Klappe 4: London ~ Mehlige und dreckige Idioten

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Ich atmete tief ein und aus, während ich den Gang zwischen den Bänken auf und ab lief.

„Was machst du?“, fragte Niall verwundert und ich seufzte frustriert.

„Ach, keine Ahnung. In den ganzen Filmen gehen die Menschen immer auf und ab, bis sie einen Geistesblitz bekommen und anschließend den Weltuntergang verhindern. Aber mir wird nur schwindelig und ich hab Hunger." Frustriert fuhr ich mir durch die Haare. „WARTE!“ Ich hielt Niall meinen Finger vor den Mund und sah mich mit geweiteten Augen um. ,,Mehl! Niall komm mit.“

Ich schnappte mir seine Hand und zog ihn in die Küche der Cafeteria. So schnell ich konnte durchwühlte ich die Schränke. Doch ich fand nichts, womit ich mich gegen Louis und seine Krieger verteidigen konnte. Louis hatte seine Superman-Power, Zayn seinen spitzen Kamm, Liam seinen scharfen Batman-Anhänger und Harry seine Locken, die nicht nur kringelig aussahen, sondern auch hervorragend als Schlinge geeignet waren. Ich schaffte es ja selber, mit einem Zopf an allen möglichen Dingen hängen zu bleiben. Aber ich würde nicht schwach werden. Es war ein Kampf zur Profilierung unserer Stärke und Mannhaftigkeit (als Frau würde ich doppelt Anerkennung erlangen, wenn ich meine Männlichkeit bewies). Und dieser Kampf würde entscheiden, welchen Respekt die Jungs mir in Zukunft entgegenbringen würden.

Niall und ich waren vielleicht nur zwei, aber wir kannten uns in Küchen besser aus als die anderen. Demnach kämpften wir mit Heimvorteil, denn die Küchen mochten uns auch. Dem war ich mir sicher.

Die anderen waren zwar die Liga der heißen und dummen Idioten, aber dafür hatten ich und sicherlich auch Niall einen Spongebob-Pass für den Superbekanntenkreis, welcher auch die Liga der Internationalen Gerechtigkeit genannt wurde. Wir hatten Spongebob, Patrick und natürlich Sandy. Wenn eine Sache ein bewiesenes Faktum war, dann die Tatsache, dass Eichhörnchen unglaublich starke Gegner waren.

„Scheiße, Niall. Wo ist das Mehl? In keinem der Schränke ist Mehl, verdammt“, flüsterte ich aufgebracht, während ich mich etwas atemlos gegen die Arbeitsplatte lehnte. Dort waren nur Fleischermesser, Scheren und anderer Kram, mit dem man nicht kämpfen konnte. Wir brauchten Mehl, sonst waren wir aufgeschmissen.

„Ähm, guck mal im Kühlschrank nach“, meinte Niall leise und sah peinlich berührt zum Boden. Ich musterte ihn verwirrt und machte die Kühlschranktür auf. Dort stand das Mehl. Mehrere Packungen. Und sie lagen neben Eiern und Milch. Ich grinste, schnappte mir zwei Packungen und hielt eine davon Niall hin.

„Hier. Wir klettern in die Schränke und auf meinen Befehl hin schüttest du das Mehl mit deiner ganzen ungenierten Kraft nach vorne, ja?“ 

Niall nickte und wir krabbelten beide nacheinander in den kleinen Schrank unter der Spüle. 

„Warte. Wieso stand das Mehl eigentlich im Kühlschrank?“

Erneut trat der peinlich berührte Ausdruck auf Nialls Gesicht.
„Ich...ähm... ich wollte den Köchen nur indirekt sagen, dass sie mir Pfannkuchen machen sollen“, gab er leise zu und ich schlug dem Iren lachend auf den Hinterkopf.

„Mann, Niall, du bist fame. Du kannst einfach tausend Köche anheuern und den größten Pfannkuchen der Welt zubereiten lassen. Vielleicht kannst du dich auch mit einbacken lassen. Dann bist du mittendrin gefangen und musst dich freifressen.“

Allein bei der Vorstellung sabberte ich, doch ich musste mich zusammenreißen. Es war schon auffällig, wenn Sabber aus einem Schrank floss. Obwohl. Wir hockten unter einem Waschbecken und die Rohre konnten undicht werden.
Ich warf einen Seitenblick auf Niall und leitete ihn an, dass er das Mehl bereit machen solle. Denn bei Louis, dem war ich mir durch Kameras und Videos bewusst, konnte man nie wissen, wo er herkam. Egal ob von vorne, aus der Wand oder aus dem Mehlpaket. Ich schluckte kurz und öffnete etwas nervös das Mehl. Doch Gott sei Dank hüpfte kein Mini-Louis aus der Packung. Stattdessen ertönte in dem Moment seine Stimme.

This Is Us + MeganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt