4. Kapitel | Ich bin seine Julia...

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Sicht von Hevin

Ich saß gerade im Bus und fuhr mit Berin nach Hause. Ich sah aus dem Fenster raus und dachte nach.

"Hevin denk nicht an ihn. Er ist es nicht wert.", sagte meine beste Freundin.

Ich drehte mich zu ihr und sah sie traurig an.

"Er hat doch in der Umkleide meine Schulter geküsst und nicht mal in 10 Minuten war ich seine Cousine. Ich bin nicht mal seine Cousine. Nur weil Baba und Anne mich 'adoptiert' haben, heißt es nicht gleich das ich seine Cousine bin."

"Ich versteh dich Süße.", munterte sie mich auf und umarmte mich.

Als wir uns lösten, drückte ich auf die 'Stopp' Taste und sagte: „Ich will schauen ob er zu Hause ist oder nicht."

"Ich weiß Hevin, dass machst du immer."

"Ich mach mir nur Sorgen um ihm..."

"Ich weiß Süße."

Der Bus blieb stehen und wir beide stiegen aus. Wir liefen zu meiner alten Wohnung, da wo ich früher mit Anne und Baba gewohnt hatte. Jeden Abend stieg ich immer zwei Haltestellen früher aus dem Bus um zu schauen ob er zu Hause war, aber jedes Mal brannte das Licht nicht und sein Auto stand nie da.

Als wir vor der Wohnung standen, sah ich wieder das Licht nicht brennen und sein Auto stand wie immer nicht da. Ich sah auf die Uhr und es war 20:49 Uhr.

"Er ist bestimmt noch arbeiten.", sagte Berin.

"Warte ich ruf schnell Mert Abi an."

Sie nickte und ich nahm mein Handy raus. Ich wählte seine Nummer und rief ihn an:

"Hevincim?"

"Hey Mert Abi. Ich habe eine Frage."

"Schieß los."

"Ist Baba noch in der Arbeit?", fragte ich ihn.

"Er war schon um 14 Uhr oder so weg.", antwortete er mir.

"Ok danke.", sagte ich enttäuscht.

Ich legte auf und sah Berin angepisst an.

"Was hat er gesagt?", fragte mich meine beste Freundin.

"Er war um 14 Uhr oder so weg hat er gesagt."

Sie umarmte mich und sagte: "Er war bestimmt bei Berfin Teyze-"

"und danach bestimmt sich vollsaufen.", beendete ich ihren Satz.

30 Minuten später

Ich nahm die Kiste aus meiner Kommode und setzte mich auf mein Bett. Ich machte es auf und nahm die Briefe meiner Mutter raus. Es waren genau 5 Briefe drinnen und nächste Woche bekam ich von Melek Teyze das sechste und das letzte Brief, da ich Geburtstag hatte. Ich öffnete das erste Brief, dass ich mit 12 Jahren bekommen hatte.

Plötzlich klopfte es an der Tür und Melek Teyze kam rein. Sie setzte sich zu mir und fragte: "Was ist los Hevin?"

"Nichts Teyze. Ich wollte nur mal Mama's Briefe durchlesen."

"Jedes Mal, wenn du Berfin's Briefe wieder liest ist etwas passiert. Was ist passiert Schätzchen? Erzähl es mir."

"Ich war vorher wieder vor unserer Wohnung und Baba war wieder nicht zu Hause. Melek Teyze ich habe Angst um ihn... Er trinkt zu viel und ich habe Angst, dass er bald im Kummer liegt."

"Dann rede mal mit ihm Hevin. Du hast ihn schon lange nicht mehr gesehen und wenn du es ihm sagen würdest, würde er auf dich hören."

"Ok Teyze. Ich geh morgen nach dem Lernen zu Baba."

Sie nickte, gab mir einen Kuss auf die Stirn und verließ mein Zimmer. Ich machte die Kiste zu und legte es zurück in die Kommode. Ich machte mich Bett fertig und ging dann auch schlafen.

Am nächsten Morgen

Wie jeden Tag stand ich um 06:45 Uhr auf und zog mich um. Ich zog mir eine weiße Hose, ein weißes Top und ging dann ins Bad. Ich wusch mein Gesicht und putzte meine Zähne. Nachdem Zähne putzen band ich meine langen Haare zu einem Pferdeschwanz und cremte danach mein Gesicht ein. Ich nahm mir meinen Concealer und bedeckte damit meine Augenringe und noch paar Stellen. Danach puderte ich mein Gesicht und tuschte dann auch meine Wimpern. Als ich dann fertig war, lief ich in meinem Zimmer und nahm meine Tasche. Ich ging langsam die Treppen runter, da ich nicht wollte das meine Tante und meine Cousine Gamze wegen mir aufstanden. Als ich im Flur war zog ich meine Lederjacke und meine weißen Schuhe. Ich nahm meine Tasche und lief dann raus. An der Bushaltestelle sah ich dann Berin.

"Geht es dir besser?", fragte sie mich besorgt.

"Ja.", sagte ich mit einem Lächeln.

Sie nickte und stieg mit mir in den Bus ein, da der Bus schon da war.

Als wir dann in der Schule waren, kamen Selin, Aylin und Pelin zu uns und umarmten uns.

"Heute werden wir erfahren wer welche Rolle bekommt.", freute sich Selin.

"Ach stimmt.", sagte ich, da ich es vergessen hatte.

"Du bist so vergesslich Hevo hahaha.", sprach Pelin.

"Hey, aber das wir uns heute treffen habe ich nicht vergessen haha.", verteidigte ich mich.

"Hahaha jetzt kommt. Wir haben Frau Fuchs in der ersten Stunde und wenn wir zu spät kommen kriegen wir Ärger.", sagte Berin.

Wir nickten und gingen dann zu unserem Klassenzimmer. Ich und Berin teilten uns eine Bank und Pelin und Selin teilten sich eine Bank.

"Ich habe keine Lust auf Mathe.", jammerte Berin.

"Hahaha Mathe ist doch so easy. Englisch ist scheiße."

"Mathe ist doch nicht leicht!? Mathe ist schwierig und wie es das ist. Englisch ist easy aber Mathe!? Mathe ist für mich einfach wie ein Weltuntergang."

Ich fing an zu lachen, aber als ich sah das er das Klassenzimmer betrat verstummte ich. Berin die das bemerkte, flüsterte mir zu: "Vergiss ihn."

Ich nickte und sah dann auch, dass Frau Fuchs das Klassenzimmer betrat.

Sie fing mit ihrem Unterricht an und ich schaltete alles ab und dachte nach.

Ich liebte ihn sehr und das schon seit langem. Ich könnte ihn doch nicht so schnell vergessen, aber ich musste es. Er war mein 'Cousin'. Ich werde mich von ihm fernhalten müssen.

"Hevin?", hörte ich die Stimme meiner Lehrerin. Ich hob mein Kopf hoch und sah sie an.

"Hevin kannst mir bitte sagen was da rauskommt?"

Ich nickte, sagte ihr die Lösung und sie schrieb es auf.

...

Als es dann endlich Pause war, lief ich mit meinen Mädels in die Aula.

"Leute kommt schnell die Ergebnisse stehen fest.", freute sich Pelin und ging zur Pinnwand.

Als wir vor der Pinnwand standen schrie Pelin vor Freude: "Ich bin Julia's Mutter."

Sie umarmte mich vor Freunde und ich fing an zu Lachen.

"Ich bin Romeo's Mutter.", berichtete Berin.

"Ich bin Julia's Amme haha.", sagte Selin.

"Hahaha ich bin Paris. Der Kerl der Julia heiraten muss, wegen ihren Eltern.", fing Aylin an zu lachen.

"Oh mein Gott was!? Ich bin nur ein Gast auf der Feier.", regte sich Simge auf.

Ich löste mich von meiner und Pelin's Umarmung und ging zur Pinnwand. Als ich davor stand, stand auch Emir neben mir.

"Ich bin Romeo.", sagte er.

Ich suchte meinen Namen und stellte fest: "Ich bin Julia."

Ich drehte mein Kopf zu Emir und sah ihn mit geweiteten Augen.

"Ich bin seine Julia..."

Ich hoffe es hat euch gefallen. :D

Wie fandet ihr das Kapitel?

~MissDhawan

Rüzgarin Gölgesi ~ Der Schatten des WindesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt