Zu Kaylins freudiger Überraschung verbarrikadierte Katie sich nicht einmal einen halben Tag in der Kabine. Schon nach dem Mittagessen des nächsten Tages streifte sie auf dem Deck umher, setzte sich allerdings manchmal etwas weg oder kauerte sich zusammen. Kaylin hatte ihrem Mann erzählt, was der jungen Frau widerfahren ist, doch ihrem Sohn sagte sie lediglich, dass sie "nicht nur" eine Sklavin für Frederick gewesen wäre. Ihr schien, als hätte sie ihren Sohn noch nie wütender erlebt, wie da. Sobald er sich wieder gefasst hatte, schwor er sich, dass er auf sie aufpassen würde und Frederick umbringen, sollte er ihn je wieder sehen. Flynn schien sein Wort sehr ernst zu nehmen und sah zu, dass Katie kaum mehr alleine war. Solange er nicht bei ihr war, warf er ihr dennoch immer wieder einen Blick zu. Kaylin versuchte ihm zu erklären, dass sie auf dem Schiff ja nicht direkt in Gefahr war und er sich keine Sorgen zu machen brauchte, doch ihr Sohn schien gar nicht zuzuhören.
Einen Tag später erreichten sie nachmittags eine andere Insel, auf der sie glücklicherweise ihre Vorräte auffüllen konnten, vier der Sklaven entschieden sich auch dort zu bleiben. Fíli ging davon dass es diejenigen waren, die nicht begriffen hatten, dass sie wirklich frei waren und dorthin konnten, wo sie wollten. Das Ehepaar kam gerade erst wieder auf das Schiff, als Dwalin zu ihnen kam.
"Euer Sohn prügelt sich unter Deck" Nach einem verwirrten Blick rannten die beiden los und hielten Ausschau nach ihrem Sohn. Bis zuletzt waren sie überzeugt, dass der Mann sich getäuscht haben muss, denn solch ein Verhalten passte schlichtweg nicht zu Flynn. Doch kaum sahen sie ihren Sohn, wurde das Gegenteil bewiesen, er rangelte am Boden mit einem älteren Mitglied der Crew herum. Erst auf den zweiten Blick erkannte Kaylin Katie, die zusammengekauert etwas abseits sass und ging zu ihr. Fíli hingegen stürzte sich zwischen die beiden Schläger und drückte sie auseinander.
"Genug jetzt!", brüllte er und wandte sich an seinen Sohn, "Was ist hier überhaupt passiert?"
"Dieser Bastard hat Katie eine Hure genannt"
"Und du nennst mich Bastard?" Im letzen Moment konnte Fíli den Mann davon abhalten sich wieder auf den Jugendlichen zu stürzen.
"Ganz ruhig. Und Flynn, man schlägt niemanden nur weil er eine Frau beleidigt, hast du das verstanden?" Der Blonde nickte zerknirscht und Kaylin mischte sich ein.
"Aber du hast Recht, es gehört sich wirklich nicht eine Frau zu beleidigen. Dennoch kann man das Problem auf andere Arten lösen" Der ältere Mann knurrte.
"Du hältst dich da raus, Weibsstück" Gerade wollte Kaylin sich empören, als Fíli den Piraten durch einen gezielten Fausthieb zu Boden brachte. Nun grinste Flynn wieder.
"Vater, ich dachte man schlage niemanden nur weil er eine Frau beleidigt"
"Das war was anderes", knurrte der und schüttelte die Hand.
"Wer's glaubt" Noch immer mit einem Grinsen im Gesicht ging Flynn zu Katie und half ihr hoch, ehe er sich erkundigte ob ihr was fehlte und mit ihr davonging.
"Du bist ein ausgezeichnetes Vorbild für deine Kinder, Durin", kommentierte Jack, der vor wenigen Augenblicken auch dazugestossen war und lächelte. "Na los, irgendjemand soll ihm aufhelfen" Er deutete auf den am Boden Liegenden, worauf ein paar andere Schaulustige dem Befehl nachkamen.
Jack wollte das Schiff wieder aus dem Hafen steuern, als sie aufgehalten wurden. Eine Frau stand mit verschränkten Armen auf dem Steg und verlangte mitzukommen.
"Oh oh", kam es von Sparrow, "Das ist Carina."
"Und was hast du mit der zu tun?"
"Nicht sehr viel. Sie hat irgendwie erfahren, dass wir den Dreizack suchen und will helfen."
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Descendants of the Sea
FanficJahrelang hat Kaylin einen Verehrer, interessiert ist sie jedoch nicht im Geringsten. Genau genommen kann sie ihn nicht einmal leiden. Ausgerechnet in dieser Zeit passieren Dinge, die ihr Leben für immer verändern werden. Als wäre das nicht genug...