Es ist ein seltsames Gefühl das mich verfolgt. Rey, ein Killer.
Plötzlich zieht mich ein starker Arm in eine Niesche, in der damals mal ein Wasserspender stand.
Irritiert versuche ich den Arm abzuschütteln, bis eine Hand mir den Mund zu hält, und so fest umarmt, dass ich keine Chance habe mich zu Bewegen.
Alles was ich sehe, ist wie Rey mit großen Schritten an der Niesche vorbei läuft.
Er ist mir gefolgt und er hätte mich eingeholt.
Mein Retter, oder Kipnepper, lässt mit einem Mal die Arme hängen und runzelt bekanntlich die Stirn.
" Brooklyn. " endfleucht es mir.
Ich blicke in seine dunklen Augen und spüre seinen warmen Atem in meinem Gesicht.
Er riecht unglaublich gut, denke ich.
Doch sein Blick, mit diesem Stirnrunzeln, beunruhigt mich.
Irritiert zieht er den Kopf zurück, so weit es ihm die Niesche erlaubt.
Und da fällt es mir ein. Er hat es gesehen. In dem Moment, in dem er mich fest hielt und ganz nah an seinem Körper drückte, spürte er es, dass ich eine Hüterin bin.
Was ist eine Hüterin ?
Was macht die ?
Was hat das mit mir zu tun ?
Fragen, die ich von Brooklyn erwarte.
Ich bin eine Hüterin !
Sie beschützt das Übernatürliche !
Du bist das Übernatürliche !
Antworten, die ich nicht geben brauche.
Sein Blick wird weicher und er schaut mir jetzt direkt in die Augen.
" Hüterin ? " flüstert er wie Fiona.
" Dass muss jetzt echt verwirrend sein. " ich kratze mir den Hinterkopf.
" Custos bedeutet auf Latein Hüter. " erinnert er sich.
Ich nicke. Bitte, bitte, bitte lass ihn wissen, dass er ein Werwolf ist. Ihn das zu erklären, würde nur anstrengender sein.
" Du beschützt uns ? " fragt er langsam, als hätte er meine Gedanken gelesen.
" Ja, ich und meine Familie, beschützen die Übernatürlichkeit. Wir helfen. "
" Also weisst du es ! " es ist keine Frage. Sondern eine Feststellung, dessen Bestätigung ihn Angst macht.
" Ja. Du bist ein Werwolf. Das weiss ich. "
Sein Blick wandert herunter. Nicht traurig. Nicht endteuscht. Es ist eine Miene, deren Gefühle man nicht deuten kann.
Immer noch in der Niesche eingepfercht, treffen sich wieder unsere Blicke.
Ich kann spüren das er nicht weiss was er sagen soll und desshalb drengel ich mich in den Flur zurück.
Dann ergreift Brooklyn das Wort in der unerträglichen Stille :" Hast du Angst vor mir ? Ich meine... wegen dem was ich bin. Ich schwör's dir ich tu dir nichts. Das könnte ich nicht. " er macht eine Schritt zurück, Richtung Wand.
" Nein, Nein keine Sorge. Ich bin schon anderen Wesen begegnet. "
Einen davon, hab ich sogar erledigt, denke ich.
Ich gehe wieder den Flur rauf zu meinem Spind und Brooklyn folgt mir. Den Kurs kann ich vergessen. Ich kümmere mich lieber um ihn.
" Dann weisst du was Justin und diese Fiona sind ? Ich kann fühlen das sie anders sind. "
" Du fühlst die Übernatürliche Kraft in ihnen. Das ist normal. Und ja, ich weiss das Fiona ein Hexe und Justin ein Vampir ist. "
Er rümpft die Nase :" Ich kann ihn nicht ausstehen. " lässig lehnt er sich gegen den Spind neben mir :" Wie er dich ansieht. Als würde er dich gerne aussaugen. "
Ich säuftze :" Das wird er schon nicht. Und wenn du auch schon von dem ganzen Hütern, Hexen und Vampiren weisst, hast du schon mal von den Bladekillern gehört. "
Gespannt beobachte ich seine Miene.
" Mhhh, ja. Ich kenne nur einen. Tyler, mit dem ich Fußball gespielt habe. "
" Du wusstest das er dich töten will, wenn er wüsste was du bist und trotzdem bist du so ruhig geblieben. "
Er lächelt. Kein überhebliches wie Justin's. Ein feines, in das ich mich glatt verlieben könnte.
" Naja, aufjedenfall. " ich reusper kurz :" Die anderen zwei sind Katelin und Rey, vor dem du mich gerettet hast. "
" Ich hab dein Herzschlag gehört. " sagt er trocken mit einem hauch von Stolz.
Er spricht von seiner Rettungsaktion. Mein Herzschlag verriet ihn, was ich von Rey halte, oder was ich in diesem Moment auf alle fälle hielt.
" Hast du dich mal verwandelt ? " frage ich und wechsel das Thema.
" Ja, mit vierzehn das erste mal. Vollmonde sind anstrengend. Aber wenn man erst in dem Körper eines Wolfes ist, ist das befreiend. " er steckt die Hände in die Hosentaschen.
Mir fällt diese Macht und Kraft ein, von der Fiona sprach :" Hast du mal versucht dich ausserhalb des Mondstandes zu verwandeln ? "
Ich spüre seinen verwirrten Blick :" Ich denke nicht dass das geht, Sky. "
" Fiona schon. Also nicht direkt. Sie sagte sie spürt eine enorme Macht in dir. Vielleicht kann dir diese Macht eine Verwandlung erlauben, die nicht ausgerechnet am Vollmond ist. "
Er bläst die Wangen auf, als wären ihm das zu viele Informationen :" Ich kann es probieren. "
Ich lächel.Da wir den lezten Kurs schwänzen, gehen wir zusammen durch die leeren Gänge und setzen uns draußen auf eine Sitzgruppe.
" Meine Eltern und ihre Truppen, werden heute deine Familie aufsuchen. " sage ich :" Zum Schutz. Sie werden deiner Familie ihre Hilfe anbieten zum Thema 'Bladekiller'. "
Aufmerksam hört er mir zu und wartet bis ich mich hin setze, bevor er neben mir Platz nimmt.
" Wenn ihr Hilfe braucht euch besser anzupassen, kann ich euch helfen. Mit Justin kriege ich das gut hin. "
Bei seinen Namen, säufzt Brooklyn gereitzt :" Ja, mal sehen. "
Eine Weile sagt keiner etwas. Es ist eine angenehme Stille. Keine bedrückende, die einen zwingt ihrgendetwas zu sagen.
Als die Schule aus ist, sehe ich den Wagen von Ethan auffahren.
" Ich muss los. Bis heute Abend. " sage ich und gehe an Brooklyn vorbei, der mir noch lange hinterher schaut." Hey ! " begrüßt mich Ethan :" Wer ist das ? "
" Das ist Brooklyn Donnovan. Werwolf. "
" Du hast den Nachnamen. " lobt er mich.
" Nicht nur den. Auch den von den drei Bladekillern. "
Stolz fährt er vom Parkplatz, Richtung Wald.
" Wollen wir nicht erst nach Hause ? " frage ich als ich mir sicher bin, dass er nicht nach Hause fährt.
" Dein Dad hat ein Haufen Leute zuhause. Ich finde das musst du dir nicht antun. Bevor dir dein Vater wieder ihrgendwelche bescheuerten Gegner verpasst, oder kranke Trainings Einheiten erklärt, fahre ich lieber mit dir für ein paar Stunden länger in den Wald. Und dann probieren wir dein Baby aus. " er klopft grinsend auf den Rücksitz, auf dem eine Tasche liegt, in der ich die Waffe vermute.
Ich lächel ihn Herzhaft an.Am Rand der Grenze zwischen Rose Ville und Pillow State, liegt ein wunderschöner, dichter Wald. Geschmückt von einem Bach und halb umarmt vom Gebirge.
In der Nähe einer Lichtung, stehen die Bäume nicht so nah bei einanander, was nicht nur Licht, sondern auch Platz bietet.
Ethan stellt die Tasche auf den Waldboden.
Ich nehme mir die Schusswaffe :" Gibt es keine Art Zentrum oder Lager, indem unsere Truppen trainiert werden ? " ich schaue durch das Zielfernrohr.
" Gibt es. In dem wurde ich ja ausgebildet. "
Ich lasse die Waffe sinken :" Und warum trainieren wir nicht da, sondern irgendwo im Wald ? "
Er säufzt :" Weil nicht ich dich dort trainieren werde, sondern irgendein schlecht gelaunter General in einer Gruppe von Männern, die du nicht kennst. Es werden keine Teenager trainiert die nicht zu der Familie Custos gehören. Weil du eine geborene Hüterin bist und Übernatürlichewesen sowas auch übermitteln kannst, ohne Worte, bist du eine Ausnahme. " erklärt Ethan und versucht es so einfach wie möglich zu tun :" Ich bin auch eine Ausnahme. Wie du weisst sind meine Eltern und Verwandten alle tot. Dein Vater hat mich aufgenommen wie seinen eigenen Sohn, unter der Bedingung seine Tochter, ihr Leben lang zu beschützen. Und somit war ich auch eine Ausnahme. "
Ich verstehe es und bin auch froh, dass mich Ethan alleine trainiert und nicht jemand anderes.Ich ziehe meine Jacke aus. Wie immer wenn ich mit Waffen trainiere, pumt sich Arynalin in meinen Körper und ich werde übermütig.
Ethan hat an vielen Bäumen Zielscheiben aus Holz angebracht in verschiedenen Farben.
Nun ruft er in kleinen Abständen die Farben auf und ich schieße so schnell ich kann.
" Blau ! Grün ! Blau... "
Nach einer ganzen Weile tut mir der Arm weh und auch Ethan verliert die Farben.
Wir packen zusammen und laufen durch den Wald.
" Wie viele Gestaltenwandler hast du mal umgelegt ? " frage ich ihn als ich Bergspitzen über den Baumwipfeln aufblitzen sehe.
" Weniger als du. " lacht er.
" Garkeine ? "
Er schüttelt den Kopf.
An dem Bach, dessen Ufer reich belaubt ist, setzen wir uns und ruhen uns aus.Als schon fast drei Stunden vergangen sind, und es dunkel wird, fahren wir nach Hause, damit ich mir was anderes anziehen kann.
Ich ziehe eine dunkle Röhrenjeans an, einen blauen Strickpullover, darunter ein kariertes Hemd und eine schwarze Lederjacke darüber. Unten an der Treppe ziehe ich mir meine weissen Sneaker an.
Draußen ist es frisch. Der Wind pfeift leicht aber kühl durch die Häuser.
Ethan tritt neben mich und wir gehen zu seinem Geländewagen zurück.
Ich sehe wie Mom und Dad in Dad's schwarzen Mercedes Geländewagen steigen.
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Custos
FantasyEine Welt mit Gestaltenwandlern. Von Naturgeistern, Fabelwesen, Mischwesen, Märchenfiguren, Götter und Engel, bis hin zu Gruselwesen. Und eine Jahrhundertealte Tradition. Hüter der Formwandler. CUSTOS !