Kapitel 43: Negla ♡

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Obwohl eigentlich bin ich es schon. Wenn ihr bloß wüsstet...
Aber ihr werdet es nicht vor Negla erfahren. Als alles für den Antrag fast bereit war, machten wir uns wieder auf dem Weg zu Negla. Es ist fast 15 Uhr und wir sind schon relativ lange unterwegs, Negla dem entsprechend lange alleine. Und Hunger haben wir auch noch. Wir sind uns nicht sicher gewesen, ob Negla wohl etwas kochen würde, oder ob wir etwas mit bringen sollten. Sicherheitshalber haben wir nichts gekauft, vielleicht nur eine große Menge an Naschkram, mehr auch nicht. Bei Negla angekommen, klingelten wir gar nicht erst, da Sevgi die Schlüssel hatte. Ich blieb erst einmal für fünf Minuten draußen und wartete auf ein Zeichen von Negla oder Sevgi, wegen Negla. Nicht dass sie ihr Kopftuch nicht auf hat oder so. Sicher ist sicher. Nachdem mich Negla persönlich herein gebeten hat, habe ich ihr die volle Tüte in die Hand gedrückt. Erst schaute sie mich fragend an und als sie ein Blick rein warf, erstrahlte ihr ganzes Gesicht. Ja, Naschi macht sie sehr glücklich. Negla ist ganz einfach perfekt. Sie braucht nicht viel und verlangt auch nicht viel von einem, um glücklich zu sein. Und ihre Freude steckt einen an. Ich will dafür verantwortlich sein, dass sie jeden Tag strahlt, egal aus welchem Grund. Nun aber zum essen, ich bin am verhungern und die Wohnung riecht neutral, dass heißt Negla hat nicht gekocht. Also heißt das wohl, dass wir außerhalb essen werden. Mir fiel gerade eben erst auf, dass Negla in einem Gammlerlook fertig angezogen, vor der Tür stand und uns anschaute. Sie scheint sich zu freuen, aber ich weiß nicht auf was. Sie zog sich ihre Sportschuhe an und würde ich es nicht besser wissen, würde ich sagen sie würde zum Sport treiben aus gehen. Aber dafür kenne ich sie viel zu gut. Ich lief schnell in die Küche um ein Glas Wasser zu trinken, ich war kurz vorm verdursten. Auf dem Esstisch lag schon das Besteck, also holen wir uns das essen hier her. Ich trank schnell aus und wollte den Glas wieder in den Waschbecken packen, jedoch rutschte er mir aus der Hand. Mit einem klirren landete das Glas auf den Fliesen. Ich bückte mich um die Scherben aufzuheben und war zu unkonzentriert bei der Sache, dass ich meine Hand versehentlich verletzte. Die Mädels kamen in die Küche angerannt, weil sie das Klirren des Glases wahrscheinlich gehört haben und Negla kam sofort auf mich zu, als sie das Blut sah. Eigentlich kann sie ja kein Blut ab und man sah ihr an, dass sie die Zähne zusammen biss um mir zu helfen. Negla holte schnell ein Tuch, um es mir in die Hand zu drücken. Damit sollte ich das Blut entfernen. Sie kümmerte sich um die Scherben und reinigte alles. Dann schaute sie noch einmal auf die Wunde, welche Alhamdulillah nur eine kleine Schnittwunde war. So schlimm ist die Wunde nicht. Sie verarzte diese und fragte nach meinem Zustand. Voll süß wie sie mich besorgt anschaute und wieder merkte ich das Sie einfach die Richtige ist. Nachdem sich die Mädels versichert haben, dass es mir gut geht, machten wir uns auf dem Weg nach draußen. Sie ging voraus, aalso ging ich mal davon aus, dass sie weiß wohin sie will, bzw. was wir essen werden. Sie ging zielstrebig die Straßen lang, bis wir zu einem fish&chips Verkäufer an. Sire winkte einmal bevor sie rein ging. Der Verkäufer begrüßte sie mit einem "Merhaba kizim". Also kennen sie sich schon... Der Typ scheint nett zu sein. Auf einmal taucht ein Typ aus dem hinteren Raum und den begrüßte sie dann auch. Sie unterhielten sich kurz auf deutsch und dann bestellte sie, drei Mal das übliche, wie sonst auch immer. Dann lass ich mich mal überraschen, was sie sonst auch immer ist. Sie sprach wieder mit dem älteren Typen und stellte uns vor. Der ältere Herr schien erfreut uns kennen zu lernen und irgendwie fand ich ihn echt sympathisch. Mir gefällt seine offene Art. Er bereitete uns drei Mahlzeiten vor und ließ nicht zu, dass wir die Getränke, welche Negla mit bestellt hatte, bezahlen. Die Getränke gingen aufs Haus. Und da es sich nicht gehört ein Mädchen bezahlen zu lassen, habe ich das Essen bezahlt. Obwohl Negla protestiert hatte und trotz einer langen Diskussion habe ich bezahlt. Das würde echt an meinem Ego kratzen, wenn ich zulassen würde, dass ein Mädchen in meiner Anwesenheit etwas für mich bezahlt. Also verabschiedeten wir uns ganz nett von dem Ladenbesitzer und dem anderen Typen und liefen wieder nach Hause. In Neglas Wohnung haben wir uns dann direkt in die Küche gesetzt und sind über dem Esse hergefallen. Es schmeckte göttlich. Zwar bin ich nicht so der Fisch Typ aber das schmeckt einfach gut. Hier werde ich wohl öfter her kommen. Mir gefällt zwar nicht, die Art wie der jüngere Herr Negla an guckt und mit ihr redet, aber ich kenne Neglas Absicht. Ich sehe ihr an, dass sie das Interesse nicht erwidert. Ich glaube es ist ein Schlag in die Fresse des Jungen. Er hätte sonst echt ein Problem mit mir gehabt, da ich ihn jetzt gesehen habe und weiß wie sie mit ihm umgeht, brauche ich mir keine Sorgen zu machen. Negla wird insha Allah meins sein...

Neglas Sicht:
Heute war es ein sehr gechillter Tag. Ich hab den Tag so genossen, beim nichts tun und einfach nur chillen und faulenzen. Für heute Abend habe ich geplant, dass wir zum Tower Bridge fahren. Mir ist es wichtig, dass Sevgi und Tamer diese wunderschöne Aussicht zu genießen. Das ist unglaublich dass einmal Nachts zu erleben. An der Themse trinken wir dann einen Tee und genießen die Zeit. Vorhin ist mir bewusst geworden, dass ich jede Sekunde mit Sevgi und Tamer genießen. Denn in zwei Wochen sind sie wieder weg. Erst haben wir das traumhafte Essen genossen und dann haben wir uns ins Wohnzimmer gesetzt und über alles mögliche zu reden. Am meisten haben wir über die Vergangenheit gesprochen. Die Zeit die wir mit einander erlebt haben, die schönste Zeit meiner Vergangenheit. Erst mit Tamer und seinen Horrorgeschichten und dann die schöne Zeit mit der Dauer von drei Jahren mit meiner liebsten Sevgi. Eine sehr schöne Kindheit und auch Jugend welche ich mit diesen beiden Verrückten erlebt habe. Die Zukunft hat uns von einander getrennt. Tamer in München, unsere Geburtsstadt, Sevgi in Hamburg, unsere Heimatsstadt und ich in London, im Nirgendwo. Die Zeit hat uns verändert und von einander getrennt. Ich hoffe es kommt noch öfter zu solchen Treffen. Nicht mehr lange und ich bin dann wieder zu Hause. Ich fliege ein zwei Tage nach den beiden  nach Hause, mein Vater wollte mir etwas wichtiges sagen. Ich hoffe es ist nichts schlimmes passiert. als die Zeit dann soweit war, haben wir uns umgezogen und bereit gemacht. Wir trugen alle etwas schickes, aber dennoch gemütliches, denn wir haben noch einen sehr langen Marsch vor uns. Mit dem Bus sind wir bis zu einer bestimmten Station an der Themse gefahren und den Rest des Weges mussten wir zu Fuß weiter laufen. Es ist sehr kühl geworden und man bekam die richtige Londoner Luft und Kälte zu spüren. man bekommt richtig das Gefühl, dass man am Leben ist, man spürt sein Leben. Auf der Brücke gegenüber des Tower Bridge haben wir für einige Minuten inne gehalten und die Aussicht genossen, ein unglaublicher Moment mit viel Hoffnung und Träumen verbunden. Wenn man hier steht, spürt man das Gefühl von Freiheit und Hoffnung in sich aufkommen. ein unbeschreibliches Gefühl. nach dem wir uns wieder gesammelt haben sind wir los gegangen. Die Treppe runter zu dem Gelände der Themse, welcher mit Girlanden verziert ist. Die kleinen Lämpchen zeigen einem den Weg. Man läuft den Weg entlang und läuft an vielen Kaffees vorbei, welche einen sehr gemütlichen Eindruck machen. Wir schlenderten den Weg entlang und sprachen über dies und das. Ich habe mich herzlich amüsiert und den beiden ging es glaube ich nicht anders. Nach einigen Bildern an der an der Tower Bridge, gingen wir die Hälfte des Weges zurück und setzten uns in das am gemütlichsten aussehendes Kaffee. Jeder bestellte sich etwas und dann saßen wir da und schlürften unsere heißen Getränke. Das nenne ich mal jede einzelne Sekunde des Lebens genießen. Für jeden Tag, den sie hier in London verbringen werden, möchte ich ein Ereignis mit ihnen erleben, welches diese Reise für sie unvergesslich macht. so gegen 1 Uhr morgens kamen wir bei mir Zuhause an und wir machten uns sofort bettfertig. dann saßen wir wieder im Wohnzimmer uns sprachen über alles mögliche. irgendwann fielen meine Augen einfach vor Müdigkeit zu und ich hab nichts mehr mitbekommen. 

Tamers Sicht: 

Negla ist mitten in der Gesprächsrunde einfach mal eingeschlafen. So typisch Negla einfach ; haha. Mich stört es nicht, dass einzige Problem ist, dass sie auf der Couch eingeschlafen ist und dabei so süß aussieht. Sevgi wollte sie aufwecken und ins Bett schicken, aber ich habe es nicht zu gelassen. Sie kann da ruhig liegen bleiben. Dann schlafe ich heute einfach auf dem Boden. Dieses Opfer werde ich für heute bringen, so schlimm wird es wohl nicht sein. Es ist eher ein Geschenk als eine Bestrafung, denn so kann ich sie mir genauer angucken und all die Augenblicke nach holen, welche ich auf Grund der Ferne nicht genießen konnte. Nach so langer Zeit sind wir wieder mit einander vereint, dann wird es mich ja wohl nicht stören, auf dem Boden zu schlafen. Ich dachte darüber nach, wie es morgen ablaufen wird. ich hatte meine Sachen vorhin schon unauffällig gepackt, den ich werde diese direkt in die Wohnung bringen. Da werde ich mich auch gleich vorbereiten und mich anrichten. Mit Sevgi ist das Programm für morgen schon besprochen, gegen 18 Uhr setzt sie sich mit Negla in ein Taxi und kommt zur Adresse, welche ich ihr schicken werde. das morgen muss perfekt werden. ich machte es mir auf dem Teppich auf dem Boden gemütlich und packte mir ein Kissen hin und eine Decke, welche mir Sevi brachte. Vor lauter Aufregung und Freude ist es mir echt schwer gefallen, aber irgendwann hat es dann doch geklappt...    

Negla ♡ two bodies, one lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt