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"Das ist wahrlich eine gelungene Überraschung", begrüsste Teague die Familie bei ihrer Ankunft auf der karibischen Insel. "Dann musst du James sein, nicht?"

"Ja." Der Junge strahlte beinah über das ganze Gesicht als er ihm die Hand reichte.

"Und wie ich sehe, habt ihr noch mehr Zuwachs bekommen."

"Ja. Das ist Aliya." Fíli übergab seine Tochter an den Piraten, der sie in seinen Armen sanft wog.

"Lasst uns doch hineingehen.", schlug er nach einer Weile vor. Dankbar kamen die Angesprochenen der Aufforderung nach. "Hier" Teague reichte Aliya an Kaylin, bevor er weiterfuhr, "Hattet ihr eine angenehme Reise?"

"Allerdings. Abgesehen davon, dass wir James zwei Mal aus dem Wasser fischen mussten. Einmal, weil er zu übermutig wurde, als er sich für Davy Jones hielt und das zweite Mal, weil er die Delfine genauer betrachten wollte" Kaylins Grossonkel lachte herzhaft. 

"Mit Jack war es dasselbe. Nach dem vierten Mal band ich ihm ein Seil um die Hüfte, warf ihn wieder ins Wasser und holte ihn erst wieder an Bord, als er einigermassen schwimmen konnte"

"Das sollten wir auch einführen."

"Oder euer Sohn wird sich auf der Heimfahrt benehmen, nun da er weiss, was ansteht. Wie auch immer, seid ihr direkt hergekommen?"

"Nein, wir waren kurz noch in London, wo wir ein paar Besitztümer mitnahmen und Flynn Ray mitteilen konnte, dass wir umgezogen waren." Wie um die Worte zu bestätigen nickte der Junge. Es schien ihm nicht ganz richtig, seinen Freund so anzulügen, zudem ahnte er, dass er ihn nie wieder sähe. 

Gut eine Woche verbrachten die fünf mit Jack's Vater, bevor sie sich entschieden, Elizabeth zu besuchen, damit sie noch zwei Tage mit ihr etwas unternehmen konnte, bis Will käme. Wie erwartet war die Frau mehr als überrascht über den Besuch. Aber auch Kaylin und Fíli hatten keine Ahnung, dass Elizabeth auch eine Mutter war. Ihr Sohn William war nicht ganz zwei Monate älter als Flynn und die beiden schienen sich auf Anhieb bestens zu verstehen. Zum Glück zogen sie auch James bei Spielen und Gesprächen mit ein, so dass die Erwachsenen sich in Ruhe unterhalten konnten. Hauptsächlich waren es zwar Fíli und Kaylin die etwas erzählten, da sie viel mehr erlebt hatten als ihre Freundin. Nichtsdestotrotz unterhielten sie sich auch über die alten Zeiten.

"Was wohl passierte, wenn Will morgen Abend nicht wieder auf die Dutchman ginge?", fragte sich Fíli. "Ich meine würde er sterben, sich auch in ein Monster wie Jones verwandeln oder ganz einfach zurück auf das Schiff gespickt werden? Und ich frage mich ausserdem ob es theoretisch möglich wäre, dass jemand ihn vor Ablauf der zehn Jahre an Land schleppt und dort absetzt oder ob auch das nicht geht."

"Wenn ich ganz ehrlich bin, solche Fragen habe ich mir auch gestellt. Aber mit einem Eimer Wasser kann man offenbar doch an Land. Das hat Jones damals bei dieser Verhandlung ja auch gemacht"

"Vielleicht kann man Will das ja fragen"

"Also ich werde das ganz sicher nicht tun", meinte Elizabeth lachend, "Aber wenn es euch dermassen interessiert, fragt ihn doch. Ob er es weiss, ist eine andere Frage. Denn ausprobiert wird er es nicht haben"

"Das ist schon klar. Hast du dir eigentlich überlegt eines Tages mit ihm mitzugehen? In zehn Jahren vielleicht?"

"Ja, das habe ich. Jetzt ist es noch zu früh, aber ich denke, in zehn Jahren wird auch William die Welt etwas erkunden wollen, dann kann ich mit Will gehen und William reist wohin er will"

"Klingt gut. Und wie gesagt, wenn du willst bist du bei uns immer herzlich eingeladen. Macht es dir nichts aus, alleine mit deinem Sohn hier zu sein?"

Descendants of the SeaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt