30 - Alles hat seinen Platz

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Ich weiss nicht was passiert. Ich sehe verschiedene Schatten, wie sie mit erschreckenden Geräuschen auf einander los gehen.
Ich krieche zu einer Wand. Halte immer noch mein Bein.
Die Angst vor dem, was vor meinen Augen geschiet, nimmt das Schmerzgefühl.
Grade als ich beschließe abzuhauen, höre ich ein lautes jaulen und im selben Moment, kommt um die Ecke eine schnee weiße große Pracht. Eine elegante Wolfsdame, würde ich sagen.
Vielleicht sogar Leah.
Sie springt mit einem Satz an mir vorbei und Tyler in den Nacken, dabei stößt sie Brooklyn weg. Als wolle sie ihm Arbeit abnehmen.
Brooklyn schüttelt den enormen Wolfskopf und bleckt die Zähne.
Leah zurück.
In der Zeit, kriecht Tyler davon. Aber die Donnovan Geschwister, merken es nicht. Sie streiten...
Tyler kriecht an Dukes Leblosen Körper vorbei, zu mir.
Ich rappelt mich auf und versuche wegzurennen.
Aber da ist er wieder. Der Schmerz.
Tyler grinst leicht.
Er packt mich am Handgelenk und mit einem mal, ist alles still.
In diesem Moment, nehme ich nichts wahr, als sein verzweifelten Griff und seinen hilflosen Gesichtsausdruck.
" Sky, bitte. Hilf mir. Ich... " weiter keuchen kann er nicht, denn ein schwarzer Schatten schleudert ihn von mir, hin in eine dunkle Ecke.
Ich spähe hinter Brooklyn hervor, es ist plötzlich ganz leise geworden. Nur das feine knurren von Leah und Brooklyn liegt in der Luft.
Alle schauen auf die dunkle Ecke, in die Tyler verschwunden ist.
" Ist er tot ? " krächtze ich und bei dem klang meiner Stimme, zuckt Brooklyns massiger Körper zusammen.
Wenige Sekunden schäppert es und ein grauer Wolf, relativ klein gebaut, tritt schwankend aus der dunklen Ecke.
Leah lehnt sich zurück um Tyler mit einem Satz auszuschalten, aber bevor sie springen kann, bellt Brooklyn. Es klingt nicht wie ein normales bellen, welches man vom Haustier zuhören bekommt. Es ist ein Ohrenbetäubendendes Geräusch, gemischt aus knurren, bellen und brüllen.
Leah zuckt zurück und mit einem leisen dumpfen Geräusch, sackt Tyler zu Boden
Stille.
Ich fasse mich als erste und krabbel zu Tyler.
Aber bevor ich ihn anfassen kann, wirbelt mich jemand von ihm weg.
" Ethan ? " frage ich geschockt und begreife nicht warum er hier ist. Allein das plötzliche aufkreuzen von Leah und Brooklyn, hat mich leicht verwirrt.
" Sei still und mach kein scheiss. " murmelt er in meine Haare und ich lasse mich von ihn raus tragen.
Draußen regnet es. Das Wasser klatscht in mein Gesicht.
Ich schaue so weit es geht in den Himmel. In die Sterne, in das Unendliche. Plötzlich bin ich ganz weit weg. Nicht mehr auf der Erde, sondern hoch oben im Universum.
Ein jaulen zieht mich zurück in Ethans Arme und ich schließe die Augen.
Als Ethan mich ins Auto setzt, mich anschnallt und meine nassen Haare aus meinem Gesicht streicht, sehe ich zwei schwarze große Autos neben dem alten Gebäude parken. Und als würde es mein Wundern nicht multiplizieren, schaue ich an den Autos vorbei und sehe weitere vier, riesen Wölfe. Braune, glaub ich.
Sie verschwinden im Gebäude.

Als ich meine Augen öffne sehe ich eine weiße Decke, mit kleinen Löchern drinnen. Neben mir piept es und das Bett in dem ich liege, ist seltsam warm und hard. Langsam schaue ich zu meinem Arm. Ein Schlauch schlängelt sich hinaus und führt zu dem piependen Gerät.
Zu meiner rechten sitzt Ethan. Er hat sein Kopf auf mein Bett gelegt und schnarcht leise.
Ich streiche ihn leicht über die Schulter. Mit einem Ruck steht er auf und nimmt meine Hand.
" Hey, wie geht es dir ? " fragt er besorgt.
" Gut, gut. " lächel ich und schlage die Decke zurück.
Ethan ist schneller und deckt mich wieder zu :" Du musst liegen bleiben. Ist wirklich alles okay ? "
Ich schaue ihn fragend an.
Er säufzt und fährt sich nervös durch die Haare :" Du warst tot. "
" Was ? " ich schreie fast und setze mich auf. Jetzt steigt mir eine Angst ins Gewissen.
" Als ich dich ins Auto gesetzt habe, hat dein Dad gesagt das ich mit dir ins Krankenhaus soll. Aber als ich dich wieder aus dem Auto hob, hast du nicht mehr geatmet. Ich habe Panik bekommen und wie ein irrer geschrien. Dann kamen Ärzte und mehr... "
" Ethan. " sage ich. Er ist völlig am Ende. Seine Augen sind Glasig und ich habe Ethan noch nie trauern sehen.
" Wie konnte das passieren ? Ich saß neben dir und... "
Ich unterbreche ihn wieder :" Alles ist okay. Vielleicht war es Aufregung oder weil ich zu viel Blut verloren habe, oder so ein Schock zustand. Keine Ahnung. " ich säufzte.
Er atmet aus und lehnt sich zurück um die Arme zuverstrenken und die Augen zu schließen.
" In fünf Tagen darfst du nachhause. Du liegst hier schon eine Weile. " murmelt er ohne die Augen zuöffnen.
" Wie lange ? "
" Du hast vier Tage geschlafen. Ab und zu warst du kurz wach, aber daran erinnerst du dich wahrscheinlich nicht mehr. "
Ich schüttel leicht den Kopf und lasse meinen müden Kopf ins Kissen sinken.
Duke hatte eine Vene in der Wade erwischt und die hatte Zeit auszulaufen.

Nach einer Woche im Krankenhaus, betrete ich wieder die Schule. Es ist ein frischer Wind und ich freue mich sehr raus zukommen.
Als Fiona mich sieht umarmt sie mich.
" Ich habe Venen schon immer Misstraut. " lacht sie :" Auch wenn sie wichtig sind. "
" Hast du Brooklyn schon gesehen ? " frage ich und ignoriere ihre medizinische Kenntniss.
Sie zuckt mit den Schultern :" Er war die letzten Tage auch nicht da. Diese Leah auch nicht. "
Den letzten Satz sagt sie mit einem Hauch von Gleichgültigkeit.
" Vielleicht ist er bei meinem Spind . " murmel ich und gehe an Fiona vorbei.
Doch an meinem Fach steht niemand. Ich schaue mich um.
Nichts.
Ich wähle seine Nummer.
Nichts.
Säufztend öffne ich meinen Spind und hole meine Schulsachen.

Nach der Schule steige ich in Ethans Geländewagen. Ich halte immer noch nach Brooklyn ausschau.
" Ethan. " fange ich an.
" Mhhh ? "
" Was ist gestern in der alten Fabrik passiert ? "
Er räuspert sich und startet den Motor, als er vom Parkplatz runter fährt, schaut er mich nicht an wie sonst.
" Nichts. " er zögert :" Wenn du es wissen willst, solltest du ' deinen Freund ' fragen. "
Er hält an einer Ampel an und starrt sie an.
Ich habe total vergessen, dass keiner weiss das ich mit Brooklyn zusammen bin. Er muss es gehört haben als Tyler es erwähnte. Das heißt Ethan war die ganze Zeit da.
Ich verschenke die Arme.
" Wie lange ? "
" Was ? " frage ich schnippisch.
" Wie lange ist das schon mit euch. "
Ich atme lange aus :" Nicht lange. Ist das schlimm ? "
" Nein. " er grinst breit.
" Was ist ? "
" Brooklyn ? Warum er ? Er ist so unmenschlich und ich dachte immer der spielt eine Liga zuhoch für dich. "
Jetzt grinse ich :" Wahrscheinlich doch nicht. "
Ich schaue in Ethans Gesicht. Sein lächeln ist weg.
" Ich bin jetzt alt genug für einen Freund. "
Er trommelt mit den Fingern auf das Lenkrad und fährt weiter.
" Du warst schon immer reif und alt genug für einen. Ich habe es immer mitbekommen wie viele Jungs dich toll finden. In der Middelschool waren da doch diese Gruppen. A, B und C.
A die Reichen Kerle, B die Sportfreaks und C die Streber. Weil du so ein Mädchen warst, passtest du in alle.
Sie standen alle auf dich. " er lacht in sich hinein :" Aber du hast in alle nur Freunde gesehen. Du hast dich aufgehoben für jemanden, der ganz anders ist. Man kann sagen, dass das der Grund ist, warum sich Highschool Mädels von einem Typen angezogen fühlen. Weil er anders ist. Aber du bist in dieser Sache ganz anders. Ich sehe ihm an wie sehr du ihm bedeutest. Vom ersten Moment an. Er ist ein guter Schutz für dich. "
Das hat er noch nie gesagt. Er hat schon immer jeden Misstraut der sich mit mir abgeben wollte. Er ist seid meiner Geburt mein Schutzschild. Er ist immer da. Bei kleinen Weh-Wehchen und großen. Ethan ist alles für mich. Ein Freund, ein Vater, ein Bruder und ein Teil meines Lebens. Ein unendlich großer.
" Ich habe mich schon immer gefragt wann ich nicht mehr für dich da sein brauch. Wann der Moment kommt, an dem ich ' Lebe wohl sage '. " er spannt seinen Kiefer an und es ging schnell, aber wir fahren auf unsere Auffahrt.
" Niemals. Er wird niemals kommen, weil es nicht nötig ist. Du wirst immer bei mir bleiben. Es sei denn du endscheidest mich alleine gehen zulassen. "
Er schaut mich an und ich erkenne ein bestimmtes Gefühl in seinen Augen. Angst davor zuvergessen und zuverlassen.
" Sky, du bist alles für mich. Seid ich klein bin, ist mir nichts wichtiger als du. Ich werde niemals Endscheidungen treffen, die uns trennen. "
" Gut, ich auch nicht. "
Er säufzt erleichtert aus, dann steigt er aus und öffnet die Autotür auf meiner Seite.
Ich falle in seine Arme. Er drückt mich ganz fest.

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