Ein Hämmern erfüllte die Schmiede, selbst durch das Fenster erkannte man die glühenden Funken, die in unregelmässigen Abständen zu Boden stoben. Den leicht beissenden Geruch einatmend, betrat Kaylin ihr Zuhause, ging die Treppe hoch und legte den eben gekauften Laib Brot ins Regal, neben andere Nahrungsmittel. Wie erwartet setzte das Hämmern aus und ihr Mann betrat wenig später ihre Wohnung, sich den gröbsten Schweiss von der Stirn wischend.
"Du bist schon wieder zurück?", wollte er erstaunt wissen.
"Ja. Er war nicht da, ich geh morgen noch mal hin" Die Rede war von ihrem Grossonkel, der in den nächsten Tagen nach London kommen wollte. "Wo ist Flynn?"
"Na wo wohl? Bei seinen Freunden" Fíli gab ihr einen Kuss auf die Wange.
"Ach so... Aber rate Mal wer sonst in der Stadt ist."
"Deine Eltern?"
"Ein anderes Familienmitglied"
"Jack? Wirklich?" Er wusch seine Hände und zog sich ein sauberes Oberteil an.
"Ja. Also ich hab ihn nicht gesehen, nur gehört dass er nach einer Crew sucht.
"Wann tut er das schon nicht... Dann hat er also ein neues Schiff aufgetrieben?"
"Scheint so. Hast du Flynn gesagt dass er zum Mittagessen hier sein soll?"
"Im letzten Moment nachgerufen... ich hoffe er hat's gehört"
"Auch wenn das so ist hat er es sicher wieder vergessen. Ich hol ihn nachher" Kaylin begann ein paar Dinge auf den Tisch zu stellen, als die Tür aufging.
"Wenn man vom Teufel spricht." Fíli deutete mit dem Kopf in die Richtung seiner Frau. "Na los, hilf deiner Mutter etwas" Nickend begann auch der Junge Lebensmittel auf den Tisch zu stellen.
"Sagt mal... hattet ihr je mit Piraten zu tun?" Erstaunt tauschten die beiden einen Blick. Sie hielten es immer für besser, dem Jungen nichts darüber zu erzählen.
"Wie kommst du darauf?"
"Es interessiert mich nur. Wir haben Piraten gespielt und irgendwie bin ich der einzige der wenig darüber weiss. Die anderen bekamen von ihren Eltern erzählt, wie schlimm Piraten eigentlich sind und weshalb es wichtig ist, dass wir die Navy haben. Nur ihr redet nie über Piraten"
"Ob schlimm oder nicht ist nicht eine Frage zu was für einer Gruppe man gehört, es hat lediglich mit sich selber zu tun. So gibt es beispielsweise Piraten, denen man es gar nicht ansehen würde, weil sie so freundlich sind. Dann gibt es natürlich auch Mitglieder der Navy, die ganz und gar nicht nett sind. Aber um die Frage zu beantworten, ja, wir hatten mit Piraten zu tun."
"Habt ihr Jagd auf sie gemacht?"
"Nein, das haben wir nicht."
"Gut. Da bin ich aber erleichtert. Seid mir bitte nicht böse, aber ich finde es gemein, wenn man alle Piraten einfach hängt, vielleicht ändern sich viele. Ausserdem gibt es tausend andere Strafen als den Tod." Kaylin grinste und beugte sich zu ihrem Mann.
"Er kommt wohl ganz nach dir", flüsterte sie, erklärte dann ihrem Sohn, dass sie seiner Meinung war. "Doch natürlich gibt es auch Piraten, die es verdient haben"
"Ja Blackbeard zum Beispiel. Der nutzt sogar andere Piraten aus. Und ist skrupellos deshalb ist er bei uns immer der Böse"
"Wie meinst du das, bei euch?"
"Wenn wir spielen. Dann gibt es mindestens einen guten Piraten und einen der Marine. Wenn wir zu dritt sind, gibt es zwei gute Piraten wenn es mehr sind noch einen bösen Piraten, das ist dann Blackbeard. Sagt mal stimmt es eigentlich, dass Jack, ich meine Captain Jack Sparrow, hier in London ist?"
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Descendants of the Sea
Hayran KurguJahrelang hat Kaylin einen Verehrer, interessiert ist sie jedoch nicht im Geringsten. Genau genommen kann sie ihn nicht einmal leiden. Ausgerechnet in dieser Zeit passieren Dinge, die ihr Leben für immer verändern werden. Als wäre das nicht genug...