9 - Verraten

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Ich drehe mich, winke mit meiner Hand vor meinem Gesicht hin und her. Alles was ich wahr nehme ist ein dunkler Schleier.
" Brooklyn ? "
" Ja ? "
" Warte hier. " ich lege den Schwamm weg und gehe durch die Küche.
Ein poltern was von Töpfen verursacht wird, macht meine Schritte langsamer.
Mein Herz habe ich gut unter kontrolle.
Ich taste mich nach etwas brauchbarem. Ein Fleischmesser !
Schritt für Schritt mache ich mich durch die Dunkelheit zuschaffen.
Ich höre Schritte und ein schleifendes Geräusch, so als würde jemand einen dicken Stock hinter sich her ziehen.
Wer auch immer das ist, hat nicht vor sich zu verstecken.
Ich drehe mich schnell um. Inzwischen sehe ich wieder besser. Meine Haare peitschen mein Gesicht.
Am Ende der Küche, bemerke ich eine dunkle Gestalt. Sie hält einen Knüppel in der Hand und schwingt ihn aggressiv herrum.
Eine andere Gestalt, die ich im Augenwinkel entdecke, geht langsam zum Spülbecken, an dem ich Brooklyn sagte er solle warten.
" Brooklyn ! " rufe ich.
Keine Antwort.
" Brooklyn ? "
Die Person, den ich jetzt als Männlich einschätze, kommt näher.
Ich schwinge das Messer Angriffsbereit herrum.
Als der Typ noch näher kommt, erkenne ich wer es ist.
Rey !
" Da sieht man sich ja wieder, Schönheit. " er legt den Knüppel auf seine Schulter :" Ich will nicht so hard zu dir sein, nachdem du mich so oft abgewiesen hast. Hab dir Nachrichten geschrieben und nichts kam zurück. "
Ich bleibe stumm und lausche nach der anderen Person, die Tyler sein muss.
" Bei dir dürfte ein Schlag genügen. " er schwingt seinen Knüppel und lässt ihn auf mein Gesicht zu sausen.
Ich weiche aus.
Er muss schwer sein, denn er fällt mit einem dumpfen krachen zu Boden.
Rey holt noch mal aus und wird wütend.
Wieder daneben. Diesmal trete ich drauf.
Er holt aus und schlägt mir ins Gesicht.
Mir wird schwarz vor Augen. Kleine Sterne und schwarze Flecken, tanzen herrum.
Ich stütze mich ab. Keuchend halte ich das Messer fester.
" Ich mache das einfach so. " zischt er und wirft den Knüppel weg. Scheppernd schlägt er in ein Regal voller Küchengeräten ein.
Inzwischen komme ich wieder zurecht und stelle mich vor Rey.
Er grinst.
Mit einem Mal erinnert mich das an mein Training.

" Wenn du mit schnellen Bewegungen klar kommst, schaffst du es vielleicht einen von ihnen nieder zuringen. Wichtig ist, dass du nicht mit Waffen kämpfst. Noch nicht. Wenn sie unfair sind, dann bist du es auch ! Verliere keinen Blickkontakt. Wenn du einen Plan brauchst, dann lese ihn in den Augen deines Feindes ab. Du musst seine Schachzüge kennen. "

Ich lasse das Fleischmesser fallen und Rey kickt es sicherheitshalber grinsend weg :" Dummes Huhn. "
Ich unterdrücke ein schnauben.
Er schlägt zu.
Ich weiche aus, nehme seine Faust und zieh sie ihm auf den Rücken.
Genau wie beim Mann beim Training.
Er versucht mich zu treten, aber ich trete zu erst. Ich ramme meinen Ellenbogen in seine Schulter und schubse ihn.
Ich spüre plötzlich Blut mein Gesicht runter rinnen. Eine Platzwunde.
In diesem Moment höre ich ein knurren. Weit weg von mir. Ein Schlag und weiteres scheppern.
" Brook... "
Weiter komme ich nicht, denn da hat Rey schon eine riesen Pfanne nach mir geworfen. Sie trifft mich und ich taumel nach hinten und lasse mich fallen.
Ein Schmerzensschrei kann ich nicht mehr unterdrücken.
Rey steht jetzt direkt über mir. Seine Nase blutet und er spuckt Blut neben mich.
Ich würde auch gerne spucken. In sein Gesicht.
Als er mein Hals packt und mich würgt, keuche ich laut.
Mit letzter Kraft taste ich mich zu meiner Schnalle am Oberschenkel und ramme ihm ein Messer in die Schulter.
Unter Schmerzenschreien, zieht er es raus und versucht es gegen mich zu verwenden.
Wieder ein krachen und wütendes knurren von Brooklyn und Tyler.
Ich nutze den Moment der Ablenkung und trete Rey mein Messer aus der Hand, schlitter über den Boden, nehme mir das Messer und stehe auf den Beiden.
" So bist du also drauf ? " lacht Rey und zieht einen Dolch so lang wie mein Unterarm hervor.
Ich reisse erstaunt die Augen auf.
Der Dolch kommt mir bekannt vor.
" Ethan ! " stoße ich aus.
" Ja, er stand etwas im Weg. Es hat sehr lange gedauert ihn lahm zu legen. Mit drei Personen kam er gut klar, aber ausgenockt haben wir ihn trotzdem ihrgendwie. "
" Mistkerl. " zische ich und laufe ihm wutentbrannt endgegen.
Rey hält Ethan's Dolch bereit.
Ich trete gegen seinen Bauch und er krümmt sich.
Schnell drehe ich mich um, um zu Ethan zu laufen.
Doch Rey, holt aus und der Dolch streift meine Hüfte.
Eine klaffende Wunde blutet mein Shirt voll.
Ich unterdrücke Tränen.
" Ups ? Hat das weh getan ? " fragt er gehässig.
" Halt. Die. Schnauze. " schreie ich und schlage ihm ins Gesicht.
Doch das reicht nicht. Rey sackt nur zusammen.
Er zieht mich an den Füßen zu Boden und ich knalle mit voller Wucht auf meine Handgelenke, die mein Gesicht schützen.
Vergebens schüttel ich die Beine weg.
Triumphierend, lacht Rey und zieht mich über den Boden zu sich.
Ich versuche zu schreien, aber es kommt kein Ton.
Meine Glieder sind wie fest gefroren.
Ethan's Dolch schwebt über mir.
Mit Tränen in den Augen und wutendbrannter Miene, versuche ich was zu sagen. Alles was raus kommt, ist ein schnauben.

Ich denke an Ethan. Was haben sie ihm angetan ? Getötet ?
Wo ist Brooklyn ?
" Bro... "
" Halt die Klappe, Miststück. "
Plötzlich wird das Licht wieder angeschaltet.
Rey sieht übel aus. Ich muss es auch tun, denn er zieht die Augenbrauen zusammen und eine Spur von Mitgleid huscht vorbei.
Doch dass verfliegt und er drückt den Dolch an meine Kehle.
Noch ein kleines Stück und ich bin tot.
Ich schließe schnaubend die Augen.
Aber da höre ich ein gewaltiges knurren, welches einem Wolf ähnelt.
Brooklyn, steht mit gold glühenden Augen und Reißzähnen vor uns und wirft Rey mit Leichtigkeit von mir runter.
Dumpf prallt er gegen die Wand.
Ich atme ein, denn sein Gewicht hat mir die Luft weggeschnürrt.
Wieder knurrt Brooklyn und reißt seinen Mund mit den tödlichen Zähnen auf um Rey den Rest zu geben.
Aber Rey öffnet nur noch kurz die Augen und fällt Bewusstlos zu Boden.

CustosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt