Rauchschwaden stiegen über dem brennenden Passagiersschiff auf und durchzogen die Luft, Fílis Herz fühlte sich ähnlich an. In diesem Moment sah es nichts aus, als könne er es hier noch länger aushalten. Die Piraten waren in den Kampf vertieft und beachteten ihren fast sechzehnjährigen Schützling nicht. Als dies Fíli auffiel, überlegte er einen Moment ein für alle mal abzuhauen. Er würde ganz einfach für sich selber sorgen, immerhin konnte das nicht so schwer sein. Die Piraten würden ihn dafür aber wohl büssen lassen. Der blonde Junge schnaubte und ging an die Reling um die Gedanken loszuwerden. Erfolgsversprechend würde das eher weniger sein.
Ganz ehrlich musste er sein, ein wenig war er froh, unter den Piraten leben zu können, so war er wenigstens nicht auf sich gestellt. Wenn sie wenigstens nicht so skrupellos wären, hätte Fíli das vielleicht noch aufregend gefunden. Das Schlimmste war, dass selbst sein bester Freund nicht mehr bei ihnen war. Auf einmal wurde sein Blick auf das Wasser gezogen, wo sich ein Junge und ein Mädchen in ungefähr seinem Alter verzweifelt auf eine Planke retteten. Der Junge war entweder tot oder bewusstlos, aber das Mädchen blickte einmal in seine Richtung. Grüne Augen bohrten sich in seine und er sah schnell wieder weg. Als er noch einmal hinsah, bewegte auch sie sich nicht mehr. Ein schlechtes Gefühl begann sich ihn ihm auszubreiten. Wenn es doch nur den Hauch einer Chance gäbe, dass sie überlebten.
Bald musste Fíli sich eingestehen, dass er sich den Kampf weniger schlimm vorgestellt hatte, irgendwie wurden nur Unschuldige ermordet. Hätte er allerdings gewusst, was an jenem Tag passieren sollte , wäre er nicht mitgekommen. Die Piraten schienen fertig zu sein, und forderten ihn auf, mitzukommen, auf ihr eigenes Schiff. Fíli war einer der Letzten, der das Schiff verliess. Er murmelte den ersten Teil eines berühmten Piratenliedes, nur für sich selber hörbar:
"Wir plündern, wir rauben, wir stehlen und klauen. Trinkt aus Piraten Yo Ho"

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Descendants of the Sea
FanfictionJahrelang hat Kaylin einen Verehrer, interessiert ist sie jedoch nicht im Geringsten. Genau genommen kann sie ihn nicht einmal leiden. Ausgerechnet in dieser Zeit passieren Dinge, die ihr Leben für immer verändern werden. Als wäre das nicht genug...