Kapitel 12

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Lia's POV ~

Ich lief ungeduldig in der Wohnung hin und her. Es war nun schon 19 Uhr und ich erreichte Justin nicht. Ich hatte ihm tausend Nachrichten hinterlassen, doch kein Rückruf bisher. Er wollte mir Hailey doch schon nachmittags zurück bringen, normalerweise kam er dann immer um 16 Uhr. Ich wurde noch verrückt vor Sorge. Na, der konnte sich was anhören, sobald er diese Wohnung betrat.Als es endlich klingelte, riss ich die Türe auf und da stand er mit einem Lächeln wie immer und hatte Hailey auf dem Arm.„Sag mal, spinnst du? Was ist nur los mit dir?", schrie ich und zog ihn in die Wohnung. Justin sah mich nur verwirrt an. Ich nahm Hailey aus seinen Armen und brachte sie erst einmal in ihr Bett. Als ich wenige Minuten später zurückkam, stand er immer noch mit verwirrtem Gesichtsausdruck vor mir.„So und jetzt zu dir! Wo warst du so lange?! Du wolltest sie nachmittags hier vorbei bringen, siehst du eigentlich wie viel Uhr es jetzt ist? 19:30 Uhr! Ich bin fast gestorben vor Sorge und habe versucht dich anzurufen! Was war denn so wichtig, dass du nicht rangehen konntest?" Es sprudelte alles nur so aus mir heraus.„Kannst du dich jetzt bitte mal beruhigen, Lia? Ich weiß dass wir spät dran sind, aber du weißt doch auch, dass ich auf Hailey aufpasse. Ich würde nie zulassen, dass ihr etwas zustößt. Wir hatten so einen tollen Nachmittag, da haben wir einfach die Zeit vergessen. Es tut mir leid, wirklich."„Ah, wer hatte denn einen schönen Nachmittag? Hailey, du und deine neue Freundin oder was?" Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle.„Was für eine neue Freundin? Von was redest du da bitte?"„Hör doch auf, immer den Unschuldigen zu spielen!", sagte ich und gab ihm einen leichten Stoß.„Ich hab die Bilder gesehen, denkst du eigentlich, ich bin blöd? Wann wolltest du mir das sagen? Hat es Spaß gemacht, mich hinzuhalten?", fragte ich ihn und gab ihm nochmal einen Stoß mit meiner Hand gegen seine Brust.Justin umfasste meine Arme mit seinen Händen und hielt sie fest.„Hör auf damit, Lia. Du siehst Bilder und denkst dir dazu wieder deine Geschichten aus, ohne zu wissen, was eigentlich los ist", sagte Justin und ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen. Er ließ mich los und fuhr sich mit der Hand durch seine Haare.„Ja, dann sag mir doch was los ist, Justin! Ich sehe nur, dass du mit unserer Tochter viel zu spät nach Hause gekommen bist und in dieser Zeit wahrscheinlich mit dieser Tussi unterwegs warst, während ich hier saß und mir Sorgen gemacht habe", sagte ich und sah ihm in die Augen.„Die Tussi, wie du sie nennst, ist meine beste Freundin und seit ich ihr erzählt habe, dass ich eine Tochter habe, war es ihr größter Wunsch sie mal zu sehen. Es tut mir leid, dass ich meine Tochter nicht vor meinen Freunden verstecke, Lia, aber vielleicht versuchst du mal deine Eifersucht ein bisschen in den Griff zu bekommen", sagte Justin und in diesem Moment wurde mir klar, dass ich vielleicht besser auf Sarah gehört hätte und die Klappe gehalten hätte. Ich lag falsch mit meiner Vermutung und war direkt so ausgerastet.„Oh", war das Einzige, was ich in diesem Moment rausbrachte.„Ja, ich bin dann jetzt mal weg. Ich melde mich wieder", sagte Justin und wollte die Türe öffnen.„Nein, warte", sagte ich und hielt ihn am Arm fest. Er drehte sich zu mir um und sah mich erwartungsvoll an.„Es tut mir leid, Justin. Ich hatte Angst, dass euch beiden etwas passiert ist und dann noch diese Bilder. Ich wollte nicht direkt so ausrasten. Es tut mir wirklich leid", sagte ich und konnte spüren wie sich Tränen in meinen Augen bildeten.„Das verletzt mich, wenn du mir gegenüber so bist. Ich habe dir nichts getan und ich würde dir schon sagen, wenn ich eine Freundin hätte. Ich habe Hailey so lange nicht gesehen, dass ich manchmal einfach die Zeit vergesse, wenn ich sie bei mir habe. Ich mache das doch nicht absichtlich und das tut mir auch leid. Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machen musst", sagte er, hielt aber trotzdem Abstand zu mir. „Ich gehe jetzt Lia, wir sehen uns."„Nein, bitte geh nicht...Ich liebe dich", sagte ich und sah ihm in die Augen.„Wenn du mich wirklich liebst, solltest du mir mehr Vertrauen schenken, Lia", sagte er und ging einfach ohne ein weiteres Wort.Die warmen Tränen flossen meine Wange hinunter und ich wollte eigentlich nicht mehr weinen, aber ich konnte es nicht mehr zurückhalten.

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