Nachdem meine durch mein gefährliches Experiment gestörte Psyche mithilfe von Schokolade und dummen TV-Shows wieder in Ordnung war (also auf einem gesunden Verstörungslevel), wurde meine Psyche durch eine andere Tatsache stark beansprucht: Das nächste Ziel war Dublin, die Hauptstadt Irlands. Und dieses Land war für Niall eine genauso starke Droge wie Koffein es für mich war. Zusammengefasst konnte man sagen: Niall stand am Tag der Abreise in Cardiff unter schrecklichen, halluzinogenen Drogen, die für Niall alle Dinge in Grün, Weiß und Orange tauchten. Und die erste Farbe begegnete mir schon am Morgen.
Ich hatte bereits meine Koffer gepackt und schleifte diesen gerade durch den Flur des Hotels. In dem Moment wünschte ich mir genau das herbei, was ich mir auch schon als Kind immer zu Weihnachten, Ostern, meinem Geburtstag und allen anderen Tagen des Jahres gewünscht hatte: ein eigenes Eichhörnchen. Ein Eichhörnchen wäre nicht nur eine flauschige Begleitung, sondern auch eine nützliche. Nachts konnte ich seinen Schwanz als Schlafmaske über die Augen legen. Zudem konnte es mir beim Nüsseknacken helfen (was Harry sehr freuen würde) und ich hätte es mit Zucker, Koffein und Spinat dopen können, sodass es mir meine Koffer tragen konnte. Aber meine Eltern hatten mir nie eins geschenkt, sondern nur einen Fisch. Ich hatte Fischi, das Fischchen, zwar geliebt, aber es konnte meinen Wünschen nie komplett gerecht werden.
Als mein Handy plötzlich klingelte, erschrak ich leicht und ließ abrupt meinen Koffer los, der mit einem lauten Knall auf den Boden krachte.„Louis“, sagte ich genervt, als ich mein Handy herausgenommen und seinen Namen auf dem Display gesehen hatte. „Wenn ich wegen dir wieder zum Küchenchef gehen und Karotten holen soll, dann vergiss es sofort.“
„Als ob ich dich jemals wieder darum bitten würde“, sagte Louis in distanziertem Tonfall und ein komisches Geräusch ertönte, das ich erst nicht deuten konnte. Aber ich tippte darauf, dass Louis die Nase gerümpft hatte. „Du hast mir keine frischen, lebendigen Karotten gebracht, sondern tote aus der Dose. Und ich bin mir sicher, dass sie noch nicht tot waren, als du in die Küche gegangen bist.“
Ich zog eine Augenbraue hoch. „Willst du mir etwa unterstellen, ich hätte ein Karotten-Massaker gemacht, alle Karotten grausam ermordet und ihre Leichen dann in eine Dose gesteckt? Du unterstellst mir Mord?“
Als jemand vom Hotelpersonal den Gang entlang kam und vor meinem Koffer, der mitten im Weg stand, stehen blieb, warf ich ihm einen entschuldigenden Blick zu und hievte den Koffer zum Rand des Flurs.
„Entschuldigung, Sir“, fügte ich beim genervten Blick des Mannes hinzu, der daraufhin die Augen verdrehte und weiterging.
„Mit einer Entschuldigung machst du den Mord auch nicht ungeschehen. Ich sehe doch morgens beim Frühstück immer, mit welch einem sadistischen Gesichtsausdruck du dein Frühstücksei köpfst. Du köpfst gerne Dinge, stimmt's? Dasselbe hast du sicherlich auch bei den Karotten gemacht.“
Bei Louis' Worten musste ich an Ferdinand denken und ich war mir sicher, dass Louis genau dies mit „Frühstücksei“ bedacht hatte. Schließlich fingen beide Wörter mit 'F' an.
„Louis.“
„Mörderin.“
Ich stöhnte auf. „Selber Mörderin“, dabei betonte ich besonders die Endung, „Du isst doch auch Frühstückseier.“
„Ach Meggie Schneggie“, seufzte Louis belustigt. „Ich habe das ja auch mit den Eiern besprochen. Sie haben mir eine Berechtigung dazu gegeben.“
Meine Augen weiteten sich und ich sah mich kurz im Flur um, um sicherzugehen, dass niemand sonst dort war, ehe ich loslachte. „Habe ich das jetzt richtig verstanden... Du sprichst... mit Eiern? Nur mit deinen Eiern oder auch mit anderen?“
DU LIEST GERADE
This Is Us + Megan
FanfictionThis Is Us - Allein der Name löst bei Millionen Fans der britisch-irischen Band One Direction Gänsehaut, Hysterie und den Drang aus, laut zu schreien und der Ohnmacht nahe zu sein. Morgan Spurlock, Regisseur des Films, begleitet die Jungs auf ihrer...