Kapitel 20: Negla ♡

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Fortsetzung aus Tamers Sicht
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Wie kann sie nur an so etwas denken, hat sie nicht an mich gedacht, auch wenn nicht an mich, hat sie nicht an ihre Eltern gedacht,wie kann sie uns das nur antun?
Auf dem Boden lagen aber Dutzende von Glasscherben und sie kniete auf dem Boden und hatte eine Scherbe in der Hand. Ihre Hand zitterte und ich sah viel Blut um sie herum. Ich bekam Panik, nach dem ich aus der Schockstarre erwacht bin. Ich lief auf sie zu und guckte genauer hin. Was ich jetzt wiederum sah, ließ mich beruhigt die Luft wieder auszuatmen. Vor ihr stand ein Mülleimer und sie entsorgte die unten liegenden Scherben. Anscheinend ist ihr ein Glas runter gefallen und sie versuchte die Reste zu entsorgen, so wie ein wahrer Muslim handeln sollte. Eine andere Person hätte es höchstwahrscheinlich liegen gelassen und dann das Personal gerufen, um die Reste zu entsorgen. Ich wollte runter um ihr zu helfen, beziehungsweise um ihr die Arbeit abzunehmen, weil sie viele Schnittwunden von dem Glas hatte. Aber anstatt das es sich positiv auf sie wirkt, erschreckt sie und schneidet sich tief mit einer Scherbe. Da ich Negla ja kenne, weiß ich, dass ihr bei zu viel Blut schwindelig wird... und gerade als ich das dachte, machte sie die Anzeichen, um nach vorne zu kippen. Rechtzeitig konnte ich verhindern, dass sie in die übrig gebliebenen Scherben rein fällt. Gott sei Dank kam gerade irgendjemand in das Zimmer. Als die Person rein kam und das Blut sah, rief sie sofort einen Arzt. Die Person war Sevgi. Sevgi hatte mich gestern Abend angeschrieben, weil sie sich Sorgen um Negla gemacht hatte. Sie wollte in der Nacht noch kommen, aber ich konnte sie dazu überreden nicht zu kommen, weil sie schon schlief. Während wir auf den Arzt warteten, hebt ich Negla auf ihr Bett. Ich nahm ihre Hände in meine und ging mit den Fingerspitzen über die Wunden, in der Hoffnung das alles ungeschehen zu machen. Schon wieder hatte ich sie in Gefahr gebracht. Mein Herz tut weh, dass ich der Grund dafür bin, dass ihr soviel Leid zustößt, nur wegen mir. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen Sevgi und ein Arzt in das Zimmer rein gestürmt. Der Arzt guckte sich die Wunden an und nähte diese zu. Die Schnittwunde war tiefer als ich es dachte. Der Arzt beruhigte mich, in dem er mir die ganze Zeit sagte, das es meiner "Frau " gut ginge. Ich merkte wie Sevgi uns verwundert von der Seite anschaute. Ach ja, ich hatte vergessen ihr am Telefon zu sagen, dass ich den Leuten gesagt hätte, ich sei ihr Mann, weil sie mich sonst nicht mitgenommen hätten. Das muss ich ihr gleich nochmal erklären, nicht das es später Krieg zwischen den Mädels gibt oder es wird etwas verbreitet, was Neglas Ehre gefährden könnte, wobei sie so unschuldig ist und nichts von dem allem verdient hat. Neglas Hand wurde mit einem Verband verbunden, damit die zuvor gereinigten und versorgten Wunden heilen können. Negla schlief für eine kurze Zeit. In der Zeit erklärte ich Sevgi die Umstände unter denen sie mir erlaubten hier zu sein. Nach nicht einmal 5 Minuten, nach dem ich all das erzählte, wachte Negla auf. Sie guckte erst mich an und dann auf ihre Hand. Man sah ihr an dass sie sich schämt, deswegen entschied ich mich dazu das Zimmer zu verlassen.ich glaub die Mädels haben noch viel zu bereden ...

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Neglas Sicht :
Ich hab alles gehört. Nur um bei mir zu bleiben, hat Tamer gesagt ich sei seine Frau. Aber es ist etwas gewöhnungsbedürftig, dass er sich um mich kümmerte, anstatt bei Nermin zu sein. Sevgi saß mir gegenüber und guckte mich an. Ich war wieder den Tränen nahe und die ersten Tränen kullerten den Weg von meinem Auge, über die Wange, runter ins nirgendwo... Sevgi kam zu mir und umarmte mich, mein Gott bin ich in letzter Zeit emotional... ich hasse es vor anderen Menschen zu heulen, aber wenn ich es nicht tu, dann explodiere ich irgendwann. Manchmal frage ich mich echt, was ich ohne Sevgi machen würde. Sie ist immer für mich da und mag mich so wie ich bin. Sie steht immer zur rechten Seite, bei Streitereien steht sie immer auf der Seite des Wahrheitsagenden. Wir haben uns in der Zeit von ein und halb Jahren, besser angefreundet, als mit sonst jemanden anderes. Ich mag sie mega doll. Ehrlichkeit steht bei Freundschaft immer an erster Stelle und diese ist in dieser Freundschaft erfüllt. Ich hätte mir gewünscht, dass die Freundschaft von mir und Tamer auch so gut läuft, aber anscheinend legt er einen nicht so hohen Wert darauf. Mit Sevgi an meiner Seite erholte ich mich wieder von dem Schock, den ich wegen des ganzen Blutes erlitten habe. Was würde ich nur ohne Sevgi machen sie ist immer für mich da. In Guten so wie in schlechten Zeiten. (Hab dich lieb dafür ♡)
Ich wollte sie fragen, ob sie mich die ganze Zeit an der Hand gehalten hat, aber ich ließ es dann wiederum, weil wer sollte es außer sie gewesen sein. Ich bin ihr so dankbar dass sie mich nicht alleine gelassen hat. Aber was mich wundert ist, wo Zehra und
Maria sind. Immer tun sie einen auf gute Freunde und lassen einen dann in Stich, wenn es einem schlecht geht. Subhanallah, sowas hasse ich richtig , aber das beweist mir wiederum, dass Sevgi die einzige wahre Freundin unter diesen drei ist. Ich dachte kurz an die anderen , aber die waren es nicht einmal wert, dass man auch nur einen klitzekleinen Gedanken an sie verschwendet . Denn die Leute die nicht einmal nach mir fragen wenn es mir schlecht geht, haben etwas an dem Prinzip der Freundschaft falsch verstanden.
Mit der Zeit wurde ich wieder müde, aber ich wollte in meinem Bett schlafen und nicht im Krankenhaus. Eine Sache wundert mich aber noch, wo um alles in der Welt bleibt Nermin. Hab sie seit gestern nicht mehr gesehen und ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass sie nicht gehen würde, ohne sich zu verabschieden. Ach vielleicht ist ihr etwas dazwischen gekommen oder so. Da ich kein Bock mehr auf das Krankenhaus habe stand ich langsam auf und ging in Richtung Tür. Ich hoffe ich muss nicht lange nach Tamer suchen, weil mir noch leicht schwindelig ist. Ich ging aus dem Zimmer raus und lief den Gang entlang. Ich suchte die Gegend nach einem mir bekannten Gesicht, aber ich fand niemanden. Sicherheitshalber schaute ich im Aufenthaltsraum der Station nach und siehe da, ich fand die ganze Clique versammelt. Nur ich fehlte. Tamer, Jonathan, Nermin und Sevgi tranken gerade etwas und bemerkten mich nicht. Ich setzte mich zu ihnen und schaute einmal in die Runde. Ich danke Allah dafür, dass ich diese Wesen habe. Ich liebe jeden einzelnen von ihnen. Insha Allah hält unsere Freundschaft für immer an. Noch voll in meinen Gedanken versunken merkte ich gar nicht, dass sie zu mir sprachen. Ich guckte erst mal durcheinander und konzentrierte mich auf Jonathan, der mir wohl etwas sagte. Er merkte die Situation und wiederholte sich.

J.: Na Kleine, geht es dir gut ?

Neg.: Ja, geht so. Ich will nach Hause, dann geht es mir besser :/

J.: Kann ich verstehen. Soll ich dich nach Hause fahren ?

T.: Brauchst du nicht Bruder ich mach das schon. Ihre Mutter besteht darauf.

Ner.: Negla geht es dir besser?

Neg.: Alhamdulillah, den Umständen entsprechend relativ gut :) Leute, wann darf ich nach Hause ?

T.: Erst ab morgen Insha Allah

Es klang so, als würde man ihn dazu zwingen und er kein Bock darauf hätte, mich nach Hause zu bringen... Da ich kein kleines Kind bin, kann ich ich selber nach hause fahren, ich meine wozu gibt es Busse und Bahnen. Ich schaute ihn traurig an und merkte wie meine Augen wässrig wurden. Oh man, wie ich Krankenhäuser hasse. Ich will nicht länger hier bleiben...

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TAMERS SICHT :

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Negla ♡ two bodies, one lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt