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Nachdem Mathieu mir alles genommen hatte was ich noch meins nennen konnte, zieht er mich an den Haaren aus dem Bett und ich schlage mir auch noch die Knie auf, als ich auf den Boden falle.

Ich sehe alles verschwommen, weil meine Tränen mir jegliche Sicht nehmen. Das einzige was ich tun kann, ist dem Vampir hinterher stolpern und dadurch den Schmerz etwas mildern.
Das kalte Blut läuft am meinem Bein entlang und ich stehe wieder kurz davor völlig in Tränen aus zu brechen.

An der Treppe falle ich mehr mehrmals hin und der Vampir zieht mich Erbarmungslos an meinen Haaren wieder hoch. Alle meine Gedanken richte ich auf Hilfe und auf André. Keine Ahnung wo er ist, aber er muss kommen.
Nicht um mich zu retten. Sondern meinen Bruder.

Mathieu hat mir eingeschärft, dass auch er sterben wird, sobald ich tot bin. Als ich ihn fragte was mit dem Versprechen wäre, hat er nur wie ein Irrer gelacht.

Auch jetzt grinst er wie irre und zieht mich weiter. Mittlerweile sind wir auf der Treppe zwischen dem ersten Stock und dem Erdgeschoss, als wir die Tür unten hören und Schritte. Etwas langsam zieht er mich weiter.

"Wehe du machst einen Mucks.", knurrt er mir leise, aber bedrohlich, ins Ohr.
Dann betreten wir die letzten Stufen hinunter und mir bleibt das Herz stehen.

Überall sehe ich Blut. Mike liegt Bewusstlos auf dem Boden, André über ihn und fühlt seinen Puls. Als er entspannt seuftzt kann auch ich mich ein bisschen beruhigen.
Mein Blick wandert weiter. Conrad liegt Kopflos auf den Mamor Fließen. Ich muss mir auf die Lippe beißen um nicht laut los zu schreien.

Im nächsten Moment sieht uns André und seine Augen fangen an vor Wut zu brennen.

Rette Mike! Ist das einzige was ich denken kann. Jetzt in der Situation kann er mich nicht mehr retten. Ich werde sterben.

"André...", flüstere ich und denke nochmal ganz stark an Mike und dass er laufen soll. Andrés Fänge und Krallen schießen förmlich aus seiner Haut. Er knurrt gefährlich, aber Mathieu zuckt nicht einmal kurz zusammen, stattdessen packt er mich am Oberschenkel und drückt zu. Keine Sekunde komme ich gegen den Schmerz an und schreie bitterlich weinend auf.

Bitte nimm Mike und geh.

'Niemals!'

Bitte.

Verzweifelt schaue ich ihn an.

André, ich werde sterben. Du kannst mich nicht retten. Deswegen Rette meinen Bruder!

Die Tränen die mir jetzt herunter laufen, haben nichts mir dem Schmerz mehr zu tun, sondern bloß mit der puren Verzweiflung die mich gerade auffrisst.

Ich werde sterben.,denke ich noch einmal und ein Kloß bildet sich in meinem Hals. Und das ist der Moment in dem ich aufgebe.

Innerlich verabschiede ich mich von Mike und André, danke den beiden für die letzte Zeit und denke an meine Eltern.
Stumm presse ich meine Lippen aufeinander und schließe meine Augen. Als ich sie wieder öffne kann ich klarer sehen. Ein Stein liegt auf meinem Herz und mir fällt das Atmen schwer.

Dann spüre ich wie Mathie meinen Hals und Kopf packt. Wenigstens wird es schnell gehen...

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Dass was auch schon für heute...

Sklavin des Blutes #wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt