Ein breites Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. Stolz zeigte ich mit dem Daumen nach oben. Die Jungs konnten a cappella fast noch besser singen als mit instrumentaler Begleitung und ausnahmsweise war etwas Einzelnes besser als mit anderen Dingen zusammen. Ein Snickers wäre nur halb so gut, wenn er keine Nüsse enthalten würde. Es wäre dann ein Mars. Ich hatte nichts gegen Mars, aber es war eben kein Snickers. Und nur Snickers konnten mich von einer hungrigen Diva zu einem verfressenen Mädchen transformieren.
Als die Jungs ihre Probe hinter der Bühne beendeten, klatschte ich begeistert in die Hände und trat mit den Beinen zur Unterstützung gegen das Ding aus Metall, auf das ich mich gesetzt hatte. Ich wusste nicht, was es war und ich verwarf den Gedanken, dass man darin prima eine Leiche oder auch einen lebenslänglichen Vorrat an Snickers lagern konnte.
Begeistert widmete ich mich den Jungs.
„Ihr seid super! Wenn mich mein nicht vorhandener Ehrenkodex nicht davon abhalten würde, zum Fangirl zu werden, würde ich nur noch über euch twittern und Fanfictions schreiben", erklärte ich feierlich und sorgte damit für etwas sprachlose Gesichter.
Mein nicht vorhandener Ehrenkodex besagte nicht viel, aber er enthielt wichtige Lebensweisheiten und Richtlinien:
1. Liebe deinen Nächsten so wie dich selbst.
2. Gebe deinem Nächsten aber nicht dein Essen. Es gibt Grenzen der Nächstenliebe.
3. Sei immer du selbst, außer man bietet dir eine Rolle in Hollywood an. Dann sei wer immer man von dir verlangt.
4. Bleib bodenständig. Also sei auf echtem Boden unterwegs, anstatt dich in der digitalen oder Traum-Welt zu verlieren.
Den Fangirl-Punkt ordnete ich dem letzten Grundsatz zu, während mein Modell der Food-Mood-Korrelation irgendwie in keine Spate passte. Dieses Modell besagte, dass Essen und die eigene Stimmung zwei Variabeln waren, die sich gegenseitig entsprachen.„Danke", grinste Harry und lehnte sich neben mich an das Metall. „Aber das Fangirl-Sein würde dir sicher gut stehen. Dann ist es bis zum Groupie nicht mehr weit." Er zwinkerte mir zu und kassierte von mir ein Augenverdrehen und von Louis ein theatralisches Seufzen.
Zayn hatte anscheinend eine Vorliebe, den anderen auf den Hinterkopf zu schlagen und machte das bei Harry. „Mann, Harry. Wenn Morgan mitbekommt, dass du seine Tochter jede Sekunde mit deinem perversen und lockigen Charme bezirzst, wird er dich mal filmen, wenn du es nicht willst. Lass Big Meg lieber in Ruhe", sagte Zayn und in seiner Stimme schwang wirklich Besorgnis mit. Hatte er wirklich so viel Respekt vor Autoritäten? Wahrscheinlich war die Frage eh nicht von Belang, da mein Vater wohl kaum autoritär wirkte. Obwohl er in meiner Kindheit wirklich oft mit rigoroser Strenge durchgegriffen hatte, als ich mich meinem Rosenkohl verweigert hatte. Er war schon immer ein Rosenkohl-Tyrann gewesen.
„Big Meg?", warf Niall ein und seine blauen Augen schienen vor Hunger zu glänzen.
Als ich Liams Blick auffing, weiteten sich meine Augen. „Nein, Liam. Nein, nein, nein!"
Doch dieser grinste nur verschmitzt und legte Niall eine Hand auf seine Schulter. „Niall, was würdest du gerade am liebsten mit einem oder einer Big Meg machen?"Niall leckte sich kurz über die Lippen und ich jammerte leise. Ich bekam bei jedem Satz oder Wort Kopfkino und das folgende konnte nur unschön werden. Natürlich war Kopfkino bei Essen gut (man konnte sich in seiner Fantasie als Zuckerstange vorstellen oder als eine lebensgroße Pinata, die Süßigkeiten ausspuckte, wenn man sie schlug oder wenn man auf Toilette war).
Ich durchbohrte Liam mit einem dreifachen Todesblick und rieb mir die Stirn, als Niall begann.
„Also, ich würde ihn erst mal wegen seiner Perfektion und Schönheit bewundern."Ich stieß einen begeisterten Ausruf aus und lachte höhnisch. „Gedisst, Liam."
Niall ignorierte mich und fuhr fort: „Dann würde ich den Big Mac hart rannehmen und reinbeißen. Ich lasse ihn zwischen meinen Lippen zergehen. Aber ich fische vorher die Gürkchen raus, weil Gurken einfach das Beste an dem Burger sind."
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This Is Us + Megan
FanfictionThis Is Us - Allein der Name löst bei Millionen Fans der britisch-irischen Band One Direction Gänsehaut, Hysterie und den Drang aus, laut zu schreien und der Ohnmacht nahe zu sein. Morgan Spurlock, Regisseur des Films, begleitet die Jungs auf ihrer...