Kapitel 49

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Lia's POV ~

Ich hatte Hailey schon ins Bett gebracht, bis Justin endlich nach Hause kam. Mir war immer noch total übel, weshalb ich nicht schlafen konnte und noch auf dem Sofa lag.
"Ich bin wieder da", rief er und kam zu mir ins Wohnzimmer.
"Wie geht's dir?", fragte er und setzte sich zu mir.
Als ich ihm ins Gesicht sah, verschwand das Lächeln auf seinen Lippen und er sah mich entgeistert an.
"Ohne dich beleidigen zu wollen Schatz, aber du siehst echt scheiße aus." Ich hatte vermieden, in den Spiegel zu sehen, so beschissen wie ich mich fühlte sah ich auch aus, das war mir klar.
"Ich fühle mich so beschissen, Justin. Ich war noch mit Hailey spazieren und dann ist mir total übel geworden und ich habe verschwommen gesehen. Mir ist jetzt immer noch schlecht und ich weiß nicht, warum."
"Lia, warum rufst du mich nicht an? Ich hätte zu dir kommen können."
"Ich wollte dich nicht von der Arbeit abhalten", flüsterte ich.
"Lia, du bist krank. Es ist selbstverständlich, dass ich für dich den Dreh abgebrochen hätte." Er war so süß und lieb zu mir, dass ich nicht anders konnte, als zu lächeln.
"Ich bin froh, dass du da bist. Können wir vielleicht ins Bett liegen, also willst du auch schon mit mir hinliegen? Ich will nicht alleine sein", flüsterte ich.
"Komm her, Prinzessin", sagte Justin und nahm mich auf den Arm. Er trug mich ins Schlafzimmer und legte mich aufs Bett.
"Ich mache mich nur noch schnell fertig. Brauchst du noch irgendwas?"
"Nur dich", sagte ich und strahlte ihn an.
"Ich bin gleich bei dir", sagte er und verließ das Schlafzimmer. Ich kuschelte mich unter die Decke und wartete auf Justin. Ich war mir nicht sicher, ob ich heute Nacht überhaupt ein Auge zu bekommen würde. Justin hatte sich beeilt und lag endlich neben mir im Bett. Ich legte mich mit dem Kopf auf seine Brust.
"Wie war dein Dreh heute? Seid ihr gut voran gekommen?", fragte ich ihn, da wir ja noch nicht viel Zeit hatten darüber zu sprechen.
"Ja, das auf jeden Fall. Ich muss aber die nächsten Tage trotzdem nochmal zum Dreh. Du machst mir nur ziemliche Sorgen", sagte er und streichelte mir über den Rücken.
"Um was geht es denn in dem neuen Musikvideo?", fragte ich neugierig.
"Das wirst du sehen, wenn es fertig ist", sagte Justin und versuchte das Gespräch wieder in eine andere Richtung zu lenken.
"Ich mache mir Sorgen um dich, Lia."
"Du musst dir keine Sorgen machen. Es ist bestimmt nur ein harmloser Infekt und morgen geht es mir schon besser." Ich glaubte selber nicht, was ich da sagte, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
"Bist du dir sicher? Also Lia du weißt ja, dass du mit mir über alles reden kannst", sagte er und atmete tief ein und aus.
"Ja, das weiß ich, danke." Ich nahm seine Hand und küsste sie sanft.
"Mach dir keine Sorgen um mich, das wird schon wieder", beruhigte ich ihn.
"Lia, versprich mir einfach, dass du zum Arzt gehst, falls es nicht besser wird."
"Versprochen", sagte ich und fiel schon bald in einen tiefen Schlaf.

Am nächsten Morgen wurde ich schon um 5 Uhr von meiner Übelkeit geweckt. Ich bekam meine Augen kaum auf, da ich immer noch so müde war. Ich wälzte mich im Bett hin und her, in der Hoffnung wieder einschlafen zu können. Die Übelkeit war jedoch schwer zu ignorieren.
"Lia, bist du wach?", murmelte Justin verschlafen.
"Ja", flüsterte ich und drehte mich zu ihm. Draußen ging die Sonne schon langsam auf und es wurde hell im Zimmer. Ich konnte die Umrisse von Justins Gesicht erkennen und sehen wie er mich mit halb offenen Augen ansah.
"Geht es dir nicht gut, Baby?" Seine Stimme klang immer noch total verschlafen und heiser.
"Nein, mir ist wieder total schlecht. Ich glaube ich muss aufstehen, ich halte das im Liegen einfach nicht mehr aus.
Ich saß unten auf dem Sofa, als wenig später auch Justin kam. Die Augen hatte er halb zugekniffen, da ihn meine helle Beleuchtung im Wohnzimmer blendete.
"Justin, leg dich doch wieder hin, du willst doch in deinem neuen Musikvideo keine Augenringe haben", sagte ich und fing an zu lachen.
"Ich gehe heute nicht hin Lia, das kannst du vergessen!" Er ließ sich zu mir aufs Sofa fallen und rieb sich wie unsere Tochter vor Müdigkeit die Augen.
"Das ist wirklich total lieb von dir, Baby, aber das ist deine Arbeit. Das Video ist wichtig und deine Beliebers warten doch auch schon ungeduldig darauf, du kannst den Dreh jetzt nicht weiter rausschieben. Erst recht nicht wegen einem harmlosen Magen-Darm-Infekt."
"Lia, du weißt doch gar nicht, ob es nur ein harmloser Infekt ist, warum nimmst du das so locker?" Man konnte ihm anmerken, dass er etwas sauer war.
"Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass es harmlos ist", sagte ich und streichelte ihm durch die Haare.
"Ich bin gleich wieder da, ich glaube ich muss wieder spucken", sagte ich und rannte mit schnellen Schritten ins Badezimmer.
Wieder einmal lehnte ich über der Toilette und musste mich übergeben. Ich hörte Schritte vor dem Badezimmer.
"Justin, bleib draußen!", äußerte ich, als mir mein Körper eine kurze Pause gönnte.
"Geht es dir gut?", fragte er besorgt durch die geschlossene Badezimmertüre.
"Alles gut, ich bin gleich wieder bei dir", brachte ich heraus, bevor ich mich erneut übergeben musste.
Ich wollte nicht, dass Justin sich noch mehr Sorgen machte, als er es schon tat. Wenn er mich so sah, brachte er seinen Musikvideodreh nicht zu Ende und das wollte ich wirklich nicht. Mein Magen hatte sich wieder beruhigt und nachdem ich meine Zähne geputzt hatte, ging ich wieder ins Wohnzimmer.
Justin saß auf dem Sofa und drehte sich sofort zu mir um.
"Lia, können wir mal kurz reden?" Ich setzte mich zu ihm und er nahm meine Hände.
"Ich hab ein bisschen nachgelesen, ich weiß ich war während deiner Schwangerschaft mit Hailey nicht bei dir und weiß nicht wie es dir ging, aber das was gerade mit dir passiert können auch Anzeichen für eine Schwangerschaft sein." Ich musste bei dem Gedanken an eine weitere Schwangerschaft schwer schlucken. Daran hatte ich bisher nie gedacht. Immerhin hatten Jus und ich doch immer aufgepasst, oder nicht?!
"Lia?!" Justin drückte meine Hände etwas fester und bekam so meine Aufmerksamkeit wieder.
"Das kann nicht sein, Justin", stotterte ich.
"Hast du schon einen Test gemacht oder woher weißt du das so genau?" Er sah mich mit großen Augen an.
"Nein, habe ich nicht, aber ich kann nicht schwanger sein! So einfach ist das nicht, es ist mit Sicherheit nur ein Infekt." Ich wollte selbstsicher wirken, doch mein Herz pochte wie verrückt und bei dem Gedanken an ein zweites Kind wurde mir ganz übel. Ich liebte Kinder über alles, aber Hailey war nichtmal ein Jahr alt. Ich durfte einfach nicht schwanger sein!

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