Kapitel 53

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Lia's POV ~

Es war inzwischen schon dunkel draußen geworden und Justin und ich hatten nicht mehr miteinander geredet. Ich lag immer noch auf dem Sofa und hatte eigentlich auch keine Lust heute nochmal aufzustehen, da ich aber Hunger hatte, raffte ich mich auf und ging in die Küche. Als ich die Küche betrat, stand Justin vor dem Herd und machte sich Spiegeleier. Ich ging zum Kühlschrank, ohne ein Wort mit ihm zu wechseln. Ich holte mir einen Joghurt und setzte mich an den Tisch. Kurze Zeit später kam auch Justin mit seinen fertigen Spiegeleiern zu mir an den Tisch.
"Hailey schläft schon", unterbrach er die Stille. Ich nickte nur und löffelte weiter meinen Joghurt.
"Wie lange sollen wir uns jetzt noch anschweigen?", fragte Justin etwas gereizt.
"Bis du mir die Wahrheit sagst und mir nichts mehr verheimlichst!", erwiderte ich kurz und schabte die Reste aus meinem Joghurtbecher heraus.
"Wie bitte? Was soll ich dir denn bitte verheimlichen? Wie kommst du schon wieder auf sowas?"
Wie konnte er es wagen, sowas noch zu fragen?!
"Ich hab gesehen, wer dich angerufen hat, Justin! Du hast mir nie etwas von einer Rose erzählt und als ich gefragt habe wer angerufen hat, hast du mir auch keine Antwort darauf gegeben! Für wie blöd hältst du mich eigentlich? Wenn du nichts zu verheimlichen hast, hättest du mir doch auch einfach sagen können, wer angerufen hat, oder nicht?" Zitternd vor Wut nahm ich meinen Joghurtbecher vom Tisch und brachte ihn in die Küche. Justin lies sein Essen stehen und ging mir nach.
"Lia, beruhigt dich jetzt mal bitte." Ich stand gegen die Küchentheke gelehnt und hatte die Arme vor meiner Brust verschränkt, als Justin direkt vor mir stand.
"Ich will mich jetzt aber nicht beruhigen!" Justin kam mir noch näher und wollte meine Hände nehmen, ich blieb jedoch stur in meiner jetzigen Haltung stehen.
"Warum musst du immer so eine kleine Zicke sein, hm?", fragte er ruhig. Ich runzelte die Stirn und drehte meinen Kopf zur Seite.
"Ich bin keine Zicke", versuchte ich mich zu rechtfertigen.
"Nein, überhaupt nicht", sagte Justin und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
"Sag mal, was ist daran jetzt bitte lustig?! Willst du mich ärgern? Ich bin gerade voll sauer auf dich und du machst dich über mich lustig?"
"Baby, jetzt sei nicht so." Er hatte immer noch dieses dämliche Grinsen im Gesicht und hielt sich an der Küchetheke links und rechts neben mir fest, sodass ich nicht entweichen konnte.
"Doch ich bin jetzt genau so, wenn du willst, dass ich damit aufhöre, sag mir doch einfach, wer diese doofe Rose ist!", schlug ich ihm vor und zog eine Augenbraue weit nach oben, was mich automatisch noch zickiger wirken ließ.
"Du bist echt süß, wenn du so zickig bist. Da würde es sich schon fast lohnen, sowas öfter zu machen", sagte Justin, legte seine Arme um meine Taille und zog mich dicht an sich.
"Die doofe Rose ist meine beste Freundin", sagte er und ließ die Arme um meine Taille sinken.
"Ouh", sagte ich und ließ meinen Blick sinken um ihm nicht in die Augen schauen zu müssen.
"Ja, ouh", wiederholte Justin.
Das war mir jetzt wirklich etwas peinlich, meine Eifersucht kontrollierte mich manchmal einfach zu sehr.
"Sieh mich an, Lia", sagte Justin und hob mein Kinn mit seinem Zeigefinger und Daumen an, sodass ich ihn anschauen musste.
"Mann, warum hast du mir denn nie von ihr erzählt? Hätte ich gewusst, dass es deine beste Freundin ist, hätte ich doch gar nicht so einen Aufstand gemacht."
"Du musst auch nicht wegen anderen Frauen, mit denen ich mal Kontakt habe, einen Aufstand machen", konterte er.
"Wenn sie mit Herz in deinem Handy eingespeichert sind schon", verteidigte ich mich.
Justin lächelte mich an und zog beide Augenbrauen leicht nach oben.
"Tut mir leid", sagte ich kaum hörbar.
"Du bist eine richtig miese, kleine und eifersüchtige Zicke, weißt du das?", scherzte Justin und fing an zu lachen.
"Ja."
"Ich liebe meine kleine Zicke aber trotzdem unendlich doll", sagte er und schloss mich wieder fest in seine Arme.
"Ich liebe dich auch", sagte ich und klammerte mich fest an ihn.
"Ich werde schon nicht mit Rose durchbrennen, keine Sorge", neckte er mich und konnte sich ein Lachen wieder nicht verkneifen.
"Du bist so doof!"
"Ganz ehrlich, du solltest es doch eigentlich gut finden, dass ich so eifersüchtig bin. Das zeigt immerhin, dass du mir wirklich viel bedeutest", sagte ich voller Stolz.
"Ja stimmt und dass du mir nicht vertraust", fügte Justin hinzu und fing an mir in den Bauch zu pieken.
"Lass das bitte", sagte ich lachend, während ich versuchte seine Hände festzuhalten.
"Okay, stimmt dir geht es sowieso schon nicht so gut", sagte er und gab mir stattdessen einen Kuss.
"Hailey schläft schon also könnten wir es uns jetzt auf dem Sofa bequem machen und einen Film schauen, wie wär's?"
"Sehr gerne", sagte ich und nickte zustimmend.

Kurze Zeit später hatten wir es uns auf unserem großen Sofa mit Essen und Trinken bequem gemacht. Justin wollte unbedingt einen Horrorfilm anschauen. Ich hatte mir schonmal ein Kissen bereit gelegt, um mir damit die Augen zuhalten zu können.
Wir lagen aneinander gekuschelt auf der Couch. Ich war so froh, dass Justin nicht länger böse auf mich war, weil ich wieder total überreagiert hatte. Eigentlich vertraute ich ihm ja, ich hatte einfach zu große Angst ihn wieder zu verlieren und mit unserer Tochter alleine zu sein. Meine Angst schien leider manchmal größer zu sein als mein Vertrauen zu ihm.
Justin startete den Film und ich hatte schon jetzt Schiss, obwohl noch gar nichts passiert war.
"Ich hasse Horrorfilme eigentlich, ich weiß gar nicht, warum ich mir das immer wieder antue", jammerte ich.
"Ich bin doch da, um dich zu beschützen", sagte Justin und küsste mich. Die Berührung seiner Lippen erwärmte meinen ganzen Körper. Seine Zunge striff leicht meine Lippen, was mich zum Lächeln brachte.
"Eigentlich wollten wir ja den Film anschauen", sagte er und unterbrach den Kuss.
"Machen wir auch gleich", sagte ich und presste meine Lippen wieder auf seine. Der Kuss war wunderschön, bis er von einem klingelnden Handy unterbrochen wurde. Genervt sah ich mich nach dem Handy um, das uns gestört hatte. Natürlich war es das von Justin, wer sollte mich auch um diese Uhrzeit noch anrufen. Auf dem Display sah ich wieder den Namen von Justin's bester Freundin.
"Es ist Rose", sagte ich kurz.
"Lass es klingeln, ich hab jetzt wichtigeres zu tun", sagte Justin und zog mich wieder zu sich, um dort weiter zu machen, wo wir aufgehört hatten.

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