Kapitel 63

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Lia's POV ~

Mir war die Lust nun auch vergangen und ich stieg aus dem Whirlpool. Eine gute Sache hatte es wenigstens gebracht, mir war immerhin nicht mehr kalt von meinem Schneebad vorhin. Besonders romantisch, wie Justin es wahrscheinlich geplant hatte, hatte es jetzt ja leider nicht geendet. Er hatte das Ganze einfach total falsch verstanden! Eigentlich war es ja süß, dass er so eifersüchtig war, aber ich wollte doch einfach nur ein paar schöne Tage ohne Streit mit ihm verbringen. Ich trocknete mich ab und holte aus meinem Koffer, der immer noch im Eingangsbereich stand, frische Sachen zum Anziehen heraus. Ich ging zurück ins Badezimmer und zog mich um. Ich nahm mein Handy und las die Nachricht von Josh, beschloss jedoch ihm erst später zu antworten. Als ich das Badezimmer verließ, sah ich Justin mit dem Rücken zu mir auf dem Sofa sitzen. Ich schlich mich von hinten an, beugte mich ein Stück zu ihm runter und schlang meine Arme von hinten um ihn. Meine Hände langen auf seiner nackten Brust, da er sich nur eine Jogginghose angezogen hatte.
"Justin, es tut mir leid", sagte ich und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Kommentarlos nahm er meine Hände von seiner Brust und löste meinen Griff.
"Du hast das total falsch verstanden. Ich habe dir von Josh einfach noch nichts erzählt, weil ich ihn selber noch nicht lange kenne. Ich habe ihn in dem Diner kennen gelernt, an dem Abend als wir gestritten haben und es so geregnet hat. Wir sind ja nichtmal richtig befreundet, wir haben einfach Nummern getauscht, weil wir uns total gut verstanden haben, aber nur als Freunde selbstverständlich", erklärte ich und gestikulierte wild mit meinen Händen.
"Und das sagst du mir jetzt erst alles?"
"Ja, es ist doch nichts besonderes passiert an dem Abend im Diner, wir hatten nichtmal Nummern getauscht und da ich dachte, ich würde ihm sowieso nicht wieder begegnen, hielt ich es nicht für nötig, dir das zu erzählen. Wir haben uns dann aber beim Einkaufen zufällig wieder getroffen und da haben wir dann-"
"Lia, hör einfach auf zu reden, das macht es nicht gerade besser", unterbrach Justin mich und stand vom Sofa auf, um in meine Richtung zu gehen.
"Ich mache mir täglich Gedanken über unsere Zukunft und dass du mir solche Dinge verschweigst, beeinflusst es nicht gerade positiv!" Er zog scharf an mir vorbei und rempelte dabei meine Schulter. Für ein paar Sekunden stand ich einfach nur regungslos da. Wie sollte ich das denn bitte verstehen?!
"Was soll das heißen, Justin?", fragte ich und bewegte mich immer noch keinen Zentimeter. Ich konnte spüren, dass er noch im Raum stand, ich wollte mich jedoch nicht umdrehen, da ich nicht wusste, ob ich dann heulen oder ausrasten würde.
"Egal. Vergiss es einfach", sagte Justin patzig.
"Hör auf so patzig zu mir zu sein!", sagte ich und stellte mich bedrohlich vor ihn. "Ich hatte dir von Josh zwar bisher noch nichts erzählt, hätte es aber noch getan! Du hast sowieso als allerletzter das Recht, dich so aufzuführen. Ich sage nur Rose! Deine 'beste Freundin', von der du mir komischerweise seit wir wieder zusammen sind gar nie was erzählt hast. Erst als wir sie getroffen haben und sie dich gesehen hat, denn da hattest du ja keine andere Wahl!" Ich wollte eigentlich gar nicht so laut werden, aber ich konnte es auch nicht immer alles in mich reinfressen.
"Ja, wenn der Typ dir schreibt, dass er jetzt gerne da wäre, wo du bist. Ist doch klar, was ich da denke. Kann doch sein, dass du Bestätigung von einem anderen Mann brauchst, gerade weil du mit dir selber nie zufrieden bist. Vielleicht reicht dir das, was ich sage ja nicht aus! Ich kann dir ja scheinbar nicht vermitteln, dass du so schön bist wie du bist, sonst hättest du ja nicht die Pillen geschluckt!"
"Sag mal spinnst du? So denkst du von mir?"
"Ich würde es dir nichtmal unbedingt verübeln, ich brauche auch manchmal Bestätigung von anderen Frauen, aber die bekomme ich ja jeden Tag von meinen Fans."
Wow. Seine Worte hatten echt mal wieder richtig gesessen. Obwohl Justin total ruhig dastand, wirkte er trotzdem beängstigend und bedrohlich. Ich wollte mich aber nicht wieder von ihm unterkriegen lassen, nicht dieses mal! Ich wollte nicht wieder in Tränen ausbrechen.
"Ist ja gut zu wissen, dass du Bestätigung von anderen Frauen brauchst! Ich brauche keine von anderen Männern und Josh würde ich für sowas erst Recht nicht ausnutzen! Was ist denn nur los mit dir?!", schrie ich und schlug ihm gehen die Brust.
"Du fliegst mit mir 13 Stunden an einen so schönen Ort und jetzt streiten wir schon wieder?! Wegen Kleinigkeiten! Weißt du was, Justin? Nimm mein Handy und lies dir den Chatverlauf durch, denn das interessiert dich doch sowieso brennend!" Ich drückte ihm mein Handy in die Hand und wollte jetzt einfach nur alleine sein und mich abregen.
"Den PIN zum Entsperren kennst du ja", sagte ich und ging die Treppen runter.
"Lia, jetzt warte doch!", rief Justin mir nach, doch ich ignorierte es. Ich zog mir Jacke und Ugg Boots an und verließ unsere Blockhütte. Es wurde schon langsam dunkel draußen und ich ging zu dem See hinunter. Ich kniete mich runter zum Wasser und streckte meine Hand ins Wasser. Es war eisig und ich hatte schon nach kurzer Zeit kein Gefühl mehr in den Fingern. Ich zog meine Hand schnell wieder zurück und schob den Ärmel meines Pullovers über sie. Ich ging am Ufer des Sees entlang und hinterließ Fußstapfen im tiefen Schnee. Unsere Beziehung war zur Zeit wirklich anstrengend. Und warum machte Justin sich denn täglich Gedanken über unsere Zukunft? Sollte das eine Drohung sein, dass er mit mir Schluss machen wollte, wenn es nicht besser funktionierten würde zwischen uns? Ich war so sauer auf ihn! Normalerweise wäre ich jetzt schon längst in Tränen ausgebrochen, doch nicht dieses mal!
Da es mir draußen kalt wurde, ging ich wieder zurück. Die Hütte war groß genug, um Justin dort aus dem Weg zu gehen.
"Lia, da bist du ja endlich", sagte Justin, als ich zur Türe reinkam und den Schnee von meinen Schuhen abklopfen.
"Ich habe mich verhalten wie ein Vollidiot, es tut mir so leid." Justin wollte meine Hände nehmen, ich war jedoch schneller und zog sie sofort zurück.
"Ja, das hast du. Aber lass mich dir noch was sagen, Josh hat übrigens eine Freundin, diese Frage schwirrt dir ja sicher auch schon dauernd im Kopf herum. Bevor ich mir dann als nächstes anhören darf, dass ich dich betrügen würde, um mir Bestätigung von anderen Männern einzuholen", sagte ich und versuchte ruhig zu bleiben.
"Das ist mir einfach so rausgerutscht, weil ich sauer auf dich war. Es war nicht so gemeint."
"Mag schon sein, dass es nicht so gemeint war, Justin. Das macht es jetzt trotzdem nicht ungeschehen. Jetzt weiß ich wenigstens, dass du Bestätigung von anderen Frauen brauchst und das gibt mir schon zu denken." Ich ging in die Küche, um mir etwas zum Trinken zu holen, doch Justin gab nicht nach.
"Bitte sei jetzt nicht so abweisend zu mir, das ertrage ich nicht", flehte er.
"Dann überleg dir nächstes mal vorher, was du sagst." Ich nahm mir die Wasserflasche mit nach oben und setzte mich auf die Couch. Mein Handy hatte Justin hier auf dem Tisch liegen lassen. Mir fiel ein, dass ich Josh noch gar nicht geantwortet hatte, also erledigte ich das schnell. Er war schon online und antwortete sofort.

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Es tat gut, mit Josh zu schreiben

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Es tat gut, mit Josh zu schreiben. Ich wollte ihn jedoch nicht mit meinen ganzen Problemen nerven, immerhin kannte ich ihn erst ein paar Tage.
"Lia, können wir bitte miteinander sprechen?" Justin setzte sich neben mich auf die Couch.
"Morgen vielleicht. Ich würde mich jetzt gerne hinlegen, ich habe ziemliche Kopfschmerzen", log ich und ließ ihn sitzen. Als ich im Badezimmer fertig war, legte ich mich ins Bett. Gegenüber von unserem Bett stand ein weißer Kamin an der Wand, es könnte so schön hier sein, wenn wir nicht schon wieder streiten würden. Ich hatte mir zum Schlafen einen Pullover von Justin angezogen. Ich kuschelte mich in die vielen Decken ein und atmete den Duft von Justin ein. Wenn er jetzt schon nicht neben mir lag, hatte ich wenigstens einen Teil von ihm bei mir. Ich ließ meinen Kopf entspannt in die vielen fluffigen Kissen sinken und versuchte einzuschlafen.

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