Kapitel 31

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Nach einer Stunde machte ich mich wieder auf den Weg nach Hause zu Justin und meiner Tochter. Es wurde langsam kalt und dunkel und ich wollte nicht alleine hier sein. Auf die Auseinandersetzung mit Justin, der ich mit Sicherheit nicht aus dem Weg gehen konnte, hatte ich zwar auch keine Lust, aber es klang besser als alleine im Park herumzuirren. Ich schloss die Haustüre auf und versuchte so leise wie möglich zu sein, falls Hailey vielleicht schon eingeschlafen war.
„Lia, da bist du ja, ich habe mir schon richtige Sorgen gemacht.“ Mein Plan unbemerkt zu bleiben, hatte wohl nicht funktioniert.
„Du hättest dir keine Sorgen machen müssen, ich war nur ein wenig im Park spazieren.“
Ich zog meine Jacke aus und ging an Justin vorbei ins Wohnzimmer.
„Es tut mir leid Schatz, ich hätte nicht so reagieren dürfen. Ich habe nicht darüber nachgedacht, was ich da gesagt habe und dass dich das verletzen könnte, wenn ich so von deiner Mutter rede. Ich denke, jeder hat eine zweite Chance verdient, immerhin hat unsere Beziehung auch noch eine zweite Chance bekommen.“
Ich drehte mich um und Justin stand direkt hinter mir.
„Meinst du das Ernst?“, fragte ich total begeistert und überrascht von seinem Sinneswandel.
„Ja, ich meine es Ernst. Du bist die Frau, die ich über alles liebe, Lia und ich denke es wäre falsch, deiner Mutter nicht zu verzeihen. Lad deine Eltern auch zu uns ein.“
„Danke, Justin“, sagte ich und umarmte ihn so fest ich konnte. Wir beide stritten zwar wirklich oft, dafür war die Versöhnung am Ende aber immer umso schöner.
„Ich habe mir das so vorgestellt: Wir laden am 24. alle zu uns nach Hause ein. Es gibt was richtig Leckeres zu Essen, was genau das sein wird, weiß ich auch noch nicht. Dann gibt es für alle wunderschöne Geschenke, die dann unter unserem perfekt geschmückten Weihnachtsbaum liegen werden.“ Ich atmete tief ein und aus als ich den Satz beendet hatte.
„Sehr gut, erstmal Luft holen“, sagte Justin und grinste mich an.„Du musst morgen mit mir den Weihnachtsbaum kaufen gehen. Passt dir das?“, ich strahlte ihn an und war total glücklich.„Selbstverständlich, Baby. Ich gehe morgen früh nur noch kurz ins Studio um an meinem Album zu arbeiten und danach gehen wir deinen wunderschönen Weihnachtsbaum kaufen.“
Justin küsste mich und ich freute mich so darauf, den ganzen Abend mit ihm zu verbringen. Nur wir beide. Morgen würde ich mich dann um den Rest kümmern. Wir beide lagen im Bett und kuschelten solange, bis ich tief und fest einschlief. Mit Hailey in ihrem Kinderwagen und Justin waren wir nun auf einem Hof etwas außerhalb, um uns einen schönen Baum auszusuchen. Schon nach kurzer Zeit entdeckte ich einen Baum, der mir sehr gut gefiel.
„Den will ich unbedingt haben“, quietschte ich und zeigte auf einen sehr groß gewachsenen, fülligen Baum.
„Dann sollst du den auch bekommen, mein Engel“, sagte Justin und küsste mich. Als Hailey plötzlich anfing zu weinen, nahm ich sie auf den Arm und schob mit der anderen Hand den Kinderwagen. Justin verstaute den Tannenbaum solange in unserem Auto.
„Na, meine Kleine, freust du dich auch schon so auf Weihnachten?“, fragte ich Hailey, die mit meinen Haaren herumspielte und meine ganze Frisur ruinierte.
„Mamas Haare zu zerstören, macht dir richtig Spaß, hab ich Recht?“, ich musste lachen, als sich in Haileys Gesicht ein Lächeln bildete. Sie war das Beste, was mir in meinem Leben passiert war. Ich hatte den perfekten Mann an meiner Seite und würde mit ihm am liebsten sofort noch ein Kind bekommen und ihn heiraten. Meine Gedanken wurden von Justin unterbrochen, der mir den Kinderwagen aus der Hand nahm, um ihn im Auto zu verstauen. Ich setzte unsere Tochter in ihren Kindersitz und wir machten uns wieder auf den Weg nach Hause. Justin stellte mir unseren Weihnachtsbaum schon in unser Wohnzimmer, lange war es ja bis Weihnachten nun nicht mehr. Ich hatte meine Eltern auch schon eingeladen, mein Vater und vor allem meine Mutter waren sehr froh über die Einladung. Ich hoffte nur, dass es an dem Abend zu keinen Streitigkeiten kommt und meine Mutter nicht wieder Mist baute. Ich wollte nicht, dass sie Justin und mich nochmal so enttäuschen würde. 
„Schatz, sollen wir den Baum auch gleich schmücken oder möchtest du noch warten bis Weihnachten? Wir machen das so, wie du es möchtest.“
„Wenn du heute Abend nicht wieder ins Studio gehen musst und Zeit für mich hast, dann würde ich ihn gerne mit dir schmücken.“
„Dann machen wir das doch später noch.“ Ich gab Justin einen flüchtigen Kuss auf die Wange und bereitete dann den Abendbrei für Hailey zu. Justin spielte solange mit ihr. Ich hatte für Hailey auch schon ein paar Kleinigkeiten gekauft. Da sie von dem Weihnachtsfest ja noch nicht so viel mitbekam, hatte ich mich mit Geschenken zurückgehalten. Für meine Kleine würde ich einfach ständig süße Spielsachen oder Klamotten finden. Ich hätte mir aber ohne Justin diese ganzen Sachen auch gar nicht leisten können, deshalb wollte ich auch nicht übertreiben. Total in Gedanken versunken, hätte ich fast den Brei vergessen.Nachdem ich Hailey mühsam den Brei gefüttert hatte, war eine Stunde vergangen, da sie nicht wirklich Lust hatte zu essen. Während ich die Küche sauber machte, brachte Justin unsere Tochter ins Bett. Sie war von den ganzen Eindrücken total müde und schlief auch schnell ein. Justin und ich machten leise etwas Weihnachtsmusik an und schmückten den Weihnachtsbaum.
„Du bist die schönste Frau auf dieser Erde“, sagte Justin und legte seine Arme um meine Hüfte, während ich versuchte eine Christbaumkugel ganz oben am Baum anzubringen.Ich seufzte verzweifelt und drehte sich zu ihm um.
„Bin ich gar nicht. Außerdem bin ich viel zu klein. Kannst du die vielleicht aufhängen?“, fragte ich Justin und sah ihn schmollend an.
„Du hast genau die perfekte Größe für mich und du weißt genau, dass ich das total süß finde. Ich liebe es, wenn du mich darum bittest, im Supermarkt etwas für dich aus dem Regal zu holen, weil du alleine nicht hinkommst. Oder wenn ich dir die Einkäufe tragen muss, weil du zu schwach bist. Das ist einfach so süß, das liebe ich so an dir.“
Ich spürte wie meine Wangen rot wurden.
„Hast du ein schlechtes Gewissen wegen irgendetwas oder warum machst du mir solche süßen Komplimente?“, fragte ich und war total gerührt von seinen Worten.
„Man darf seiner Freundin doch auch einfach so Komplimente machen, oder nicht?“, fragte er und fing an mich leidenschaftlich zu küssen. Als ich mich von ihm löste, streckte ich ihm die Christbaumkugel hin.
„So süß du auch bist, du musst mir jetzt leider trotzdem helfen, die Kugeln ganz nach oben zu hängen.“
Justin lächelte mich an und half mir mit dem Baum. Als wir endlich fertig waren, fielen wir beide total kaputt ins Bett und schliefen auch schon bald ein.

Vielen Dank für über 30 K!! Ich hätte wirklich nie gedacht, dass euch meine Geschichte so gut gefällt ♥ Eure lieben Kommentare motivieren mich immer wieder zum Weiterschreiben.
Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr und einen schönen Start in 2017 ♥
Habt einen schönen Tag :)

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