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Mike habe ich auf sein Zimmer geschickt. Er sollte mich so nicht sehen. Ich sitze einfach da. Mitten in der Eingangshalle und weiß nicht was ich denken oder tun soll oder wo ich hin kann.
In meinem Zimmer liegt Sara, tot, und überall ist Blut, aber Andrés Zimmer will ich noch weniger. Ich weiß dass irgendwo im Haus noch Diener, sowohl Vampire wie aich Menschen sind, auch wenn ich sie bis jetzt erst ein oder zwei mal gesehen hatte.
Wie lange ich eigentlich schon hier? 2 Wochen? Und jetzt schon die Hölle auf Erdem. Wunderbar.

Es ist mitten in der Nacht. Merkwürdigerweise viel mir das umstellen auf das Nachtleben überhaupt nicht schwer. Ich hatte es gar nicht wirklich wahr genommen.

Ich schaue an mir runter. Das zuvor wunderschöne Kleid ist dreckig, hat Falten und ist an manchen Stellen sogar leicht kaputt. Schade um das schöne Kleid. Mein Zopf ist irgendwann auf gegangen und meine Locken fallen wild über meine Schultern. Den schwarzen Schmetterling finde ich nicht mehr.

"Madame?", fragt mich da eine Männerstimme und ich schreie auf.

"Ja?",frage ich zackhaft und schaue den 2 Meter großen Vampir an. Die Angst die ich bekomme, kann ich nicht mehr unterdrücken.

"Wir sollen die Leiche weg schaffen, wollen Sie sie begraben?", fragt er sanft.

"Wäre der Lord nicht dagegen?"

"Das ist egal.",meint er bloß und ich nicke zaghaft.

"Nicolai wird ein Grab ausheben.",sagt der Vampir und dreht sich dabei halb um und ein anderer Vampir verschwindet blitzschnell hinaus.

"Es ist schön Sie endlich kennen zu lernen."

"Warum?",frag ich verwundert.

"Noch nie hat sich André sorgen um einen Menschen gemacht, nicht in den 130 Jahren in denen ich ihn diene.", meint er lächeln.

"Wie heißen Sie?", frage ich.

"Mathieu."

"Dann freut es mich auch, Sie kennen zu lernen.", sage ich, wische mir die letzten Tränen aus dem Augenwinkel und gebe ihm die Hand.

"Darf ich dir ein paar Fragen stelle?"

"Natürlich,Janet.", sagt Mathieu lächelnd.

"Warum kann der Lord meine Gedanken lesen?", frage ich. Diese Frage beschäftigt mich schon etwas länger, weil mir bis jetzt kein anderer Vampir begegnet ist, der dies konnte.

"Manche Vampir haben spezielle Fähigkeiten. André kann Gedanken lesen und verschicken. Zyan kann zum Beispiel die Schmerzen bei einem Biss ganz abstellen, auch wenn er es eigentlich nie macht. Ich kann erkennen ob jemand lügt.", meint er und lächelt mich freundlich an.

"Stimmt es dass Vampir Blut einen besessen macht?", frage ich zaghaft.

"Abhängig trifft es wohl eher."

"Oh."

"Warum?", fragt er und hebt mein Kinn an, damit ich ihm in die Augen schaue.

"Es ist nichts.", murmel ich.

"Lüg mich nicht an.",meint Mathieu.

"André gibt mir jeden Tag Blut.", flüstere ich.

"Jeden Tag?", fragt der Vampir sofort.

Ich nicke. Er packt mich zieht mich in die Küche. Dort holt er zwei Gläser. Eins füllt er mit Orangensaft und eins mit seinem Blut.

"Trink!",fordert er mich auf. Aber ich zögere.

"Zu viel Blut von einem Vampir macht dich süchtig, wenn es nicht zu spät ist neutralisiert mein Blut seins." Ohne ein weiteres mal zu zögern kippe ich erst das Blut und dann den Saft hinunter.

"Jetzt könnte es weh tun.",meinte der Vampir und bevor ich nach Fragen kann spüre ich ein schreckliches Brennen in meinen Venen.

Sklavin des Blutes #wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt