9. Heimkehr

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Ängstlich fuhr ich mit den Fingerspitzen über das Holz vor mir, ließ das Gefühl auf mich wirken und prägte es mir ein. Wir standen nun zu viert vor der Tür unsrer neuen Wohnung, nachdem wir auf dem Rückweg meine Schwester von der Schule abgeholt hatten. Unser neues Zuhause lag im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses und war eine ziemlich kleine Dreizimmerwohnung. Etwas passenderes hatten meine Eltern so kurzzeitig nicht finden können, also würden meine Schwester und ich uns von heute an ein Zimmer teilen müssen.

Ich strich über eine kleine, kreisförmige Erhöhung mittig der Tür, ein Türspion und schließlich fanden meine Finger wie von alleine den Türknauf, als würde mein Körper die Stelle, an der dieser liegen musste, kennen. Ich trat einen Schritt zur Seite, um meine Mutter aufsperren zu lassen und trat dann als erster über die Schwelle. Vorsichtig tastete ich mit Händen und Füßen vorwärts, kam bereits nach drei Schritten an einen Schuhschrank und blieb stehen.

»Links sind zwei große Schränke, wo all unsere Jacken, Schals, Mützen und so etwas drin hängen«, erklärte meine Mutter mir gerade, also wandte ich mich nach rechts. Ich hörte, wie die anderen mir in die Wohnung folgten und hinter mir im Flur stehen blieben, während ich durch die nächste Tür trat. Ich war unglaublich müde, die Aufregung und Anstrengung heute hatte mir mehr zugesetzt als ich gedacht hatte und meine Augen schmerzten noch mehr als noch vor einer Stunde, also wollte ich gerade einfach nur in mein Bett. Also wandte ich mich mit fragendem Gesichtsausdruck in die Richtung, in der ich die Anderen vermutete.

»Das ist das Wohnzimmer, rechts direkt die offene Küche, zwei Meter vor dir der Esstisch«, erklärte meine Schwester mir sofort übereifrig und ich hörte sie zu mir kommen, bevor ich ihre Hand inter meinem Arm spürte. Behutsam zog sie mich zwei Schritte nach vorne und nach links. Sie schien gemerkt zu haben, wie sehr mich das Betreten der neuen Wohnung anstrengte und beschlossen zu haben, dies etwas zu verkürzen.

»Wir sind jetzt in einem weiteren Flur, bisschen kleiner als der letzte. Links Bad, rechts Schlafzimmer. Und geradeaus", sie zog mich weiter, "unser Zimmer. Willkommen Zuhause.«

Als ich durch die Tür trat, hörte ich das leise Rauschen einer Straße von vorne und schloss daraus, dass an der Gegenüberliegenden Wand ein Fenster liegen musste. Meine Schwester zog mich jedoch nach rechts, wo ich auf dem Boden gegen etwas weiches stieß.

»Deine Matratze«, erklärte sie geduldig, »wir haben noch keine neuen Betten.«

Vorsichtig ließ ich darauf nieder. Ich erfühlte ein Kissen und eine Decke, die Matratze war weich und relativ breit, ich schätzte sie auf gute eineinhalb Meter. Dankbar schloss ich die Augen und fast sofort wurde der Schmerz etwas erträglicher, wenn auch nur minimal.

»Wir lassen dich jetzt erst ein Mal alleine, leg dich ein bisschen hin, ruh dich aus und schlaf vielleicht ein wenig.«, verkündete meine Mutter von der Tür aus und ich hörte meine Schwester die Rollläden herunterziehen. Augenblicklich wurde der Straßenlärm von draußen leiser.

»Danke«, flüsterte ich laut genug, als dass sie es verstehen konnten.

Ich hörte, wie sich drei paar Schritte entfernten und ohne lange nachzudenken, setzte ich erneut zum sprechen an:

»Tim?« Meine Stimme klang brüchig.

Tim stoppte in der Tür und drehte sich zu mir um:

»Was ist los, Stegi?«

»Kannst du bitte bleiben?«, bat ich ihn leise.

»Ich will jetzt nicht alleine sein.«

»Natürlich, mein kleiner Stegosaurus. Ich hab dir versprochen, dass ich immer für dich da bin, wenn du mich brauchst.«

An seiner Stimme hörte ich das Lächeln, als er antwortete und sich vor mir auf den Boden kniete.

Ich lächelte dankbar in seine Richtung und kuschelte mich in die Decken, sofort spürte ich, wie die Matratze unter Tims Gewicht nachgab, als er sich neben mich legte und mich in seine Arme schloss. So schlief ich schließlich mit einem Lächeln auf den Lippen und dem Gefühl, von meinem Freund beschützt zu werden, ein.

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Hayho!

Der Timmi is schon cute, nicht? :3

Heute mal ein etwas handlungsärmeres Kapitel, dafür ein wenig #Stexpert... Hoffe, es gefällt euch trotzdem.

Ich wollte an dieser Stelle ein Mal fragen, wer von euch denn auf Wattpad UND Fanfiktion.de unterwegs ist? Ich lade diese Geschichte ja parallel auf beiden Plattformen hoch, habe allerdings schon davor auf Fanfiktion.de recht viel geschrieben. Wer von euch hat wo denn welche Erfahrungen gemacht und was gefällt euch besser?

Ich persönlich finde Fanfiktion.de übersichtlicher, auch die Benachrichtigungen bei neuen Reviews, Reviewantworten oder Kapiteln favorisierter Geschichten, weshalb es mir auch auf Fanfiktion.de leichter fällt meistens, Reviews schnell zu beantworten. Außerdem hat Wattpad im Gegensatz zu Fanfiktion.de, wo man nur ganze Geschichten favorisieren kann, die Funktion, einzelne Kapitel zu favorisieren, was ich teilweise leider recht nervig finde, wenn man eine Geschichte neu liest und dann jedes Kapitel einzeln favorisieren »muss«. Andererseits fehlt mir auf Fanfiktion.de teilweise die Möglichkeit, schnell und unkompliziert neue Kapitel zu bewerten. Der nächste Vorteil von Fanfiktion.de ist meiner Meinung nach die einfachere und ausführlichere Geschichtssuche. Andererseits hat man auf Wattpad mehr Auswahl, auch an englischen Werken. Außerdem bekommt man auf Fanfiktion.de meiner Meinung nach mehr Feedback, auch wenn mir auf Wattpad die Funktion gefällt, Kommentare zu einzelnen Absätzen zu schreiben und beliebig oft auf Kommentare zu antworten. Beide haben ihre Vor- und Nachteile meiner Meinung nach. Was sagt ihr? Was habt ihr für Erfahrungen und kennt ihr noch andere (gute oder nicht so gute) Plattformen dieser Art? Würde mich ein Mal interessieren.

Außerdem möchte ich an dieser Stelle ankündigen, dass ich sobald ich die 1000 Aufrufe auf Fanfiktion.de voll habe, was voraussichtlich in nächster Zeit sein wird, als kleines Dankeschön unabhängig von meinen Uploadezeiten ein zusätzliches Kapitel veröffentlichen werde.

Liebe Grüße, minnicat3

Blindes Vertrauen ~ #StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt