Klappe 12: Glasgow ~ Frühstück mit Ferdinand

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Das Konzert an dem Abend sowie das folgende in Glasgow am nächsten Tag verliefen eigentlich ohne weitere Komplikationen. Auch wenn ich nichts dagegen gehabt hätte, wenn es eine zweite Partie Völkerball gegeben hätte. Aber es lag noch eine lange Zeit vor uns und es würde schon noch zu einer weiteren Runde kommen. Oder zu mehreren. Man konnte eventuell sogar ein Turnier veranstalten oder gleich eine Eier-Olympiade. Es gab dann Disziplinen wie Eierlauf, Eierball, Nussknacker und eben Völkerball. Allein bei dem Gedanken daran musste ich lächeln.

Jemand stieß mir seinen Ellenbogen in die Seite und riss mich damit unsanft aus meinen, zugegeben, befriedigenden Gedanken. Während die anderen noch schliefen, hatten Louis, Liam und ich uns bereits in die Cafeteria des Hotels gesetzt. Letzterer sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.

„Was ist so witzig?", fragte er mich und ich winkte nur grinsend ab. Falls es jemals eine Eier-Olympiade gab, würden die Jungs es dann erfahren. Der richtige Zeitpunkt war noch nicht gekommen, das spürte ich.

„Aber eine Frage. Mögt ihr eigentlich die Olympischen Spiele?" Ich grinste in mich hinein und nippte nach außen hin möglichst gelassen an meinem Saft.

Liam neben mir lächelte mich stolz an, während er kleine Kreise mit einer Gabel in seinen Pudding malte. „Ja. Wir sind da sogar vor ein paar Monaten mal aufgetreten."

Louis nickte zustimmend. „Jap. Da hat der Junge, der an dem Nachmittag gegen die Hochsprungstange gelaufen ist, Recht."

Liam sah Louis peinlich berührt an, ehe ein süffisantes Lächeln seine Lippen umspielte. „Besser tollpatschig sein als wie ein Kleinkind in der Weitsprunggrube spielen."

Ich prustete laut los und konnte den Saft gerade noch rechtzeitig runterschlucken, bevor ich ihn in Louis' Gesicht hätte spucken können. Schade eigentlich. Ich hätte es ja wieder abschlecken können.

Louis kaute so langsam wie möglich und tupfte sich mit einer Serviette die Mundwinkel ab.

„Liam, Darling, ich habe den Sand nur auf seine Sandigkeit überprüft. Analysen sind das A und O eines jeden Profis", meinte Louis in sachlichem Tonfall und ich beobachtete ihn grinsend, während Liam „Eines Profi-Idioten wohl eher" murmelte, was Louis anscheinend nicht mitbekam, da er unbeirrt weiteraß.

Ich erinnerte mich wieder an die ursprüngliche Frage und schlug mit beiden Händen laut auf den Tisch. „Würdet ihr also noch einmal zur Olympiade gehen?" Mein Blick huschte zwischen den beiden hin und her. Beide nickten zustimmend und ich verschränkte chefmäßig die Arme vor der Brust. „Würdet ihr da auch gerne mal mit machen?"

Als Liam mit funkelnden Augen nickte, begann mein Inneres bereits von einem Lachanfall heimgesucht zu werden. Schnell kniff ich mir in den Oberschenkel, um die Beherrschung zu bewahren und noch ein wenig Spaß zu haben.

„Weißt du, Liam", ich legte dem Braunhaarigen neben mir eine Hand auf die Schulter, „einer meiner vielen Träume ist es, eine eigene Olympiade zu leiten. Und falls dem irgendwann so sein sollte, verspreche ich dir und den anderen, dass ihr die Ersten seid, die dabei sind." Und die Letzten, fügte ich mit einem innerlichen 'Muhaha' hinzu.

„Wo dabei sein?" Jemand wuschelte mir durch die Haare und ließ sich neben mich fallen. Zayn zwinkerte mir zu und ich funkelte ihn nur an, während ich versuchte, die Haarsträhnen wieder zu ordnen.

„Wenn ich das bei dir gemacht hätte, Zayn", meine Hand streckte ich in Richtung seiner Haare aus und er schreckte zurück, „hättest du sofort angefangen zu flennen und einen Not-Friseur gerufen."

Zayn schüttelte demonstrierend den Kopf und ich zuckte nur mit den Schultern.

„Vielleicht hast du sogar Recht. Heute sehen deine Haare auch komisch aus und du bist so ruhig wie immer", bluffte ich und ließ meinen gespielt angewiderten Blick über seine leider perfekt gestylte Frisur gleiten.
Dass seine Haare jeden Tag so perfekt lagen, war für mich wirklich ein Rätsel. Ich hatte schon spekuliert, dass Zayn eine Art Jeannie besaß oder eine Fee, die ihm seine Haare perfekt zauberte. Oder er war bereits ein Jeannie und konnte zaubern. Dann musste ich einfach an einer Flasche reiben und ich hätte drei Wünsche frei.
1. Ein sich immer nachfüllender Kühlschrank.
2. Die vier Elemente beherrschen.
3. Eine Eier-Olympiade.

This Is Us + MeganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt