Schweissgebadet fuhr Kaylin aus einem Albtraum hoch. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Beckett an das Herz von Davy Jones gelangt war und nun die Dutchman befehligte. Die Piraten waren der Meinung, dass er so über die See herrschen würde und vielleicht bald auch über die Welt, wenn man nichts unternahm. Dinge, die an Schauergeschichten erinnerten, waren Wirklichkeit. Jeder der nur im Geringsten mit einem Piraten oder der Piraterie in Kontakt kam, wurde gehängt. Jedenfalls erzählte Barbossa dies. Kaylin staunte nicht schlecht, als sie erfuhr, dass Tia Dalma den ehemaligen Kapitän der Black Pearl wiederbelebt hatte. Das gab ihr Hoffnung, dass auch Fíli und Jack gerettet werden könnten, wofür sie gerade Vorbereitungen trafen. In Singapur hofften sie die letzten Dinge erledigt bekommen zu können, sie brauchten Seekarten, sowie Schiff und Crew. Ausserdem meinte Barbossa, dass sie Sao Feng, einen Piratenfürsten, darüber unterrichten mussten, dass der Rat der Bruderschaft einberufen wurde. Was genau das zu bedeuten hatte, wurde Kaylin nicht erklärt, man sagte ihr bloss, es sei an der Zeit etwas gegen die Bedrohung der Navy zu unternehmen und dass das Lied gesungen worden wäre. Mittlerweile war es ihr auch recht egal, was dieser Rat war, sie wollte nur noch Fíli wiederhaben. Anderseits fragte sie sich, ob das Leben nach dem Tod nicht vielleicht sogar friedlicher war als auf der Welt. Bereits mehrere Male auf ihrem Weg nach Singapur mussten sie vor der Marine fliehen, auch Kämpfe gab es. Etwas mehr wusste Kaylin, in Singapur würde es ebenfalls Mitglieder der Navy haben und ihr Hass auf Beckett wurde immer grösser und sie war froh, nicht seine Frau zu sein. Selbst Zivilisten begannen nun schlecht über den Lord zu sprechen und seltsamerweise freute es Kaylin, denn nun schien jeder einzusehen, dass er niemals ein guter Mann wäre.
Einmal in Singapur angekommen, mussten sie sich natürlich bereits vor der Navy verstecken. Da sie weniger auffielen, schickte man Elizabeth und Kaylin mit einem Boot zum Haus von Sao Feng, die anderen würden sonst wie auf getrennten Wegen dorthin gelangen. Unterwegs sang die jüngere der beiden ein Lied, eine Wache am Ziel schalt sie dafür, weil es gefährlich sei, dieses Lied zu singen, wenn man keine Ahnung von ihm habe. Als Kaylin fast schon mit einem Angriff rechnete, kam Barbossa hinzu und beruhigte die Männer, welche die drei nun zu Sao Feng führen wollten. Vor dem Eingang mussten sie allerdings alle ihre Waffen abgeben, obwohl Kaylin nur zwei hatte, einen Degen und eine Pistole, verlangte der Typ, dass auch sie ihre Hose und Weste auszog. Statt dem Gespräch zuzuhören ärgerte sie sich mehr darüber, war aber irgendwie froh, dass Fíli nicht hier war. Wer wüsste, wie er auf die Bitte an Kaylin alles ausser Unterwäsche und Hemd auszuziehen reagiert hätte. Der Herr des Hauses erzählte, dass ein Dieb in den Tempel seines Onkels eingebrochen sei und Karten stehlen wollte, die drei tauschten Blicke, in der Hoffnung, dass das nicht Will war. Doch in dem Moment holten ein paar von Fengs Männern jemanden aus einem Wasserbecken, es war tatsächlich Will. Sao Feng wollte ihn gerade töten, als Elizabeth erschrocken die Hände vor ihr Gesicht schlug. Wenigstens liess Feng von ihrem Freund ab, beschwerte sich aber, dass sie seine Gastfreundschaft nicht würdigen würden. Er lehnte ihre Bitte nach Crew und Schiff ab, worauf Kaylins Freundin protestierte und ihn als feige bezeichnete. Fast schien es, als würde es einen Kampf geben, also gab Barbossa das Zeichen, dass ihre Freunde, die unterhalb des Hauses warteten, ihnen Waffen geben sollten. Im nächsten Moment packte der Hausherr einen seinen Untergebenen und drohte ihn zu töten.
"Ist mir egal, ich kenne ihn nicht", sagte Barbossa, Will machte sich andere Gedanken:
"Wenn er nicht zu Euch und nicht zu uns gehört, zu wem gehört er dann?" Fast zeitgleich wurde die Tür aufgerissen und die Royal Navy stürzte in den Raum, worauf die Piraten auseinanderstoben. Nun war Kaylin froh, eine Waffe zu haben, doch nützen würde sie ihr nicht viel, töten würde sie immerhin niemanden, ausser es ginge nicht anders. Obwohl sie versuchte, bei ihren Freunden zu bleiben, wurde sie von ihnen getrennt. Als wäre das nicht genug, hatten ein paar Uniformierte sie in eine Ecke gedrängt und wollten gerade feuern.
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Descendants of the Sea
FanfictionJahrelang hat Kaylin einen Verehrer, interessiert ist sie jedoch nicht im Geringsten. Genau genommen kann sie ihn nicht einmal leiden. Ausgerechnet in dieser Zeit passieren Dinge, die ihr Leben für immer verändern werden. Als wäre das nicht genug...