Kapitel 52

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Lia's POV ~

Endlich zu Hause angekommen, war ich sehr erleichtert.
Ich folgte dem fröhlichen Brabbeln von Hailey und fand sie mit ihrem Dad im Kinderzimmer vor. Sie saßen zusammen auf dem Boden und spielten. Sie waren so beschäftigt, dass sie mich erst gar nicht bemerkten, bis ich sie begrüßte.
"Hey, Baby", sagte Justin, stand auf und küsste mich. "Hast du den Test gekauft?"
"Ja, hab ich", sagte ich und holte sie aus meiner Tasche.
"Du solltest ihn jetzt sofort machen ", drängte Justin.
Ich nickte nur und ging ohne ein weiteres Wort auf die Toilette. Ich packte die Tests beide aus und mir drehte es vor Aufregung fast den Magen um. Ich hatte doch dank Tabletten jetzt endlich meine restlichen Schwangerschaftskilos los, da konnte ich doch nicht wieder schwanger sein. Nachdem ich widerwillig die Tests gemacht hatte, legte ich sie auf das Waschbecken, denn jetzt hieß es abwarten. Justin klopfte gegen die Türe.
"Bist du schon fertig?", fragte er ungeduldig.
Ich schloss die Türe auf und schon riss er sie auf und stand vor mir.
"Wir müssen noch abwarten, zwei Striche bedeuten, dass ich schwanger bin." Justin schaute die Tests mit einem Lächeln an.
"Ich bin so aufgeregt, Lia. Noch ein Kind wäre einfach wunderschön. Natürlich hätten wir normalerweise noch eine Weile gewartet, aber wenn es jetzt eben schon so weit ist, würde es mich total freuen." Ich konnte für die ganze Situation kein Lächeln aufbringen, so süß seine Worte auch waren. Ich war noch nicht bereit für ein zweites Kind.
"Wie lange müssen wir noch warten?" Justins Ungeduld machte mich noch nervöser.
"Wir warten jetzt noch fünf Minuten, dann haben wir die Antwort."
"Das ist ja die reinste Folter", jammerte er.
"Ich weiß, für mich ist es schon das zweite Mal." Er nahm mich fest in den Arm.
"Wir schaffen das, egal was der Test jetzt gleich anzeigen wird."
Ich war so froh, dass er nicht mehr wütend auf mich war, weil ich mich vorher ja so daneben benommen hatte. Das waren die längsten fünf Minuten meines Lebens, bis ich endlich einen Blick auf die Tests warf.
"Sie sind negativ", sagte ich erleichtert.
"Wirklich?", fragte Justin fast enttäuscht und warf selbst einen Blick darauf.
"Schade", fügte er leise hinzu und verließ das Badezimmer. Ich war total verwirrt von seiner Reaktion.
"Justin, warte doch mal", sagte ich und schmiss die Tests in den Mülleimer. Als ich ihn eingeholt hatte, hielt ich ihn am Arm fest.
"Was ist jetzt das Problem?", fragte ich und er drehte sich zu mir um.
"Naja, wenn es dir wegen einem Baby in deinem Bauch so mies geht, wären das eigentlich positive Nachrichten gewesen. So geht es dir wegen etwas anderem schlecht, was wahrscheinlich nicht positiv ist."
"Naja, besser als wenn ich mir noch öfter anhören muss, dir nochmal ein Kind angedreht zu haben."
"Wer sagt sowas denn?", fragte er überrascht. Ich erzählte ihm also die Geschichte aus dem Drogeriemarkt heute.
"Und ich hätte schwören können, dass ich sie vorher schonmal irgendwo gesehen habe", beendete ich meine Erzählung.
"Mach dir nichts draus, was die anderen über uns denken. Sie hat doch keine Ahnung von uns und unser Privatleben geht eine Verkäuferin in der Drogerie sowieso gar nichts an! Du musst lernen so etwas zu ignorieren, sonst wirst du irgendwann daran kaputt gehen und das will ich nicht." Ich nickte zustimmend und sah Justin in seine besorgten Augen.
"Was ist los mit dir, Baby?" Er nahm mich in den Arm und gab mir einen Kuss auf meine Haare.
"Es wird schon wieder verschwinden, mach dir keine Sorgen. Immerhin wissen wir jetzt, dass ich nicht schwanger bin."
"Lia, irgendwas stimmt doch nicht mit dir. Deine Periode ist doch auch schon längst überfällig, das ist doch nicht normal!" Justin war wirklich krank vor Sorge.
"Das kann mal vorkommen", versuchte ich ihn zu beruhigen.
"Ich leg mich mal hin mir ist wieder etwas schwindelig", sagte ich und legte mich aufs Sofa.
"Okay, mach das, Baby", sagte Justin und ging wieder zu unserer Tochter. Ich kam mir so nutzlos vor, ich war einfach nicht mehr ich selbst. Ich konnte mich nichtmal mehr richtig um meine Tochter kümmern.
Ich legte mich hin und schloss die Augen, wodurch sich alles noch schlimmer anfing zu drehen. Ich machte die Augen wieder auf und starrte die Decke an, bis ich von einem lauten Vibrieren unterbrochen wurde.
Justin's Handy lag auf dem Couchtisch und er bekam einen Anruf. Ich setzte mich auf um zu schauen, wer anrief.
"Rose?", murmelte ich vor mich hin. Dann auch noch mit einem Herz hinter ihrem Namen eingespeichert. Wer zur Hölle war Rose? Justin hatte sie nie erwähnt! Als es endlich aufgehört hatte zu klingeln, legte ich mich wieder hin. Die Eifersucht kochte in mir auf und ich wollte Justin am liebsten sofort zur Rede stellen. Mir ging es beschissen und ihm fiel scheinbar nichts besseres ein, als mit anderen Frauen zu flirten. Es wäre besser für uns, wenn er von alleine mit der Wahrheit rausrücken würde.
"Schatz, sollen Hailey und ich dir einen Tee machen?", fragte Justin, der mit Hailey auf dem Arm zu mir ins Wohnzimmer kam.
"Nein, danke", sagte ich zickig.
"Okay", sagte Justin und setzte sich auch auf das Sofa. Hailey krabbelte von Justin's Schoß zu mir rüber und versuchte mühsam auf mich drauf zu klettern.
"Hat mich jemand versucht anzurufen?", fragte Justin und nahm sein Handy vom Tisch.
"Keine Ahnung, hab nichts gehört", antwortete ich kurz.
Ich hob Hailey auf mich drauf und sie legte sich behutsam auf meine Brust. Ich streichelte ihr sanft über den Kopf und beobachtete dabei Justin, der am Fußende von der Couch saß und in sein Handy lächelte. Am liebsten hätte ich es ihm aus der Hand geschlagen. Jetzt musste er bestimmt erstmal seiner Rose schreiben!
"Und wer hat angerufen?", fragte ich und konnte mir meinen zickigen Ton nicht verkneifen.
"Nicht so wichtig", sagte er und schaute weiter auf sein Handy.
"Achso, na dann."
Justin sah von seinem Handy auf zu mir. Seine Stirn warf Falten und seine Wangenknochen waren angespannt.

"Warum bist du jetzt so zickig? Ich habe doch gar nichts gemacht?", verteidigte er sich, ohne die Mundwinkel zu verziehen

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"Warum bist du jetzt so zickig? Ich habe doch gar nichts gemacht?", verteidigte er sich, ohne die Mundwinkel zu verziehen.
"Ja genau, du bist unschuldig, so wie immer! Spiel lieber mit deiner Tochter oder lies ihr was vor, anstatt mit irgendwelchen Leuten zu schreiben." Justin sah mich kopfschüttelnd an, steckte sein Handy in die Hosentasche und nahm Hailey von mir runter, die zu alle dem auch noch anfing zu quengeln.
"Dir kann man wirklich nichts Recht machen Lia, denk mal über dein Verhalten nach!", sagte Justin und ließ mich alleine im Wohnzimmer zurück. Ich hatte ja wohl allen Grund dazu sauer zu sein, aber er doch nicht! Beleidigt vergrub ich meinen Kopf unter der Decke und versuchte den Schwindel, die Übelkeit und den Fakt, dass mein Freund mit irgendeiner Frau engen Kontakt zu haben schien, zu ignorieren...

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