Kapitel 67

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Lia's POV ~

Es waren nun schon ein paar Wochen vergangen, seit Justin und ich aus unserem Urlaub wieder zurück waren. Die paar Tage Auszeit nur zu zweit hatten uns wirklich gut getan. Meine Kratzer im Gesicht waren inzwischen auch schon wieder verheilt.
Pattie hatte mich total schockiert angesehen, als wir wieder nach Hause kamen und mein Gesicht so zugerichtet war. Ich konnte ihre Panik jedoch recht schnell besänftigen, nachdem ich ihr von meiner blöden Aktion im Schneesturm erzählt hatte.
Meine Tochter endlich wieder bei mir zu haben, war das allerschönste daran wieder hier zu sein. Zeit mit Justin alleine zu verbringen war mir zwar wichtig, aber so weit von meiner kleinen Maus getrennt zu sein, fiel mir doch sehr schwer.

Der Alltag hatte uns also inzwischen voll und ganz wieder! Justin war wieder im Studio, um neue Musik aufzunehmen und ich ging meinem Alltag als Mutter nach.
Für heute Mittag hatte ich mich mit Josh verabredet und Justin hatte mir versprochen auf Hailey aufzupassen. Ich hatte Hailey ein bisschen Kindermusik in ihrem Zimmer angemacht, denn sie macht zur Zeit nichts lieber, als sich zu ihren Lieblingsliedern zu bewegen. Ich saß in ihrem Zimmer, ausgestattet mit einem kleinen Spiegel und meinem Make-Up. Ich trug etwas Foundation, Concealer und Wimperntusche auf, um wieder wie ein Mensch auszusehen. Hailey war die letzten Nächte leider sehr unruhig, weshalb ich kaum Schlaf abbekam. Meine Augen zierten dunkle Ringe, aber dank Concealer ließ sich auch dieses Problem beheben.
Nachdem ich geschminkt war, legte ich alles sofort auf Haileys Kommode. Ihr neuestes Hobby war es nämlich mit meiner Schminke zu spielen. Gestern hatte ich zwei Sekunden nicht aufgepasst und schon hatte sie meinen Nude Lippenstift von MAC abgebrochen. Ich hätte wirklich heulen können, da es mein Lieblingslippenstift war, aber zum Glück nichts, das man nicht ersetzen könnte.
Nachdem sie sich ausgetobt hatte, spielten wir zusammen. Ich konnte es kaum erwarten, bis meine Kleine endlich richtig sprechen konnte. Sie blätterte ein Buch durch und brabbelte pausenlos vor sich hin. Sie sah mich dabei an, als würde sie mir eine Geschichte erzählen. Ich hörte ihr aufmerksam zu und lächelte sie an.

Später nahm ich sie mit in die Küche, um das Mittagessen vorzubereiten. Justin hatte mir geschrieben, dass er auch bald da sein würde. Hailey liebte es alleine zu essen, auch wenn danach ihr Hochstuhl total versaut war.
"Hey, Baby", sagte Justin und gab mir zur Begrüßung einen Kuss.
Hailey fing sofort wieder an zu brabbeln, als wollte sie ihren Papa begrüßen.
"Das Essen soll doch in deinen Mund und nicht drum herum", sagte Justin lachend und wischte Hailey ihren verschmierten Mund ab.
"Versuch bloß nicht ihr zu helfen, da wird sie richtig zickig", warnte ich ihn.
"Ja, du bist halt schon ein großes Mädchen, stimmt's? Keine Sorge, ich lasse dich alleine essen, deine Mama will nur noch nicht wahrhaben, dass du sie zum Essen nicht mehr brauchst", sagte Justin zu ihr. Ich stand vor dem Herd und musste grinsen.

Nachdem auch Justin und ich gegessen hatten, ging ich los, um mich mit Josh zu treffen. Wir hatten uns in einem Kaffee verabredet. Als ich dort ankam, saß Josh schon an einem der Tische und sah auf sein Handy.
"Hi, Josh", begrüßte ich ihn und setzte mich auf den Stuhl gegenüber von ihm.
"Hey, schön dich wiederzusehen", sagte er und strahlte mich an.
Wir aßen ein Stück Kuchen und hatten uns unendlich viel zu erzählen.
Anschließend gingen wir ein kleines Stück spazieren. Wir schlenderten durch die Stadt, da Josh noch ein Geschenk für seine Freundin suchte.
"Mal ganz ehrlich, ich kann es immer noch nicht fassen, dass du mit Justin Bieber zusammen bist." Ich fing an zu lachen.
"Ja, das bin ich. Nach was suchen wir denn für deine Freundin? Vielleicht nach einer schönen Uhr, damit sie dich nicht mehr sitzen lässt?"
"Lia." Er sah mich traurig an.
"Tut mir leid, war blöd von mir." Manchmal sollte ich einfach meine Klappe halten.
Plötzlich wurde mir total schwindlig und ich torkelte gegen Josh.
"Hey, was machst du denn?", fragte Josh und hielt mich an den Armen fest.
"Schon gut, mir ist nur etwas schwindelig." Ich hielt mir eine Hand an den Kopf.
"Möchtest du dich kurz setzen?" Ich konnte ihm nicht antworten, da ich mich darauf konzentrieren musste, mein Gleichgewicht wieder zu finden.
"Gehen wir einfach weiter, das wird schon wieder." Josh warf mir besorgte Blicke zu.
"Du kannst einem echt Angst einjagen. Du siehst wirklich krank aus, Lia. Ich bringe dich auch gerne nach Hause, wenn du dich nicht gut fühlst." Er hielt mich immer noch an den Oberarmen fest.
"Mir geht es gut, es ist nur der Schwindel, aber das legt sich sicher gleich wieder", beruhigte ich ihn und ging mit langsamen Schritten weiter.
"Also, wir waren beim Geschenk für deine Freundin", sagte ich und versuchte ein Lächeln aufzusetzen.
"Wir müssen das jetzt nicht tun, das Geschenk hat auch noch Zeit."
Ich hielt an und sah ihm in die Augen. "Es geht mir gut, Josh." Er schenkte mir ein Lächeln, seine Besorgnis konnte er jedoch noch nicht ganz wegstecken.
Als wir an einem Fischrestaurant vorbeikamen, wurde mir schlagartig total übel. Mein Magen zog sich zusammen und ich kannte dieses Gefühl nur zu gut. Ich wusste genau, was jetzt passieren würde, weshalb ich schnell zu einem Mülleimer am Straßenrand rannte und mich übergeben musste. Wie schlimm konnte es noch kommen? Ich kotzte in einen stinkenden Mülleimer mitten auf der Straße, vor Josh, der mich jetzt wahrscheinlich total abstoßend fand.
"Ganz ruhig, ich bin da", sagte Josh und tätschelte mir den Rücken.
"Josh, geh weg! Ich will nicht, dass du das siehst."
"Ich werde nicht weggehen, du bist nicht die erste Frau, der ich beim Spucken die Haare aus dem Gesicht halte." Ich stellte mich aufrecht hin und hielt mir den Bauch.
"Oh mein Gott! Alle starren mich an, das ist so peinlich", sagte ich panisch.
"Ich bring dich hier weg", versicherte mir Josh und zog mich am Handgelenk ein paar Meter weiter in eine kleine Seitenstraße.
"Ich bringe dich jetzt nach Hause. Du bist krank und gehörst ins Bett", sagte er fürsorglich.
"Josh, jetzt sei nicht so. Mir geht es jetzt wieder total gut, jetzt wo alles raus ist", sagte ich und verzog dabei das Gesicht.
"Du hast dich gerade mitten in der Stadt übergeben, ich habe das gesehen. Also erzähl mir nicht, dass es dir gut geht. Außerdem will ich nicht, dass dein Freund mich umbringt, sobald er erfährt, dass ich seine kranke Freundin noch weiter in der Stadt rumgezogen habe."
Josh verschränkte die Arme vor der Brust, wohingegen ich mich an meinem besten Schmollmund versuchte.
"Hör auf damit!", sagte er streng. "Du kannst dein Gesicht noch so süß verziehen. Ich bringe dich jetzt nach Hause, keine Widerrede!" Als er losgehen wollte, stellte ich mich ihm in den Weg.
"Justin darf davon nichts erfahren", murmelte ich.
"Von unserem Treffen oder was meinst du?", fragte er verwirrt.
"Davon das ich mich übergeben habe und mir so schwindelig war. Er wird sofort denken, dass ich die Pillen wieder nehme und ich will nicht mit ihm streiten."
"Hast du die etwa genommen?", fragte Josh entsetzt.
"Natürlich nicht!", erwiderte ich.
"Dann ist ja gut. Ich werde ihm nichts sagen, aber nur wenn du mir versprichst, dich auszuruhen."
Nachdem ich ihm versprochen hatte mich auszuruhen, liefen wir zusammen zu mir nach Hause.
"Danke für's nach Hause bringen", sagte ich, als wir vor der Haustüre standen.
"Ist doch selbstverständlich." Plötzlich wurde die Haustüre von innen aufgerissen.
"Oh, was für ein Zufall, ich hab euch gar nicht kommen hören", sagte Justin gespielt überrascht.
"Hey, ich bin Josh", stellte er sich vor und streckte Justin die Hand entgegen.
"Justin", erwiderte er und schüttelte seine Hand mit festem Griff. Ich sah lächelnd zwischen den Beiden hin und her, während Justin immer noch Josh's Hand schüttelte und ihn gefährlich anlächelte.
"Ist ja schön, dass ihr euch jetzt auch mal kennengelernt habt", unterbrach ich die peinliche Situation.
"Ja, das finde ich auch", stimmte Josh mir zu und entzog Justin freundlich lächelnd seine Hand.
"Ich gehe dann mal", verabschiedete er sich und umarmte mich.
"Gute Besserung", flüsterte er mir ins Ohr, sodass es für Justin nicht hörbar war. Als wir uns aus der Umarmung lösten, lächelte ich ihm dankend zu.
"Bist du sicher, dass er nicht in dich verknallt ist, so wie der dich anhimmelt?" Ich ging an Justin vorbei ins Haus.
"Er ist nicht verknallt in mich, also kein Grund eifersüchtig zu sein."
"Ich bin nicht eifersüchtig", verteidigte er sich.
"Dann ist ja gut, Baby. Ich bin mal schnell im Badezimmer."
Ich putzte mir erstmal die Zähne und tupfte mir mit einem kalten Waschlappen das Gesicht ab. Mir war schon wieder etwas übel und ich dachte echt, ich hätte damit  abgeschlossen, als ich die Pillen weggelassen hatte.

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