~~~Ich habe es gestern leider nicht hinbekommen, das Special zu veröffentlichen, was meiner eigenen Schusseligkeit zuzuschreiben ist. Von daher kommt es erst jetzt. Das reguläre Kapitel kommt dann so in einer halben Stunde dafür :) ~~~
Mehr aus Gewohnheit als aus Hoffnung, tatsächlich etwas sehen zu können, schlug ich meine immer noch leicht schmerzenden Augen auf. Für den Bruchteil einer Sekunde wunderte ich mich, auf was ich lag, bis ich feststellte, dass es der Arm meines Freundes war, der hinter mir lag. Ich drehte meinen Kopf leicht, um seine gleichmäßigen Atemzüge besser hören zu können und atmete tief seinen angenehmen Geruch ein. Dieser Duft war unbeschreiblich, es roch einfach nach Tim. Wenn ich ehrlich war, hatte ich nicht vermutet, ihn noch nach dem Aufwachen neben mir vorzufinden und freute mich deswegen umso mehr. In diesem Moment merkte ich, wie Tims Atemzüge sich veränderten, schneller und ungleichmäßiger wurden. Ich spürte seine Bewegung hinter mir und wie er den Kopf hob.
»Na?«, hörte ich seine tiefe verschlafen klingende Stimme nah an meinem Ohr.
»Wie viel Uhr ist es?«, flüsterte ich. Ich hörte seine Bewegungen und ein Klacken, das ich nicht zuordnen konnte.
»Kurz nach halb sieben. Du hast fast vier Stunden geschlafen.«
»Du auch?«
Er lachte: »Die letzte Stunde oder so, ja.«
Ich nickte leicht und erneut legte sich Schweigen um uns.
»Wollen wir rüber ins Wohnzimmer? Zu den anderen?«, ergriff er irgendwann wieder das Wort und ich nickte leicht. Entgegen meiner Zustimmung ließ ich aber meinen Kopf wieder kraftlos fallen und vergrub mein Gesicht im Kissen, was mir ein Lachen von Tim einbrachte.
»Na, komm.«, forderte mich auf und griff nach meiner Hand. Ich ließ mich von seinen vorsichtigen Bewegungen auf die Füße ziehen. Vollkommen orientierungslos stand ich da und wartete auf Tim, der mir zeigte, wo ich hinmusste. Jedoch bewegte er sich nicht.
»Tim«, sprach ich ihn irgendwann mit jammernder Stimme an, doch er lachte nur.
»Was denkst du, wo gehts lang«, flüsterte er. Ich zuckte nur verzweifelt mit den Schultern und streckte meinen Arm aufs geratewohl in irgendeine Richtung aus. Wieder lachte mein Freund.
»Fast. Denk nach. Wir gehen hier erst raus, wenn du den Weg selbst findest.«
Ich wollte gerade ansetzten, erneut loszujammern, doch Tim legte kurzerhand seine warme Hand, die eben noch in der meinen gelegen hatte, über meinen Mund und verhinderte das somit.
»Nicht reden, denken«, kommentierte er sein Handeln und ich seufzte genervt auf. Jedoch begann ich tatsächlich, zu überlegen, versuchte mich zu erinnern, wie ich vor ein paar Stunden gestanden war und aus welcher Richtung ich zur Matratze gekommen war. Jedoch blieb mein Kopf leer, ich war einfach zu erschöpft gewesen, um darauf geachtet zu haben. Ich versuchte, die Stimmen meiner Familie zu hören, jedoch blieb bis auf Tims Atemzüge neben mir und den leisen Lärm der Straße alles still. Ich wollte gerade aufgeben und erneut losjammern, da erkannte ich endlich etwas, woran ich mich orientieren konnte. Der Straßenlärm. Als ich das Zimmer betreten hatte, war er von vorne gekommen, also musste die Tür in der entgegengesetzten Richtung liegen. Langsam drehte ich mich im Kreis, bis ich die Geräusche genau hinter mir vermutete und ging dann vorsichtig einen Schritt nach dem anderen nach vorne, bis ich mit ausgestreckten Armen an einer Wand ankam.
»Knapp daneben«, klärte Tim mich auf und ich konnte sein Lächeln heraushören. Also begann ich, mich rechts an der Wand entlang zu tasten, kam jedoch nicht weit, bis mich Tims Stimme erneut aufhorchen ließ:
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Blindes Vertrauen ~ #Stexpert
FanfictionWas ist, wenn dein Leben plötzlich über dir zusammenbricht und nichts mehr wie früher ist? Was ist, wenn du das Wichtigste in deinem Leben verlierst, das worauf all dein Handeln ausgerichtet ist, das was du immer als selbstverständlich erachtet has...