Klappe 7: London ~ One Direction²

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„Ich fasse deinen Plan mal kurz zusammen, Megan. Du willst acht Stunden vor dem Konzert mit uns in die Londoner Innenstadt und dort verkleidet herumspazieren. Ohne Bodyguards und ohne Erlaubnis?"

Ich nickte wild mit dem Kopf, wohingegen Zayn sich nur an der Stirn kratzte. „Ist das nicht ein wenig, wie soll ich es am besten ausdrücken, dumm?"

Liam nickte zustimmend, während Niall zu dem Frühstücksbuffet blickte, das neben uns ein paar Meter entfernt aufgebaut wurde. Mein Blick folgte leider seinem und ich sah Pfannkuchen. Große, runde Pfannkuchen, die durch das noch leicht orangefarbene Licht der aufgehenden Sonne rötlich schimmerten. Sie waren so wunderschön. Ein Schnipsen riss mich aus meiner Trance und leicht verwirrt sah ich in blaue Augen, die mich leicht verengt anfunkelten. Niall.

„Das sind meine, verstanden? Das ist meine Kriegsentschädigung, wenn du dich noch erinnerst?"

Natürlich erinnerte ich mich. Es war zwei Tage her und ich würde nie den Tag vergessen, an dem ich Louis Tomlinson den Karotten-Schäl-Finger abgeleckt und den süßen Geschmack der Genugtuung gekostet hatte. Genau das sollte auf meinen regenbogenfarbenen Grabstein drauf: „Hier liegt Megan Spurlock. Das Mädchen, das Louis Tomlinson angeleckt und gedemütigt hatte. R.I.P. Verrückte". Aber wie würde Niall mich umbringen? Er könnte die Pfannkuchen wie eine Schlinge zusammenbinden und mich damit erhängen. Oder er tat einen Pfannkuchen in eine Baseballmaschine, sodass der Kuchen wie ein Ball mit ganzer Geschwindigkeit in mein Gesicht klatschte und ich verblutete. Oder er aß jeden einzelnen Pfannkuchen auf der Welt, sodass ich an Eifersucht und Sehnsucht starb. Eine Welt ohne Pfannkuchen war nicht lebenswert.

„Mein Gedächtnis fühlt sich beleidigt", verteidigte ich mich stur und schob die Unterlippe vor.

„Oh mein Gott, ist die süß!", rief Louis auf einmal und kniff in meine Unterlippe. Verstört sah ich ihm dabei zu, wie er sie rauf und runter und wieder rauf und runter bewegte. Es fehlte nur noch das klischeehafte "Kulli Kulli Ku". Um das zu verhindern, biss ich ihm auf den Finger und Louis taumelte mit einem spitzen Aufschrei nach hinten.

„Nicht schon wieder mein Karotten-Schäl-Finger!" In Zeitlupe hielt er den Finger hoch und Harry pustete auf diese Stelle. Ich wusste nicht, ob ich den Anblick süß oder vollkommen traumatisierend finden sollte. Also entschied ich mich dafür, nichts zu wissen.

„Bald geht es deinem Aua Bubu wieder besser."

„Ich will in die Innenstadt von London."

Themenwechsel und flüssige Überleitungen sind ganz klar mein Ding.

Zayn seufzte etwas genervt. Anscheinend hatte er seine tägliche Morgenmuffel-Phase, nur dass er nicht müffelte und verboten gut aussah. „Wir können da nicht einfach reinspazieren, Big Meg. Immerhin sind wir One Direction und keine normalen Jungs. Wir können nicht mal aus dem Hotel, ohne erdrückt zu werden."

„Wie ein Pfannkuchen", ergänzten Niall und ich unisono und kicherten wie zwei kleine Kinder los.
Kinder...
Kinder konnten männlich sein.
Jungen konnten Männer sein.
Idee!
Meine Gedankengänge sprudelten vor Logik geradezu über.

„Du bist wahnsinnig. Jetzt ist es offiziell. Ich weise dich ein. Zusammen mit dem Carrot-Boy." Zayn zeigte abwechselnd auf Louis und auf mich und wir beide sahen uns mit schief gelegtem Kopf an.

„Oh Meggie Schneggie, das ist da gar nicht so übel. Ich war einmal dort zu Besuch. Die Betten sind weich und es gibt sogar eine Gummizelle und so schicke, weiße Westen", meinte Louis euphorisch und zückte sein Handy. „Ich habe sogar Fotos gemacht."

Ich winkte ab. „Ich habe dort mein Praktikum gemacht und kenn mich schon in der Psychatrie aus, aber danke." Ich grinste Louis an, der es mit einem anerkennenden Nicken beantwortete.

This Is Us + MeganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt