Halloween

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Die Tage und Wochen vergingen und der Halloween-Tag kam. Am Abend gab es ein riesiges Festmahl. Die Kerzen, die an meinem ersten Tag in Hogwarts in der Luft schwebten, waren jetzt durch Kürbisse ersetzt worden. Immer wieder flogen echte Fledermäuse über die Köpfe der Schüler und die Geister gaben ihr Bestes, alle ordentlich zu erschrecken.

Es war ein wunderbarer Abend. Ich unterhielt mich mit Lewis und einem Mädchen namens Anna, das neben mir saß. Auch mit Draco wechselte ich einige Worte, obwohl die Stimmung zwischen uns beiden etwas angespannt war. Zwar hatte er sich zu einer knappen Entschuldigung durch gerungen und ich hatte sie erwidert, doch das hieß noch längst nicht, dass wir uns gut verstanden.

Kurzum, es war ein schöner Festtag ohne besondere Vorkommnisse. Zumindest bis zum Schluss.

Gerade, als Professor Dumbledore sich erhob, um eine Rede zu halten, knallte es hinter uns und die Eingangstüren flogen auf.

Professor Quirrell, der Lehrer von Verteidigung gegen die Dunklen Künste, stürmte hinein. Er schien vollkommen verstört und stotterte sogar noch mehr, als er es ohnehin immer tat.

„T-t-t-troll! Im K-k-kerker!"

Dann fiel er in Ohnmacht.

Augenblicklich brach Panik aus. Rund um mich herum sprangen alle auf und schrien. Lewis und ich blieben als einzige ruhig und blicken hinauf zum Lehrertisch, gespannt auf die Reaktion der Lehrer.

Zunächst waren alle wie erstarrt, dann stand der Schulleiter auf und sorgte mit ungewöhnlich ernster Stimme für Ruhe.

Nachdem sich alle halbwegs beruhigt hatten und wieder auf ihren Plätzen saßen, wies er die Vertrauensschüler an, alle in ihre Gemeinschaftsräume zubringen.

Unsere Vertrauensschüler standen sofort gewichtig auf und riefen uns Aufforderungen zu.

„Alle uns nach!"

„Passt auf die Jüngeren auf!"

Ich erhob mich und hatte gerade vor, den anderen Slytherins zu folgen, als mich Lewis aufhielt.

„Warte!"

„Was denn?", fragte ich ungeduldig.

„Quirrell sagte, der Troll sei im Kerker", sagte der aufgeregt. Ich zuckte mit den Achseln.

„Und weiter?"

„Naja, unsere Schlafsäle auch!"

Ich erstarrte und warf einen Blick auf meine Mitschüler. Sie verließen gerade die Große Halle.

„Wenn wir bei der Gruppe bleiben, wird uns nichts passieren", meinte ich jetzt zuversichtlich und wollte mich auf den Weg machen. Doch wieder stoppte Lewis mich.

„Da ist noch etwas."

Ich wartete.

„Quirrell. Irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Als er gerade herein kam – wenn mich nicht alles täuscht, hat er nur so getan als hätte er Angst."

Interessiert horchte ich auf. Ich warf einen nervösen Blick zu den Lehrern, die uns bis jetzt noch nicht bemerkt hatten. Ohne länger zu warten, packte ich Lewis am Arm und zog ihn aus der Halle in eine kleine Nische.

„Erkläre mir das genauer!", verlangte ich.

„Also, ich habe mich, als ich noch kleiner war, sehr für Körpersprache interessiert. Ich wollte mal Kommissar werden und dafür muss man sofort erkennen, wenn jemand lügt. Und ich weiß die Symptome von Angst. Viele von ihnen, wie zum Beispiel geweitete Pupille hatte Professor Quirrell nicht!"

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