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Conrads Leiche ließ ich, nachdem René den Kopf gefunden hatte, verbrennen, wie es für Vampire üblich war.
Frédéric hatte ich beauftragt ein Grab aus zu heben für Janet.
Würde es noch Särge geben, würde sie auch einen bekommen , aber da Vampire verbrannt werden und Menschen wie im Auge der Vampire sind, gibt es weder Bestatter, noch Särge.

Mittlerweile liegt Janet auf einem Sofa im Salon und Mike weicht nicht von ihrer Seite. Jedesmal wenn ich zu Janet möchte, schaut er mich böse an und ich bleibe wieder stehen.

Ich verstehe seine Wut auch wenn ich gerne ein paar Minuten mit ihr alleine hätte. Frustriert seuftze ich und setze mich in der Küche auf einen Stuhl.
Jeglicher Hunger, Durst oder sonst ein alltägliches Gefühl ist weg, wie aus radiert.

"Mylord?", fragt René als er die Küche betritt.

"Ja?", antworte ich monton und mit schwerer Stimme.

"Conrads Leiche ist verbrannt.", sagt er wie ein gehorsam Diener. Ich nicke bloß. Der Vampir kommt auf mich zu und legt eine Hand auf meine Schulter.

"Sie wollen zu ihr, oder?" Ich nicke und fühle mich erschlagen.

"Kommen Sie.", sagt er und zieht mich hoch. Lustlos schleppe ich mich hinter ihm her.

"Mike? Lass Bitte André kurz alleine mir ihr.", bittet René und geht auf den Jungen zu. Er schaut ihn böse an, steht aber auf und geht.

"Ich wollte eh auf Toilette.", murrt er noch. Auch René geht dann und ich stehe ein paar Meter von ihr entfernt.

Langsam gehe ich auf sie zu. Jan sieht so friedlich aus, als würde sie schlafen, aber sie ist Tod. Schwer atmend trete ich neben sie.

Ich hocke mich hin und streiche über ihre eiskalte Stirn. Ihre Hände liegen gefaltet auf ihren Bauch.
Vorsichtig öffne ich das Kleid und schäle sie aus den Resten, dann nehme ich das weiße Bodenlange Kleid, was ich ihr hatte schenken wollen und ziehe es ihr an. Sie soll schön aussehen auf ihrer Beerdigung. Bei diesem Gedanken dreht sich mein Magen um, aber ich muss der Realität uns Auge schauen.

Dann nehme ich sie in den Arm und trage Jan in den Garten. Mike folgt mich und hat den Kopf gesenkt. Frédéric hat ihr Grab neben das von Sara aus gehoben und ein rotes samt Tuch unten ausgebreiten. Darauf liegt ein weißes Kissen und überall sind weiße Rosen Blätter verteilt.

Einen Moment lang muss ich um Fassung Ringen um nicht vor Trauer los zu schreien oder vor Wut etwas zu zerstören.

"Mike?", sage ich leise und der Bruder der Toten kommt noch einmal näher.

Sklavin des Blutes #wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt