Am nächsten Morgen stand ich so beschwingt und glücklich wie lang nicht mehr auf, fügte fröhlich pfeifend ein paar Zutaten zu meinem Zaubertrank hinzu und strahlte jeden auf dem Gang an.
Ria hingegen wirkte wie ein Häufchen Elend. Sie hatte dunkle Augenringe, ihre Mundwinkel hingen ständig nach unten und sie blockte jeden Versuch, sie in ein Gespräch zu verwickeln ab.
Ich wollte ihr helfen, doch wusste nicht, wie. Wenn ich ihr erzählte, dass ich alles gehört hatte, würde sie monatelang auf mich beleidigt sein und es gelang mir auch nicht, ihr die Informationen zu entlocken.
Die Wochen flogen nur so dahin, das Ende meines sechsten Schuljahrs rückte immer näher. Der Prüfungstermin für Apparieren wurde ausgeschrieben und das war zweifellos die Prüfung, vor der ich mich am meisten fürchtete. Zwar hatte ich es mittlerweile schon ein paar mal geschafft, mich auf diese Art fortzubewegen, doch nur selten hatte ich das Ziel getroffen und einmal war mein Fuß zersplintert. Es war grauenhaft gewesen.
Daher war ich auch immer recht schlecht auf besagten Tag zu sprechen, ich hasste es, etwas nicht zu können.
Nervös stand ich neben Lewis neben den Drei Besen in Hogsmeade, wo sich alle Prüflinge einfinden sollten. Außer uns beiden waren noch alle Sechstklässler bis auf Draco, Harry Potter und vier weiteren da.
„Ah, sehr schön, Sie sind alle da?", erklang eine kraftvolle Stimme. Die Prüfer waren da.
„Nun, es wird jetzt folgendermaßen stattfinden: Wir rufen Sie nach dem Alphabet auf, wenn Sie an der Reihe sind wird Ihnen das Ziel gesagt. Sie apparieren dorthin, holen einmal tief Luft und kommen zurück. Der Fairness halber möchte ich Sie bitten, den anderen Schülern nichts über das Ziel zu erzählen, da das einen Vorteil für sie haben könnte. Alles klar?"
Wir nickten stumm, nur eine Ravenclaw mit schwarzen Locken hob die Hand.
„Was passiert, wenn wir zersplintern?"
„An dem Zielort steht Ihnen ein fähiges Team zur Verfügung, dass sich um jegliche Verletzungen kümmern wird. Sollten Sie sich verirren, ist das kein Problem, das wir Sie mit einem Ortungszauber belegen werden."
Der Zauberer sah sich auffordernd um, doch keiner sagte mehr etwas. Eine dürre Hexe trat vor und las von einem höchst offiziell aussehenden Blatt den ersten Namen.
„Abbott, Hannah!"
Hannah trat vor und der Zauberer mit der kräftigen Stimme deutete mit seinem Zauberstab auf sie. Was genau er tat, wusste niemand von uns. Die Hufflepuff war blass, doch apparierte erfolgreich und kam nur wenige Sekunden später zurück. Applaus brannte auf und der nächste Schüler kam dran.
Bald, viel zu bald, kam schließlich die Schülerin vor mir, Hermione Granger, zurück, natürlich hatte sie eine fehlerfreie Apparation hingekriegt.
„Greengrass, Aurelia!"
Ich holte tief Luft und trat erhobenen Hauptes vor. Der Ministeriumszauberer lächelte mir aufmunternd zu, vermutlich kannte er meine Mum, was mich gleich noch nervöser machte, so sehr ich auch versuchte, das zu verhindern. Im nächsten Moment zeigte ein Zauberstab auf mich und vor meinen Augen erschien das Bild eines winzigen, verlassenen Dorfes. Mein Ziel. Ich schluckte und schloss konzentriert die Augen. Du schaffst das, du schaffst das!
Ich dachte nur an diesen einen Ort und drehte mich auf der Stelle, ich wurde zusammengepresst und so unangenehm diese Gefühl auch war, eine Welle der Erleichterung erfasste mich. Ich hatte es geschafft.
DU LIEST GERADE
A Slytherin's Story
FanfictionLia Greengrass hat sich ihr Leben lang schon auf den Moment gefreut, wo sie endlich nach Hogwarts kommen und Zauberei lernen würde. Doch als der Sprechende Hut sie in das ihrer Ansicht nach wunderbare Haus Slytherin schickt, muss sie feststellen, da...