Kapitel 24: Negla ♡

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Ich merkte wie er langsam nervös wurde und wusste, dass das was er als nächstes sagen möchte nicht so gut ist zu erzählen, oder etwas viel zu wichtiges ist.

Das was er sagte schockte mich einerseits und andererseits war ich relativ enttäuscht von meinem Baba.

P.: Negla, ich will dir etwas vorschlagen. Du musst es nicht annehmen aber es würde mich sehr freuen...

N.: Baba komm bitte zum Punkt.

Eigentlich ist Baba nicht so die Person die um den Brei herum spricht. Aber heute ist es anders. Es machte mit Sorgen, dass er nicht sofort sagte was ihn bedrückt. Aber wenn das schon so ist, dann muss es etwas heftiges sein.

P.: Also Negla mein Schatz, da ist etwas was ich dir vorschlagen möchte und es bleibt dabei, dass du die freie Wahl hast, wie schon immer in deinem Leben. Wenn du es nicht möchtest dann sagst du einfach Nein und wir vergessen das ganze. Aber mich würde es freuen wenn du ja sagen würdest. Ich lasse dir aller Zeit der Welt zum überlegen und hoffe du entscheidest dich für das was dich glücklich macht.

N.: Ja Baba, insha Allah ist es nichts schlimmes, wenn du schon so anfängst. Ist irgendetwas schlimmes passiert? Wenn ja dann sag mit Bitte worum es geht.

P.: Negla, ich bitte dich darum einen Jungen kennen zulernen und mir dann deine Meinung zu sagen, bezüglich einer Hochzeit zwischen dir und ihm.

Was? Baba denkt darüber nach, mich abzugeben, zu verheiraten und ein Leben ohne ihm an meiner Seite zu führen. Das kann er doch nicht von mit erwarten. Aber ich finde es süß, dass er mich erst einmal darauf angesprochen hat und mich nicht mit diesem Thema überrumpelt hat. Das ist die Art von Baba, er versucht alles so zu klären, dass wir auf alles vorbereitet sind und nichts unerwartetes auf uns zu kommt. Als ich wieder klar denken konnte, wollte ich viel mehr Informationen zu meinem vielleicht Zukünftigen erfahren. Immerhin muss ich wissen auf wen ich mich da vielleicht einlassen werde. Ich hab angesetzt um viele Fragen zu stellen und atmete erst mal sehr tief ein.

N.: Baba wie heißt er, wie alt ist er? Ist er gläubig ? Woher kommt er? Warum ich? Warum er? Kenne ich ihn?

P.: Hol mal Luft habibti♡ also er ist Türke und lebt hier in Deutschland. Er ist 20 Jahre alt und ich glaube du kennst ihn nicht. Er heißt Nihat und ist ein guter Junge. Warum du, weil ich einen guten Jungen für dich gefunden habe der sich so gut um dich kümmert, dass ich mir um dich keine Sorgen machen muss und weiß das du in guten Händen aufgehoben bist. Ihr müsst ja nicht dieses Jahr heiraten, aber ich würde es gut finden, wenn ihr euch gut kennen lernt. Dann könntest du vielleicht verstehen, warum ich so denke.

Ich habe meinem Baba immer vertraut und werde es auch immer tun. Deswegen vertraue ich auch diesmal, weil er weiß was das beste für uns ist. Also Nihat. Mal gucken. Aus Tamers und mir wird nichts, da er schon mit Nermin zusammen ist und das ist ja nun auch nicht schwer zu erkennen. Ich habe auch das Recht darauf glücklich zu sein. Nach kurzer Überlegung sagte ich Baba zu einem Treffen mit Nihat zu und umarmte Baba. Ich will ihn nicht enttäuschen und sage dem Treffen zu. Das Schicksal entscheidet ob aus uns beiden etwas wird oder nicht. Nihat, wie er wohl aussieht, wie sein Charakter wohl ist und werden wir uns verstehen? Ich habe viele Gedanken im Kopf und möchte in Ruhe über alles nach denken. Zu dem Treffen werde ich glaube ich Talha mit nehmen, damit ich nicht alleine bin und er sich den Typen an guckt. Ich glaube für solche Sachen ist er der Beste. Aber jetzt ist erstmal Schlafenszeit. Morgen würde ich Talha schreiben und ihm sagen, dass er es niemandem erzählen darf. Den wichtigsten Menschen in meinem Leben möchte ich es selber sagen. Für den Fall dass nichts aus uns wird, dann weiß es nicht jeder und es wäre einfacher das zu verheimlichen. Muss ja nicht jeder wissen. Das ist meine Einstellung zu vielen Sachen, weil nicht jeder alles wissen muss. Irgendwann fielen meine Augen zu und ich schlief ein.
Am morgen machte ich meine Morgenroutine und bereitete mich psychisch auf ein Gespräch mit Baba vor. Ich bereitete das Frühstück vor und machte mir und meinen Schwestern schon mal einen Kakao. Diesmal sogar mit einer Besonderheit. Mit Sahne, Schoko-Soße und Zuckerstreusel. Das 3 S Prinzip. Ich würde Baba heute beim Frühstück meine Entscheidung sagen. Ich habe zwar gleich Schule aber das ist egal. Man kann auch einmal in seinem Leben etwas später in den Unterricht gehen.

Heute fängt wohl ein neuer Abschnitt in meinem Leben an. Ich habe Baba gestern zwar zu gestimmt, aber da war ich mir nicht zu hundert Prozent sicher. Und heute wird er meine endgültige Entscheidung erfahren. Insha Allah war das keine Fehlentscheidung. Ich will glücklich sein. Ich hatte schon immer eine Vorliebe für Türken, meine besten Freundinnen sind Türken und dass schon seitdem ich 4 bin. Seit dem Kindergarten. Ich liebe Türken ♡. Als wir alle gemeinsam am Tisch saßen, guckte ich Baba an und suchte den Augenkontakt zu ihm, er guckte aber eher Konzentration seinem Essen zu. Hahaha Baba der Süße. Als er mich dann endlich anguckte, nickte ich kurz. Er guckte kurz auf mich und dann noch einmal mit großen Augen zu mir. Ich nickte noch einmal und musste voll grinsen, als Baba sich verschluckt hat und einen Hustanfall bekam. Ich deute mal darauf, dass er verstanden hat was ich ihm andeuten möchte. Meine Geschwister verstanden natürlich nichts und meine Mama grinste auch mit tränenden Augen in meine Richtung. Ich stand schnell auf in der Hoffnung nicht all zuspät anzukommen. Ich umarmte Baba und Mama schnell und gab beiden jeweils einen Kuss auf die Wange. Ich habe es vermisst sie morgens auf die Wange zu küssen.
Ich lief gechillt zur Bushaltestelle und stellte fest das der Bus erst in zehn Minuten fährt. Ich hab also noch genug Zeit um etwas frisch im Kopf zu werden. Ich glaube ich habe nicht so viel in der ersten Stunde verpasst. Ich bin die ganze Zeit in ständigem Kontakt zu Sevgi und die Arme macht sich die ganze Zeit Sorgen um mich. Ich muss ihr auf jeden Fall von den Geschehnissen von gestern berichten. Ich glaube sie würde sich sehr für mich freuen. Ich glaube es nicht nur, ich weiß es. Während ich noch in Gedanken versunken war bemerkte ich gar nicht wie ein schwarzes Auto vor mir anhielt. Als ich es erst richtig realisieren konnte, schaute ich mich erstmal um um zu sehen, für wen dieses Auto angehalten hat. Als ich niemanden außer mir hier sah, schaute ich genauer auf das Auto, jedoch kommt es mir nicht bekannt vor. Langsam kurbelte jemand das Fenster runter und ich habe mir erst mal nichts dabei gedacht. Aber als das Fenster unten war, war ich ebenfalls verkrampft, so als hätte mich der Blitz getroffen. Mit dieser Person hätte ich gar nicht gerechnet. Im Auto saß ...


Negla ♡ two bodies, one lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt