Das war ein kurzes Kapitel, aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen. :D
Ich hoffe ihr wisst jetzt wieso ich das Buch "Der Schatten des Windes" genannt habe.
Info: Ich werde jetzt ein paar Wochen nur Sonntags ein Kapitel posten, also nur einmal in der Woche, da ich diesen Monat viele Schulaufgaben habe und mich auf die Schulaufgabe konzentrieren muss. Ich hoffe ihr habt damit Verständnis. :)
~MissDhawan❤
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Rüzgarin Gölgesi ~ Der Schatten des Windes
Romance11 Jahre war es schon her, dass Berfin starb. Aber Berat kam mit dem Tod seiner schwangeren Frau immer noch nicht klar. Er arbeitete den ganzen Tag und Abends kam er spät nach Hause. Aber das was er machte gefiel seiner Tochter Hevin und seinen best...