Kapitel 23: Negla ♡

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Hätte ich gewusst was in naher Zukunft geschehen würde, hätte ich versucht mir diesen Traum aus dem Kopf zu schlagen. Aber Subhanallah wo die liebe hin fällt.
...

Am nächsten Morgen wache ich früh auf, so gegen 8 Uhr und zum türkischen fırın um alles mögliche zu holen. Ich kaufte simit, Butterbrotringe, poğaça und ein paar Stücke baklava. Was man nicht alles für seine beste Freundin, seine Schwester und gleichzeitig auch seine große Liebe tut. Um so gegen 9 Uhr war ich wieder zu hause und immer noch war niemand wach, dachte ich mir. Aber stimmt nicht. Als ich in die Küche rein ging, war ich nicht der einzige wache, vor mir saß Negla am Küchentisch und trank höchstwahrscheinlich einen Kakao. Bei ihrem Anblick musste ich einfach nur grinsen und strahlte über das ganze Gesicht. So ein morgen ist ein guter Morgen.

T.: Guten Morgen Negla :) Naa wie geht es dir heute?

Sie guckte mich leicht geschockt an, so als hätte sie nicht damit gerechnet, dass ich auf einmal hier stehen könnte. Dann guckte sie mich wiederum komisch an, wahrscheinlich wegen meiner guten Laune, an der sie alleine schuld hat. Und zu guter Letzt schaute sie auch glücklich, weil sie entweder die Tüte erkannt hat oder de Inhalt der Tüte gerochen hat. Ich tippe auf letzteres. Die Backwaren duften echt stark. Es freut mich, dass sie sich darüber freut.

Es sah stark dann nach aus als hätte sie nicht vor lange zu bleiben, denn sie trug schon ihre Abaya und war bereit. İch guckte sie fragen an, aber sie verstand nicht, worauf ich hinaus wollte. Ich deutete auf ihr Kleid, aber sie verstand es dennoch nicht.

T.: Willst du noch wohin?

N.: Ja Tamer nach Hause. Mama und Baba kommen morgen und ich muss noch das ganze Haus so einigermaßen sauber machen, so weit meine Kraft reicht.

Mein Gott dieses Mädchen ist echt ein Traum von Mädchen und dieser Traum ist mit nicht vergönnt. Zumindest dachte ich dies eine Zeit lang. Wir frühstückten zusammen und dann lief sie nach Hause. Langsam merkte ich Wie mich die Müdigkeit wieder überkam und ich dachte mir ich könnte mich vielleicht für einige Zeit wieder hinlegen. Meine Bettdecke und fast mein ganzes Zimmer roch nach ihr. Das ist ein guter Ansatz um gut zu träumen.

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Neglas Sicht :

Man War das süß von Tamers zum türkischen fırın zu gehen,meine Lieblingsbäckerei und von da Backwaren zu besorgen. Ich gehe mal davon aus das es eine Gewohnheit der Familie ist, mit den Backwaren aus dieser Bäcker zu frühstücken. Da waren auf jeden Fall meine Lieblingssachen mit dabei. Baklava zum Frühstück ist doch traumhaft♡.
Ich bin schon die ganze Zeit am aufräumen und wenn ich müde werde oder meine Verbände an den Händen zu schmutzig werden mache ich eine kurze Pause und ruhe mich aus, oder ich wächst meinen Verband aus. Ich hab das Gefühl das meine Eltern vorher kommen. Sie halten nicht gerne die Termine ihrer Rückfahrt ein und machen uns stattdessen Überraschungen und kommen entweder früher oder später.
Oh man, wie ich beide vermisst habe. Ich reinigte das ganze Haus und kam zu dem Entschluss Sevgi einzuladen. Da Sevgi mein Schatz keine Bollywoodfilme mag, gucken wir einen amerikanischen Action-Film. Am Ende haben wir uns für den Film R.I.P.Department. der beste Action-Film den ich kenne. Ich bereitete einiges an Naschkram vor und auch ihr Lieblingsgetränk, Cola. Die letzte Tag meiner Freiheit, ohne Eltern... Obwohl ich sie sehr vermisse, vor allem Baba kann diese Auszeit relativ entsprechend wirken. Die meisten haben einen besonders guten Bezug zu ihren Müttern, aber bei mir ist es im Gegenteil. Ich hab eine bessere Beziehung zu meinem Baba als zu meiner Mama. Aber das liegt vielleicht daran, dass ich von ihm immer bevorzugt werde und die meiste Aufmerksamkeit erhalte, auf Grund meiner Krankheit. Im arabischen sagt man ja immer, das Mädchen ist immer von ihrem Papa beeindruckt. Das bedeutet, dass das Mädchen nicht will das dem Vater etwas zu stößt und sich gerne jemanden wünscht der genau so ist wie ihr Papa ist.
Auf mich trifft es voll und ganz zu, aber wo ist der Typ der wie Baba ist?
Wie guckten gemeinsam den Film und ich merkte, dass Sevgi anfing müde zu werden. Ich deutete ihr sie könne einfach in mein Zimmer gehen und da schlafen. Ich räumte die Sache weg und mich überfiel die selbe Müdigkeit. Ich legte mich neben ihr in mein Bett. Ich freue mich mega auf morgen. Mama und Baba kommen.
Nur leider wusste ich nicht was mich Alles erwartet würde, wenn meine Eltern erst da sind. Meine Eltern sollten um 8 Uhr abends am nächsten Tag ankommen. Ich backte noch einen Kuchen und beachte Tata Negla etwas davon rüber. Immer wenn ich ein neues Rezept ausprobiere, ist sie meine erste Kritikerin und gibt mir Verbesserungsvorschläge oder Kritik dazu. Sonst lernt man nicht von seinen Fehlern. Ich kochte auch noch etwas leichtes zu Abend und meine Geschwister trudelten nach und nach auch hier ein. Sie deckten den Tisch und ich ging meine Verbände wieder wechseln. Wenn Mama und Baba kommen sollen sie sehen, dass es mir gut geht und es mir an nichts fehlt. Die zwei Tage waren echt Balsam für die Seele gewesen. Nun fängt wieder das normale Leben an. Streit mit den Schwestern und einige Auseinandersetzungen gehören dazu. Meine Eltern kamen in das Haus rein und die Freude war groß im Haus. An erster Stelle ist das wichtigste, dass sie heil angekommen sind. Dann kam die Geschenke Verteilung. Seit den ich klein bin ist es mein Highlight wenn die nach Hause kommen. Baba ist immer richtig großzügig mit den Geschenken. Meine Schwestern und ich haben richtig schöne Seide Tücher bekommen und sehr viele schöne Sachen. Meine Favoriten sind: eine Abaya mit goldenen Steine und eine Absage in beige, schwarz und weiß. (Siehe Bild♡♡♡) Die Abaya ist zum verlieben schön. Wir aßen alle zusammen Abend und ich wollte meinen Eltern nicht genau erzählen was vorgefallen ist. Aber als sie das Thema ansprachen und mehr wissen wollten, erzählte ich ihnen was geschehen ist. Ich habe nicht die ganze Wahrheit erzählt, aber auch nicht gelogen. Sie haben das wichtigste erfahren und sind dankbar, dass nichts schlimmes passiert ist. Ich erzählte ihnen eine kurze Zusammenfassung zu der Geschichte und deutete ihnen an, dass ich müde sei. Ich ging in mein Zimmer mit der Ausrede, dass ich gerne schlafen würde, weil ich zu müde sei. Aber in meinem Zimmer auf meinem Bett, dachte ich an alles außer an den Schlaf. Ich saß auf dem Bett und dachte nach. Warum habe ich meinen Eltern nicht die ganze Geschichte erzählt? Wovor habe ich Angst und woran liegt das?

Ich hab das nur getan weil ich nicht will das sie sich Sorgen machen und mich nicht mehr ohne Aufpasser raus lassen könnten. Ich will meine Freiheit behalten und ich würde es ihnen nicht übel nehmen wenn sie mir einen Aufpasser engagieren. Aber für mich gilt der Spruch: > Was ich nicht weiß, dass macht mich nicht heiß <. Insha Allah werde ich ihnen irgendwann mal die Wahrheit erzählen :). Die Sache die als nächstes passiert, hätte ich in meinem Lebens niemals erwartet. Mein Vater kam in mein Zimmer, wie jeden Abend, wenn er hier ist. Jeden Abend macht er einen Rundgang, durch alle Zimmer und guckt nach uns. Bei Bedarf spricht er mit uns oder wünscht uns eine gute Nacht. Diese Nacht brachte er mir jedoch eine Nachricht mit. Er weiß dass er meine Bezugsperson ist und ich nicht mit Mama über alles reden kann. Er kam in das Zimmer rein und ich merkte das es kein Sinn machte, ihm vor zu spielen, dass ich schlafe, wie damals als ich klein war. Ich glaube er hat gemerkt dass ich niemals richtig geschlafen habe und nur so getan habe. Er kam auf mein Bett zu und setzte sich an die Bettkante. Er streichelte mit seiner Hand über mein Gesicht und ein Lächeln huschte mir über das Gesicht. Und nun bin ich völlig aufgeflogen... ich öffnete meine Augen und setzte mich anständig hin.

P.: ich weiß das du nicht schläfst.

N.: hhhh Baba, Baba ich hab doch so vermisst. ♡

Er breitete seine Arme aus und schloss mich in eine feste Umarmung. Das beste Gefühl, das ich kenne. Am Anfang der Umarmung War er relativ verspannt, aber dies löste sich wieder. Er strich mir vorsichtig über den Rücken, was mich beruhigt. Als ich merkte das ich schläfrig wurde löste ich mich, zwar ungern aus der Umarmung.

N.: Baba, ich habe das Gefühl, dass du mir was sagen möchtest :)

P.: Also Negla. ..

Ich merkte wie er langsam nervös wurde und wusste, dass das was er als nächstes sagen möchte nicht so gutes zu erzählen hat, oder etwas viel zu wichtiges ist.
...

Negla ♡ two bodies, one lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt