Kapitel 6: Negla ♡

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Nachricht an Tamer:

Salam Tamer, die Sachen sind echt süß, aber unsere Freundschaft braucht eine kleine große Pause. Ich glaub du kannst das nicht verstehen, aber ich hoffe du kannst das irgendwann Mal respektieren. Man sieht sich irgendwann, insha Allah... Aber bitte versuch nicht mit mir zu reden oder auf mich zu zukommen. Ich will vorerst keinen Kontakt zu dir haben, weil ich nicht will das dir der Anblick von heute und vorher in den Sinn kommt, wenn du mich siehst. Ich wünsche dir viel Glück dabei und Salam...

Eigentlich bin echt traurig aber der Abstand wird gut tun. Ich werde jetzt wohl jedesmal früher in die Schule fahren müssen um ihm nicht zu begegnen und in der Schule werde ich mich nur noch im Klassenraum aufhalten können. Oh man, diese Sache wird mein Leben komplett auf den Kopf stellen, aber sie ist es wert. Ich habe das Gefühl das es schwerer ist, als es sich anhört. Insha Allah hilft Allah mir dabei dass zu überstehen. Ich guckte auf die Uhr und merkte das es schon 10:30 Uhr war uns keiner wach ist. Also entschied ich mich meine Familie zu wecken. Meine Schwestern standen beide nach einander auf und meine Eltern waren anscheinend schon draußen. Meine Schwestern und ich frühstückten zusammen und redeten über alles mögliche. Leila schwärmte extrem von ihrem Verlobten, dem Wassim. Er ist 22 Jahre alt und lebt in Berlin. Sie treffen sich leider nur jedes Wochenende und sie ist immer traurig deswegen. Die Hochzeit findet in drei Monaten statt und deswegen ist sie so aufgeregt, dass mich das langsam, aber sicher nervt. Als sie so über Wassim sprach, dachte ich sofort an Tamer. Ich mag ihn noch aber er hat mich ohne Kopftuch gesehen und das darf kein Mann außer Baba. Und als ob Mina meine Gedanken lesen könnte, teilte sie uns etwas mit.

M.: Achso, übrigens wir sind bei Tata Negla (die Mutter von Tamer) zum Essen eingeladen:) und die Jungs sind zum ersten Mal nach langer Zeit wieder dabei. Wir sollen alle um 14 Uhr drüben sein und Mama und Baba sind dann schon da, sie müssen wohl etwas mit denen klären.

Damals habe ich mich über so eine Nachricht gefreut, aber diesmal ist meine Freude sehr begrenzt. Ich bin die einzige aus meiner Familie die eine sehr starke Bindung zu den Jungs hat. Also gibt es heute wohl keinen Ausweg von ihm, ich hoffe nur das er nicht da ist. Ich liebe Tata Negla über alles, sie ist eine wundervolle Frau. Sie behandelt mich wie ihre eigene Tochter und fragt immer nach mir. Ab und zu wenn ihre Söhne nicht da sind, geh ich meist zu ihr rüber und rede mit ihr. Sie ist die Perfekte wenn es um das Zuhören geht und sie berät mich da wo sie nur kann. Also ihr zuliebe geh ich auch heute hin. Noch ein Grund warum ich sie so unglaublich gerne mag ist, dass sie genau so heißt wie ich. Wenn man so darüber nachdenkt, wäre sie die perfekte Schwiegermutter und jedes Mädchen das ihre Schwiegertochter wird kann sich glücklich schätzen. Ich räumte die Küche auf und wir gönnten und einen Bollywoodfilm, da wir noch knapp drei Stunden hatten. Zusammen gucken wir STUDENT OF THE YEAR. Einer meiner Lieblingsfilme. Gegen 12:45 habe ich mich dazu entschlossen mich fertig zu machen und als erste rüber zu gehen, um Tata Negla zu helfen. Da ich weiß das die Jungs das sonst nicht tun würden. Ich klingelte an der Tür und da das Schicksal mal wieder einen Verräter nachahmen muss, macht Tamer mir die Tür auf. Ich guckte ihn kurz an und er schien so, als würde er sich nicht von der Tür wegbewegen zu wollen. Als ich ihn sah merkte ich das er traurig guckte, aber ich lasse mich nicht von meiner Entscheidung abbringen. Um das nicht unnötig in die Länge zuziehen, schubste ich ihn zur Seite und lief einfach rein. Ich sah Tata Negla und setzte ein ehrliches Lächeln auf, da ich sie unheimlich vermisst habe. Sie umarmte mich herzlich und ich fühlte mich etwas beobachtet. Als ich mich umdrehte, sah ich Tamer der an dem Türrahmen gelehnt ist und uns anglotzte. Weiß Gott was er sich gerade denkt. Um nicht weiter an sowas zu denken schüttelte ich den Kopf, mit der Hoffnung den Gedanken so loszuwerden. Nach diesem Anblick musste ich ein gefaktes Lächeln aufsetzten. (N= Negla ; T.N=Tata Negla)

N.: Tata kann ich dir in irgendetwas helfen ?

T.N.: Nein meine liebe es reicht das du hier bist. Bist mir eine seelisch Unterstützung. Setz' dich einfach zu mir in die Küche.

Ich sagte ein einfaches Ok und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Diese Frau ist zu cool für diese Welt. Ich wollte gerade ins Bad gehen um dort meine Hände zu waschen, aber irgendjemand hatte was anderes mit mir vor. Ohne etwas dagegen tun zu können wurde ich in ein Zimmer gezogen. Eine Hand lag auf meinem Mund, die mich vom Schreien hindert und zwei schöne braune Knopfaugen guckten mich an. Ya Allah hilf Mir bitte bloß nicht auf falsche Gedanken zu kommen und nichts falsches zu tun ...

...


Negla ♡ two bodies, one lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt