14. Abschied

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Die nächsten beiden Tage vergingen wie im Flug, ich genoss die Zeit mit Tim in dem Wissen, dass es erst ein Mal die letzte sein würde und auch, dass ich wusste, dass er schon am Wochenende wiederkommen würde, machte es nicht besser. Tim schien inzwischen festes Bestandteil unserer Familie geworden zu sein, keiner schien auch nur auf die Idee zu kommen, zu bezweifeln, dass er die letzten beiden Nächte noch bei mir verbrachte und auch tagsüber kaum von meiner Seite wich. Wie selbstverständlich kochte meine Mutter für ihn mit, mein Vater behandelte ihn inzwischen fast wie einen zweiten Sohn und mit meiner Schwester kabbelte er sich immer öfter auf eine sehr gescheisterliche Art. Es machte mich glücklich, zu sehen, wie gut er in meine Familie passte und zugleich breitete sich Trauer über mir aus, wenn ich daran dachte, dass er uns nun wieder verlassen würde und nicht mehr täglich hier sein würde. Tatsächlich stand der Moment des Abschieds nun kurz bevor, Tims Zug würde in zwei Stunden kommen und er wollte davor noch zu seinen Verwandten fahren, bei denen er in all der Zeit untergekommen war. Mein Vater hatte darauf bestanden, ihn dort mit dem Auto hinzubringen und so standen sie nun in dem kleinen Flur vor der Haustür und alle verabschiedeten sich von Tim. Ich hörte meine Mutter, wie sie Tim in ihre Umarmung zog und ihm für alles dankte, was er mir zu Liebe getan hatte. Auch meine Schwester umarmte ihn lange, ich hatte das Gefühl, dass sich in den letzten Tagen auch zwischen ihnen eine gute Freundschaft entwickelt hatte. Einerseits war ich froh darum, dass sie sich so gut verstanden und glücklich für sie, andererseits war da ein Gefühl, das ich nicht so ganz einordnen konnte. Eifersucht?

»Pass gut auf dich auf«, hörte ich meine Schwester zu Tim sagen, »mein Bruder braucht dich.« Belustigt schnaubte ich auf, doch jeder von uns wusste, dass sie recht hatte. Ich brauchte Tim.

»Solange du mir gut auf Stegi aufpasst«, hörte ich das gleichmäßige Murmeln seiner tiefen Stimme beruhigend. Dann lösten sie sich voneinander und Tim trat auf mich zu. Irgendwie konnte ich Tim nicht vor den Augen meiner Familie so unbesorgt umarmen, solange ich nicht fähig war, ihre Reaktionen zu sehen. Doch Tim schien damit kein Problem zu haben, er zog mich ohne Zögern zu sich heran und in seiner warmen und sicheren Umarmung vergaß ich meine innere Unruhe wegen meiner Familie sofort.

»Ich werde dich vermissen«, murmelte ich leise gegen Tims Schulter und bemerkte in diesem Moment, wie kitschig schwul das eigentlich klang. Mein bester Freund schien sich daran jedoch nicht zu stören, er drückte mich nur noch fester an sich.

»Ich komme ja bald wieder. Mach nur keinen Mist bis dahin. Und lass dir nichts einreden, du bist stärker, als du glaubst, Stegi«, drückte er mich leicht von sich. Ich nickte fast unmerklich als Zeichen, dass ich ihn verstanden hatte. Schließlich tat er etwas, was ich nie vor meiner Familie erwartet hätte, er beugte sich zu mir runter und drückte mir einen leichten Kuss auf die Stirn, bevor er sich von mir löste, sich noch ein Mal bei meinen Eltern bedankte und schließlich mit meinem Vater aus der Tür verschwand. Als ich mich wortlos umwandte und den Weg in mein Zimmer suchte, spürte ich den nachdenklichen Blick meiner Mutter im Rücken. Sobald meine Schwester hinter mir das Zimmer betreten hatte, fing sie an vor sich hin zu kichern und in einer Tour »Schwuuuuuul« und »Ihr seid einfach so süüüß« vor sich hin zu quietschen. Ich ließ mich auf meine Matratze sinken, einfach nur genervt von ihrem Verhalten. Der Abschied fiel mir eh schon schwer und ihre Worte waren wie Salz in der Wunde.

»Halt einfach die Klappe«, fuhr ich sie an, was sie natürlich nur als Grund nahm, noch mehr zu kichern. Verzweifelt hielt ich mir die Hände über die Ohren, in dem schwachen Versuch, ihre Stimme so ausblenden zu können.

Irgendetwas in mir drin fühlte sich leer an und diese Leere brannte wie Feuer ein Loch in meine Brust. Als Tim gegangen war, hatte er einen Teil von mir mitgenommen, einen Teil von mir, der vielleicht sogar ihm gehörte

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Hayho!

Nun, sieht so aus, als wäre der liebe Tim jetzt wohl erst ein Mal weg...

Was glaubt ihr, wie wird Stegi das verkraften?

Ich kann euch aber beruhigen: Der liebe Tim bleibt nicht allzu lange fort... :3

Nunja, ich habe mich dafür entschieden, dass der Junge auch Mal wieder nach Hause muss... Morddrohungen immer in die Kommentare, ich lese sie mir alle aufmerksam durch :)

Ansonsten könnt ihr mir auch sonst immer liebend gerne Feedback hinterlassen... Besonders Ideen für ein Special sammle ich immer noch fleißig... Und langsam wirds ernst, das nächste oder übernächste Kapitel wird voraussichtlich bereits wieder ein Special sein als Dank für dann 2000 Aufrufe auf Fanfiktion.de... Mega krass. Momentan fehlen mir zwar noch knappe 250... Aber das sollte relativ schnell gehen! Riesen Danke dafür, ihr macht mich glücklich!

Also, an alle kreativen Köpfe unter euch (Und das sind die meisten, schließlich ist das hier eine Fanfiktion-Seite... Kreativität ist Programm): Ideen immer in die Kommentare. Wer sich nichts wünscht, kann auch nichts bekommen... Wer sich etwas wünscht, hat bei mir aber ganz gute Chancen... :)

Liebe Grüße, minnicat3

Blindes Vertrauen ~ #StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt