Entgeistert starrte Fíli in die Richtung in die Norrington und Dwalin zeigten.
"Scheisse", entfuhr es ihm.
"Warum darfst du das sagen und wir nicht?"
"Das war ein Versehen, James. Ich will dieses Wort nie aus deinem Mund hören, verstanden?"
"Und wenn es auch ein Versehen ist?", fragte Aliya mit treuherzigem Blick.
"Nicht jetzt. Wir haben andere Probleme." Ohne ein weiteres Wort stiefelte er zum Bug und stupste den Kapitän solange an, bis er seine Aufmerksamkeit hatte. "Jack. Vergiss die für einen Moment. Ein Schiff der Navy sitzt uns im Nacken."
"Navy? Wo?", fragte er verwirrt, "Ah. Das da"
"Also tu gefälligst was. Aber schleunigst"
"Immer mit der Ruhe. Wir fahren einfach von hier weg"
"Die haben uns schon gesehen, sie werden uns nachkommen."
"Kein Problem, dann kämpfen wir eben. Das tun wir bloss nicht hier, dass Salazar uns nicht hört." Er klappte das Fernrohr zusammen und baute sich vor der Mannschaft auf. "Allemann herhören, Hart Steuerbord" Innert Sekunden rannten alle umher und kaum einer beruhigte sich wieder nach der Wende.
"Schneller, schneller", trieb James das Schiff an und klopfte auf die Reling. Mit voller Geschwindigkeit fuhr das Schiff immer weiter von den zwei Piratenschiffen weg, aber die Navy konnten sie nicht so leicht abschütteln. Als Kaylin einen Blick zurückwarf, begann sie Jacks Plan anzuzweifeln. Sie würden vielleicht nicht schiessen, aber die Navy war im Inbegriff genau dies zu tun und das hiesse, dass Salazar ihre Anwesenheit bemerkte.
"Jack!", brüllte sie deshalb und bahnte sich ihren Weg zu ihm. "Wenn die schiessen sind wir geliefert. So oder so"
"Ich weiss Schätzchen, ich weiss"
"Du kannst sie doch nicht Schätzchen nennen. Sie ist mit Vater verheiratet" Kaylin war gar nicht aufgefallen, dass ihr Sohn mitgekommen war.
"Halt die Klappe oder du wirst Kanonenfutter", knurrte Jack, bevor er eine neue scharfe Kurve fuhr. Gerade im richtigen Moment wie es schien, denn die Kanonenkugel der Navy verfehlte sie nur knapp. "Was steht ihr denn alle nur so rum? Ab an die Kanonen."
"Aber Jack...", versuchte es James.
"Nichts aber. Befehl ausführen" Nun rannte der Junge davon, suchte seine Schwester und verschwand mit ihr unter Deck. Fíli ging ihnen nach, da auch er ahnte, was die beiden vorhatten.
Mehrere Minuten dauerte die Verfolgungsjagd noch, dann endete sie abrupt. Was genau passiert war wusste Kaylin nicht, aber sie schienen immer langsamer zu fahren, während die Navy die Geschwindigkeit beibehielt. Jack fand, dass man dann eben das andere Schiff versenken müsste.
"Wir haben aber kaum mehr Pulver", entgegnete die sonst so ruhige Carina.
"In Davy Jones Reich nützt uns das auch nichts. Verbraucht alles, das wir haben. Es ist unsere einzige Chance" Mit einem zweifelnden Blick sah er zum Schiff ihrer Feinde. "Aber vielleicht ist die auch bereits vertan", murmelte er leiser. So schien es auch zu sein, denn die paar Löcher im Schiffsrumpf hielten die Navy nicht auf.
"Ihr Piraten", schrie einer der Navymitglieder, offenbar der Kapitän. "Ergebt Euch und einige von Euch werden vielleicht überleben. Kämpft weiter und ihr alle werdet sterben"
"Hat man uns vor Jahren auch gesagt... und dennoch haben wir gesiegt. Diese Soldaten sind einfach viel zu überheblich", flüsterte Jack Kaylin zu, der nicht nach grinsen zu Mute war. "Und wer garantiert uns, dass wir nicht ohnehin alle sterben?", fragte er den Befehlshaber der Marine.
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Descendants of the Sea
Hayran KurguJahrelang hat Kaylin einen Verehrer, interessiert ist sie jedoch nicht im Geringsten. Genau genommen kann sie ihn nicht einmal leiden. Ausgerechnet in dieser Zeit passieren Dinge, die ihr Leben für immer verändern werden. Als wäre das nicht genug...