5. Kapitel | Es tut mir leid! Verzeih mir...

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Sicht von Hevin

Als ich den Gong hörte, packte ich meine Schulsachen ein und ging dann mit meiner Schultasche aus dem Klassenzimmer raus.

"Hevin warte auf uns.", hörte ich Berin sagen.

Ich stoppte und sah hinter zu meinen vier Freundinnen. Sie kamen auf mich zu und Berin flüsterte: "Du machst es auffällig. Ich weiß das du Angst davor hast, aber du musst normal bleiben."

"Normal? Was heißt bei dir Normal? Ich bin voll normal. Ich werde nur seine Julia spielen und ihn vielleicht nur küssen, sonst nichts. Ich bin voll normal.", sagte ich nervös.

"Beruhige dich Hevin. Atme tief ein und aus. Ich möchte nicht das du noch eine Panikattacke bekommst.", sagte Berin.

Ich nickte und atmete tief ein und aus.

"So ist es gut. Komm jetzt gehen wir.", sprach Berin.

Ich, Berin und Aylin verabschiedeten uns von Selin und Pelin, da sie nach Hause mussten. Wir drei gingen zu Fuß zu Aylin nach Hause, während wir gingen redeten wir über die Abschlussfahrt und die Abschlussprüfungen. Als wir dann bei Aylin ankamen, zogen wir unsere Schuhe aus und liefen in die Küche. Wir machten uns erst was zum Essen und nach dem Essen gingen wir dann in Aylin's Zimmer und fingen wir dann an zu lernen.

Nach einer halben Stunde klopfte es an der Tür von Aylin. Wir sahen hoch und ihr Vater stand am Türrahmen.

"Baba!?", schrie sie. Sie stand auf, sprang auf ihn drauf und umarmte ihn. In diesem Moment tat mir mein Herz weh.

"Sscht Hevin üzülme.", flüsterte Berin und umarmte mich. (Sscht Hevin sei nicht traurig.)

Berin war meine beste Freundin, ich lernte sie in der ersten Klasse kennen, in dem selben Jahr starb auch meine Mutter. Berin war 18 Jahre, wohnte bei ihren Eltern und war ein Einzelkind. Sie war meine beste Freundin und wusste echt alles über mich. Wir gingen gemeinsam in die Grundschule, danach in die Realschule und da wir so dumm waren wechselten wir von der Realschule in die Wirtschaftsschule. Ich hatte echt gute sowie schlechte Zeiten mit ihr. Sie war immer für mich da und ich für sie. Sie war einfach meine Schwester von einer anderen Mutter.

"Du bist die Beste.", sagte ich, als wir uns lösten.

Sie lächelte mich an und strich mir die Tränen aus meinem Gesicht weg.

2 Stunden später

Ich stand vor dem Hotel und atmete tief ein und aus, bevor ich reinging. Ich betrat es und sah Mert Abi.

Mert Abi war 36 Jahre alt und war ein sehr guter Freund von meiner Mutter. Sie hatten auch mal früher zusammengearbeitet, aber seit 7 Jahren arbeitete er bei meinem Vater.

Er kam auf mich zu und sagte: "Ich habe dich schon lange nicht mehr gesehen, Hevincim. Geht es dir gut?"

"Ja und dir Mert Abi?"

"Auch haha. Was machst du hier?"

"Ich werde nach paar Jahren wieder Baba besuchen."

"Du hast ihn seit fast 6 Jahren nicht mehr gesehen."

"Ich weiß..."

"Wirst du ihm verzeihen?"

"Jeder verdient eine zweite Chance oder nicht?"

"Ja das hat jeder verdient."

"Ja... Mert Abi wo ist sein Büro?"

"Er ist im siebten Stock."

Ich nickte, verabschiedete mich und lief zum Aufzug. Als der Aufzug kam, stieg ich ein und drückte auf die 7. Als die Türen sich öffneten, ging ich raus und sah mich um. Im siebten Stock waren die Leute die im Büro saßen. Ich sah mir alles an und mein Blick blieb, aber an seinem Büro stehen. Er hatte ein Büro mit Glasscheiben, man konnte sehen was er machte. Als ich ihn sah wurde ich nervös und wütend zu gleich. Das was er mir vor fast sechs Jahren gesagt hatte, konnte ich immer noch nicht vergessen.

Rüzgarin Gölgesi ~ Der Schatten des WindesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt