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Zwei Tage kam André nicht aus seinem Zimmer, keine klitzekleine Sekunde. Es macht mich wütend. Anscheind hört er auch meinen Gedanken nicht zu oder antwortet einfach nicht.
Ich mache mir Sorgen wie er jetzt über mich denkt, doch wahrscheinlich denkt er bloß, dass es sein Blut war warum ich ihn geküsst hatte.

Ja, wahrscheinlich hätte ich das nicht gemacht und schon gar nicht nackt, in der Wanne. Auch hätte ich sicherlich nicht gelacht oder ihn rein gebeten, aber es War passiert und es störte mich nicht so sehr wie beim ersten mal.
Ich finde es sogar in Ordnung und verdränge die Tatsache, dass wir in der Badewanne dabei lagen. Natürlich zerbreche ich mir den Kopf darüber wie ich persönlich zu diesem Kuss stehe und ich habe keine Ahnung.

Wieder einmal befinde ich auf den Weg in die Küche. Ich habe Hunger. Oder doch wahrscheinlich nur Appetit. Der Kühlschrank ist so gut wie leer und jemand, einer der Vampire, muss umbedingt einkaufen.

Wieder einmal esse ich Müsli.

Mike hat gerade Unterricht und jammert deswegen andauernd, weil es ihn nervt. Vielleicht sollte ich André bitten, dass ich auch Unterricht haben möchte, nicht dass Mike schlauer wird als ich, überlege ich lächelnd.

Dann höre ich Schritte und rechne mit Mike oder Conrad. Den Vampir hatten wir in den letzten tagen besser kennen gelernt und Mike hatte ihn lieb gewonnen. Trotzdem verlass ich die Küche um zu schauen wer kommt.

"André?",frage ich verwundert und bin mir nicht sicher, ob ich meinen Augen trauen kann.

"Janet.", sagt er ohne jegliche Emotion.

Ich gehe auf ihn zu und öffne den Mund um etwas zu sagen, aber er sagt etwas bevor ich dazu komme.

"Du musst nichts sagen. Es tut mir leid, Jan. Ich habe nicht daran gedacht." Keine Regung.

"Nein.", meine ich mit fester Stimme.

"Du musst dich nicht entschuligen. Ich finde es nicht schlimm.", rede ich weiter. Immer noch emotionslos schaut er mich an.

"Ich muss jetzt los.", sagt André und geht an mir vorbei.

"Wohin musst du denn?", frage ich schnippisch.

"Ich brauche eine neuen Blutbeutel."

"Aha. Warum trinkst du nicht von mir?"

"Weil du nicht mehr meine Sklavin bist." Dann geht er weiter zur Tür.

"Ich habe aber nichts dagegen wenn du von mir trinkst.", rufe ich laut, ein weniger lauter als nötig.

"Ich aber.", sagt er, öffnet die Tür und verschwindet.

"André!",rufe ich ihm noch wütend hinterher.

Sklavin des Blutes #wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt