Kapitel 64

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Lia's POV ~

Ich wurde mitten in der Nacht von einem lauten Geräusch im Schlafzimmer geweckt. Ich schreckte auf und konnte meinen Pulsschlag im ganzen Körper spüren. Sofort betätigte ich den Lichtschalter der Lampe auf meinem Nachttisch. Zum Glück war es nur Justin, der vor unserem Bett stand.
"Was machst du denn?", fragte ich und erholte mich langsam wieder von meinem Schreck.
"Tut mir leid, ich wollte dich nicht aufwecken und hab das Licht ausgelassen und bin gegen meinen scheiß Koffer gelaufen!", fluchte er und hielt sich den Fuß. "Ich könnte diesen verdammten Koffer gerade vor Wut aus dem Fenster schmeißen!" Ich konnte mein Kichern nicht unterdrücken.
"Meine Zehen sind bestimmt alle gebrochen", jammerte er und humpelte zu mir ins Bett.
Ich sah ihn ungläubig an. "Kannst du sie noch alle bewegen?"
"Ja, gerade noch so", antwortete er mit schmerzverzerrtem Gesicht.
"Sie sind bestimmt nicht gebrochen, das würdest du merken. Ich konnte meinen Zeh nicht mehr bewegen, als ich ihn als Kind mal gebrochen hatte", besänftigte ich seine Bedenken.
"Du hast dir als Kind mal den Zeh gebrochen? Die Story kenne ich ja noch gar nicht", sagte er und lächelte mir zu. Ich hatte für kurze Zeit vergessen, dass ich ja im Moment sauer auf ihn war.
"Vielleicht bekommst du die ja irgendwann noch zu hören. Ich würde dann gerne weiterschlafen", sagte ich und machte die Lampe wieder aus. Ich hatte Justin den Rücken zugedreht und hörte wie er sich hin und her wälzte und keine richtige Schlafposition fand.
Ich versuchte die Geräusche zu ignorieren, um wieder zurück in den Schlaf zu finden.
"Schläfst du schon, Liebling?", fragte Justin leise nach.
"Nein", seufzte ich. Justin machte seine Nachttischlampe an, die mich halb erblinden ließ.
"Ich kann so nicht schlafen, Lia. Können wir bitte jetzt reden? Ich weiß, du hast wahrscheinlich immer noch Kopfschmerzen, aber ich komme sonst nicht zur Ruhe." Er setzte sich auf und sah erwartungsvoll auf mich herunter.
"Willst du reden, weil du dich für dein Verhalten entschuldigen willst oder willst du mich nur über Josh ausfragen?" Ich setzte mich ebenfalls auf und wartete auf seine Antwort.
"Mann, Lia, dieser Josh ist mir doch jetzt erstmal egal. Ich will einfach den Streit mit dir wiedergutmachen."
"Justin, ich erkenne dich einfach nicht wieder. Wir haben uns doch früher nicht so oft gestritten wie jetzt. Ich weiß, ich bin auch nicht immer einfach, aber du machst es mir auch wirklich schwer", sagte ich traurig.
"Ich weiß, ich bin ein totaler Arsch gewesen. Nicht nur heute, sondern die ganze letzte Zeit. Als ich die Nachricht von diesem Josh gelesen habe, sind bei mir einfach die Sicherungen durchgebrannt. Ich kenne diesen Typen nicht und ich habe einfach Angst, dich an einen anderen zu verlieren. Wenn du dich wegen einem anderen von mir abwenden würdest, hätte ich nicht nur die Liebe meines Lebens verloren, sondern zusätzlich auch noch die kleine Dame, die aus unserer Liebe entstanden ist", sagte er und wendete seinen Blick von mir ab.
"Ich würde dich auf keinen Fall einfach so für einen anderen Mann verlassen und selbst wenn, würde ich dir nie Hailey wegnehmen. Hailey wirst du nie verlieren, ich würde sie dir nicht nochmal vorenthalten, selbst wenn wir beide uns trennen sollten. Ich will nicht hoffen, dass es irgendwann so weit kommt, aber wenn es so kommt wirst du trotzdem immer Haileys Papa bleiben", sagte ich und streichelte ihm mit dem Daumen über die Wange.
"Ich lasse nicht zu, dass es so weit kommt", sagte er und zog mich auf seinen Schoß.
"Alles gut", flüsterte ich und streichelte ihm behutsam über den Rücken. Er hatte seinen Kopf in meiner Halsbeuge vergraben und atmete tief ein und aus.
"Ich will gar nicht immer so ein Arsch zu dir sein. Ich wünschte, ich könnte alles schlechte, was ich zu dir gesagt habe rückgängig machen, sodass sich dein schöner Kopf nicht mehr damit rumschlagen muss", nuschelte er gegen meinen Hals.
"Ich weiß, Baby." Ich legte meine Hände fest um seinen Nacken und drückte ihn noch enger an mich.
"Ich weiß wie sehr dich Aussagen, wie dass ich Bestätigung von anderen Frauen brauche, verletzen und ich wollte das nicht sagen. Die einzige Frau, von der ich Bestätigung brauche, bist du. Es ist mir wirklich nur so rausgerutscht, weil ich so wütend war wegen diesem Josh", sagte er und drückte mich ein Stück von sich weg, sodass ich ihm in die Augen sehen konnte. Justin's Augen füllten sie mit Tränen und es lief ihm eine kleine Träne die Wange hinunter. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr so traurig gesehen.
"Ich bin mit dir hierher geflogen, um eine schöne Zeit mit dir zu verbringen und bin auf dem besten Weg, es selbst zu versauen", sagte er und zog die Nase hoch. "Ich liebe dich so sehr, mit all deinen idiotischen Ideen, die du manchmal hast, wie mit deinen Pillen", lächelte er und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen.
"Ich liebe dich auch, Justin. Ich weiß diese wunderschöne Reise auch wirklich zu schätzen. Du bist manchmal wirklich ein Idiot und trotzdem findest du immer wieder einen Weg mich zur glücklichsten Frau auf dieser Welt zu machen", sagte ich und klammerte mich wieder um ihn. Meine Arme hatte ich um seinen Nacken geschlungen und meine Beine um seine Hüfte. Ich verhartte mit ihm eine ganze Weile in dieser Position auf dem Bett, um ihn zu trösten. Er hatte seinen Kopf an meiner Brust liegen, während ich ihm durch die Haare fuhr.
"Verzeihst du mir, was ich gesagt habe?", murmelte er.
"Ja, ich verzeihe dir. Aber ich werde mir nicht von dir den Kontakt zu Josh verbieten lassen. Ich würde ihn gerne besser kennen", sagte ich und sein Kopf fuhr sofort in die Höhe.
"Nur als guten Freund, meine ich", beruhigte ich ihn.
"Vielleicht kannst du mir diesen Josh ja mal vorstellen. Dir scheint ja ganz schön viel an ihm zu liegen, obwohl du ihn noch nicht lange kennst", sagte Justin und sah immer noch traurig aus.
"Ich werde ihn dir ganz bestimmt mal vorstellen. Er ist wirklich total lieb und du brauchst wirklich keine Angst haben, dass ich mich in ihn verliebe. Ich habe meine eigene, kleine Familie schon gefunden und möchte auch niemanden daraus jemals ersetzen müssen."
"Danke, Babe", sagte er und verteilte kleine Küsse auf meinen Lippen.
"Was würde ich nur ohne dich tun?" Ich zuckte lächelnd mit den Schultern.
"Ich bin so dankbar dich, beziehungsweise euch zu haben." Mein Lächeln wurde bei seinen Worten immer breiter.
"Hailey und ich sind auch froh, dich endlich bei uns zu haben. Ich weiß, ich hätte das schon viel früher haben können, aber das war mein Fehler. Bei unserem zweiten Kind wirst du alles miterleben, da werden wir alles richtig machen", sagte ich überzeugt.
"Wo wir gerade beim zweiten Kind sind, wir könnten doch schonmal anfangen, daran zu arbeiten", sagte Justin und fing an mich zu küssen.
"Schatz, es ist mitten in der Nacht", unterbrach ich den Kuss.
"Na und? Wir können doch morgen früh so lange schlafen wie wir möchten. Wir sind ja ohne unsere Tochter hier", sagte Justin grinsend. Ich stieg von seinem Schoß runter und legte mich aufs Bett.
"Da hast du Recht, es ist so gruselig ruhig, wenn sie nicht da ist", sagte ich und kuschelte mich in die Decke ein.
"Ja, aber bei meiner Mutter ist sie sehr gut aufgehoben und wird bestimmt total verwöhnt." Justin legte sich zu mir unter die Decke und zog meinen Körper zu sich. Er schob seine warme Hand unter mein Oberteil und küsste mich sanft. Ein Kribbeln fuhr durch meinen ganzen Körper.
"Da wir jetzt kein Kind da haben, dass wir umsorgen müssen, müssen wor uns wohl einen neuen Zeitverteib einfallen lassen." Er hatte mich mit seinem dümmlichen Grinsen angesteckt. "Versöhnungssex ist ja wie du weißt der beste."
Ich legte ihm eine Hand auf den Mund, ziehe sie jedoch rasch wieder zurück, als er die Zunge rausstreckt.
"Iiiih, Schatz", sagte ich angeekelt und wischte meine Hand an seinem Oberteil ab. Justin fing lautstark an zu lachen. "Jetzt hast du es dir versaut", sagte ich und streckte ihm die Zunge raus.
"Bist du dir da sicher?", fragte er und fuhr mit seiner Hand ein Stück in meine Hose. Ich konnte ihm nicht mehr widerstehen und drückte meine Lippen auf seinen Mund.
"Na, wer sagt's denn", neckte er mich und rollte sich auf mich.

Hallo ihr Lieben, hier ein neues Kapitel ❤ Vielen Dank für eure Votes und eure Kommentare, darüber freue ich mich immer sehr😙❤

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