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Es waren Aliya und James die Flynn seine Wut vergessen liessen. Nachdem die beiden ihrem älteren Bruder gezeigt hatten, was sie auf dem Schiff so alles entdecken konnten, beruhigte er sich rasch wieder. Als dann die Reue folgte, die er daraufhin empfand, halfen ihm seine Geschwister, auch schnell darüber hinwegzusehen. So kam er bald wieder zu seinen Eltern und Katie zurück, bei welchen er sich entschuldigte. Die junge Frau schien viel zu erleichtert zu sein, dass er wieder da war, als ihm lange böse zu sein, wie sie es eigentlich vorhatte und umarmte ihn sogleich. Es fiel Flynn schwerer, sich daraufhin auch noch bei seinen Eltern zu entschuldigen. Und Kaylin, die das merkte, sagte nach dem ersten Mal ehrlich, dass es nicht so schlimm sei, auch wenn sie es anders geplant hatte. Um ihn abzulenken schlug Fíli dann vor, dass sie sich gemeinsam das Schiff ansahen. Die beiden jüngeren Kinder, welche ihren Bruder zurück zur Familie begleitetet hatten, waren begeistert, auch wenn sie einen Grossteil bereits gesehen hatten. 

"Ich glaub ich werde verrückt", meinte Kaylin, "Wieso habe ich nicht schon vorher gemerkt, dass ein paar unserer Freunde auch auf dem Schiff sind." Sie deutete in die Richtung von Marty, der in ein Gespräch mit Jack verwickelt war. "Ob sie etwa die ganze Zeit über auf dem Miniaturschiff waren?"

"Ich nehme es an. Wobei es bei ihm keinen Unterschied merkt", scherzte Fíli.

"Darüber macht man sich doch nicht lustig. Er kann nichts dafür, wenn er kleiner ist als die anderen" Ihr Mann grinste sie lediglich an und küsste ihre Wange. "Na los, gehen wir" Sofort war Aliya bei ihr und ergriff ihre Hand. "Habt ihr schon viel angesehen?"

"Keine Ahnung. Ein paar Zimmer und so"

"Du weisst, dass du nicht überall hineingehen solltest. Das ist privat."

"Komm schon, Papa, wir sind Piraten. Und Piraten tun sowas."

"Na hör mal junge Dame, selbst wenn man Pirat ist, kann man nicht tun was man will. Es gibt immer noch Regeln"

"Den Kodex, ich weiss", stöhnte das Mädchen genervt, "Wir wollten ja nur sehen, ob es etwas Spannendes gibt."

"Das verstehe ich. Aber tut es einfach nicht wieder, in Ordnung?"

"Ja ist gut"

"Was ich mich frage ist, wie die Männer auf der Pearl jahrelang überlebt haben"

"Wir können sie fragen, aber das wird wohl etwas sein, das auch sie nicht mit Gewissheit sagen können."

"Da hast du etwa Recht"

"Hey", empörte sich jemand hinter ihnen, "Gib das wieder her, das gehört dir nicht" Erst das erkannte Kaylin die Stimme; Ragetti. Sie drehte sich um und erkannte, wie der einäugige Pirat mit irgendeiner Leine zu schimpfen schien. Als sie sich umdrehten und näher gingen, bemerkte sie, dass er den untoten Affen anschrie. Was das Problem war, sah sie auch wenig später. Der Affe Jack hatte Ragettis Augenklappe an sich genommen. Vorsichtig ging der Mann auf ihn zu und wollte sie zurückholen. Aber Jack kreischte auf und kletterte flink nach oben. Auch Aliya und James merkten, was vor sich ging und sie sahen sich an.

"Lass uns den Affen jagen", beschloss der Junge und begann am Seil zu rütteln. Kaum war das Tier auf dem Mast angekommen, nahm es die Augenklappe aus dem Mund um das Kind anzufauchen. 

"Der ist witzig", lachte Aliya und versuchte ihn zu sich zu locken. Der Affe sprang in hohem Bogen wieder auf des Deck und huschte unter das Deck. "Ihm nach!" Die Kinder verloren keine Zeit und rannten dem Affen hinterher. Kaylin und Fíli tauschten einen Blick und wollten den beiden folgen, als Ragetti sie bemerkte. Sogleich stiess er seinen Freund an, der nicht so erfreut über die Störung schien. Als er sich umdrehte und Kaylin erkannte, lachte er aber breit und entgegen aller Erwartungen schloss er sie in eine Umarmung.  

Descendants of the SeaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt