44 - Nimm mich zurück

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" Ich weiss, dass ist eure Stadt und hier lief einiges, eine Zeit lang Problemlos, aber jeder hat eine Bestimmung und meine ist nun mal die, der Hölle zu dienen. " sagt Seraphina und versucht runter zu kommen.
" Ihr könnt nicht an Tyler ran. Ich kann es kaum noch. Das Zentrum lefzt nach einem Resultat ob er sterben soll oder nicht. Das wird nur ausgeführt, wenn jemand einem geborenen Hüter, etwas antut. " erkläre ich :" Tyler ist schwer bewacht und wenn ihr doch eh keinem ausser Tyler was tun sollt, dann sparrt euch die Mühe und verschwindet wieder. "
Sie schaut auf ihre Finger.
Fiona räuspert sich :" Was passiert mit euch, wenn ihr ohne ihn zurück kommt ?"
" Das ist es ja. " sie presst die Lippen zusammen :" Wir können ohne ihn nicht zurück. "
Na toll. Ich lasse mich nach hinten fallen und würde am liebsten die Hände über den Kopf reissen und laut bis fünfzig zählen.
Ist doch klar, dass die beiden so heiß darauf sind, wenn es bedeutet, dass sie nur mit ihm wieder zurück können.
" Ist das Leben in der Hölle so schön ?" fragt Fiona sarkastisch.
Doch zu ihrem erstaunen, nickt Seraphina :" Ja, besser als diese Hölle hier, was ihr Leben nennt."
Was für ein Wortspiel, denke ich und verdrehe die Augen.
Plötzlich wirft sich Seraphina über den Tisch und zieht mich am Kragen hoch.
" Isaac's Blut. " zischt sie.
Verdammt. Wie kommt das denn jetzt dahin ?
" Wo ist er ?"
Fiona greift nach ihrem Handgelenk und sie lässt erschrocken los. Auf ihrer Hand bilden sich kleine Blasen, die so ausehen, als sei sie in Kontakt mit Säure gekommen.
" Isaac liegt betäubt in meinem Kofferraum. " sage ich und stehe auf.
Seraphina versucht an uns vorbei zu laufen, doch ich packe sie an der Brust und schubse sie zurück zu ihrem Platz.
" Ich schlag dir was vor. " zische nun ich :" Ihr verschwindet ihrgendwie. Mir völlig egal wie, sobald es nichts mit Tyler zu tun hat, oder ich töte deinen Bruder und anschließend dich. "
Sie öffnet ihren Mund.
" Und bevor du sagst, dass wir das nicht können... Das Serom, dass in Isaac's Venen fließt und sich durch seine Heilungskraft frisst, ist bei einer Überdosis stark genug, um bereits tote Wesen, endgültig, den Hahn zu zudrehen. "
Sie bläht ihre Nasenflügel auf und sieht zu uns runter :" Du drohst mir ?"
" Das war mein Plan. " zicke ich zurück.
" Ich weiss, wenn es um deine Freunde geht, ist dir dein eigenes Leben nicht so wichtig, doch wenn du Isaac auch nur ein Haarkrümmst, töte ich dich und alle die sich mir in den Weg stellen. Bezeichne es als Rache oder Arbeitsbehinderung. Damit würde ich durch kommen. " ihre Augen leuchten rot auf und ich spanne meinen Kiefer so sehr an, dass es weh tut.
Ich denke an Brooklyn, der nicht nachdenken würde und einfach so auf sie los gehen würde, an Fiona, die mit ihren letzten Zauberwörtern, ihr Todesurteil sprechen würde, an meine Eltern, die diesem Wesen Ahnunglos ausgesetzt wären und an Ethan, der Todesmutig, alles weg zupusten versucht, wenn es bedeutet, dass sich die Rache lohnen wird.
Jetzt endlich fällt mir nichts ein, was nicht nur mich tötet sondern auch alle die ich liebe.
" Du glaubst auch, dass du alle Macht der Welt besitzt, oder ? Hast du dich eigentlich mal mit einer Hexe angelegt ?" Fiona wirft wütend die Arme hoch und es beginnt drastisch an zu ruckeln. Wie bei einem Erdbeben, fallen semtliche Gläser, Teller und andere zerbrechliche Dinge zu Boden.
Fiona wollte damit nur ihre Fähigkeit unterstreichen, doch Seraphina wirft sich auf sie und drückt ihr mit ihrem Arm die Luft ab. Mit Fionas Kraft, verschwindet auch das Rumoren.
Ich krame nach der Patrone, doch Fiona beginnt japsend nach Luft zu schnappen.
Das ganze Durcheinander, lässt mich nicht klar denken und ich trete Seraphina untaktisch in den Rücken. Sie rollte über Fiona hinweg und flucht vor sich hin.
Fiona krabbelt Halshaltend aus dem Weg.
" Mit dem Luftabschnüren habt ihr es so, oder ? " zische ich in Seraphinas Richtung und halte mich wie sie in Angriffsposition.
" Ist effektiver und schön mit anzusehen, wie dem Opfer mit jeder Sekunde das Leben aus den Fingern gleitet. " lacht sie böse.
" Stimmt. Hat Isaac auch gefallen, bevor ich ihn Bewusstlos schoss. " konter ich und das macht sie sichtlich sauer.
Sie springt auf mich zu und tritt mir so heftig in den Bauch, dass ich krümend ächtze.
Mit langen Fingern schnappt sie sich eine Glasscherbe und kommt langsam auf mich zu.
Ich schaue zu Fiona, die noch immer mit dem Atmen zuschaffen hat.
Schnell greife ich nach dem Handgelenk in dem Seraphina die Scherbe hält. Nur knapp verfehlt sie dabei mein Auge, doch meine Stirn beginnt zu bluten.
Ich drehe ihren Arm so um, dass sie mit dem Rücken zu mir steht. Mit der anderen Hand greift sie nach andern scharfen Dingen. Noch bevor sie mir eine weitere Scherbe in's Bein stechen kann, ramme ich ihr die letzte Patrone, gezielt in den Nacken.
Wie bei Isaac zischt es beim Kontakt mit ihrer Haut und sie lässt sich Bäuchlings auf den Boden fallen.
Erschöpft puste ich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht und rappel mich auf.
Fiona hat sich inzwsichen auch beruhigt und schnaubt :" War das so geplant ?"
Ich schüttel den Kopf.
" Ich weiss nur nicht, wie es jetzt weiter gehen soll. Im Zentrum kann ich sie nicht einsperren, dass würde bedeuten, dass mein Vater davon Wind bekommt. "
Sie säufzt :" Ich könnte einen Abgrenzungszauber sprechen, der es ihnen nicht ermöglicht raus zu kommen. Allerding weiss ich nicht, was sie dagegen unternehmen können. "
" Für den Anfang, ist das ganz gut. " stöne ich geschafft und gehe zum Auto, um Isaac ins Haus zuschleppen. Fiona hilft mir.
" Seine Zeit ist bald vorbei. " sage ich mit einem Blick auf die Uhr :" Noch ein bisschen mehr als eine halbe Stunde. "
Fiona führt mich vor die Haustür, breitet die Arme aus und schließt angestrengt die Augen.
Sie murmelt etwas und gleich darauf, kommt Wind auf.
Langsam öffnet sie ihre Augen :" Nichts kommt rein und nichts kommt raus. "
Prüfend lege ich meine Hand ins Haus, doch sie wird wie bei einer unsichbaren Wand aufgehalten.
Mit einem kräftigen Windstoß, lässt Fiona semtliche Gardinen zuziehen und die Haustür zuknallen.
Erleichtert gehen wir zu meinem Auto und fahren zurück Richtung Schule.
" Vielleicht sollten wir es einfach tun. " sagt sie leise.
" Was ?"
" Ihnen Tyler übergeben. Ich meine es ich nicht dein Plan, aber man sieht ja, dass sich trotzdem alles zum guten wenden kann. "
Ich sehe sie endgeistert an :" Ihnen Tyler überlassen ?"
Sie nickt.
" Ich habe ihm versprochen ihn da heil raus zubekommen. Dann übergebe ich ihm doch nicht der nächst besten Möglichkeit zu sterben. "
Sie lässt ihren Kopf gegen die Lehne prallen :" Justin und Brooklyn haben Recht. Du solltest deinen Vater davon erzählen. "
Ich schnaube :" Fiona... "
" Was beweist es dir ? Bist du zufrieden, wenn du alles gemeistert hast ? Gut, aber was ist dein Preis ? Wieviel willst du opfern ? Ist es dir Wert, dass jemand drauf geht ?"
" Das wird nicht passieren. " sage ich mit dumpfer Stimme.
" Oh, doch. Sowas passiert immer. " sie schaut beleidigt aus dem Fenster.
Ich säuftze.
" Ich weiss, dass dein Vater dazu ausgebildet wurde, wärend du einfach mitten ins geschehen geschubst wurdest und getestet wirst, wie du damit zurecht kommst. Seine Erfahrung und dein Kampfgeist, könnten uns alle retten. " sagt sie ruhig.
Ich schüttel den Kopf :" Ich will ihm was beweisen. Ich bin nicht mehr die kleine, die wegen jedem Mist heult und eine Endteuschung in jeder Hinsicht abgibt. Das Leben hat mich verändert und ich versuche was daraus zu machen. Keinem wird etwas passieren. Wir gehen taktisch vor und... "
" Emutionslos ?" sie sieht mich an und ich nicke langsam.
" Wenn es  dir soviel bedeutet, dann werde ich dich nicht mehr daruf ansprechen und auch nicht heimlich zu deinem Vater gehen oder sowas. "
" Danke. " ich zwinge mich zu einem lächeln.
" Ich will nur, dass du dir im klaren bist, was da alles schief gehen kann und das du im Hinterkopf behälst, dass da immer noch dein Vater ist, der alles verhindern kann. "
Ich presse die Lippen zusammen, nicke aber trotzdem.
Mit meinem Zeigefinger taste ich nach meiner Stirn. Es blutet immer noch und ist bereits fast bis zu meiner Wange getropft.
Fiona hält mir ein Taschentuch dagegen und ich fahre auf die Parktplätze von der Schule.
Wir steigen aus und ich umarme sie zum Abschied.
" Du solltest das mit Brooklyn klären. " murmelt sie in meine Schulter :" Erzähle ihm von deiner dunklen Seite. "
Ich schniefe kaum hörbar. Als wir uns von einander lösen, winke ich ihr noch zu und fahre Nachhause.
Es ist bereits dunkel und auf dem Weg reime ich mir alle möglichen Endschuldigungen zusammen.
Hastig springe ich aus dem Auto, ins Haus, die Treppe hoch.
In meinem Zimmer ist alles wieder ordentlich aufgestellt und das Blut auf dem Tisch ist auch weg. Genau wie Brooklyn.
Ich gehe zur Treppe und rufe :" Mom ? Dad ?"
Keine Antwort. Verwirrt suche ich das Haus nach Brooklyn ab. Doch es fehlt jede Spur.
Verzweifelt lasse ich mich auf mein Bett fallen.
Für einen kurzen Moment, überlege ich, einfach ins Bett zu kriechen und heimlich meinen Erfolg zufeiern, solange bis mir mein Misserfolg in Mark und Bein brennt.
Ich streiche über die Decke und bekomme Sehnsucht.
Was ich Brooklyn angetan habe, stand nicht in meinem Recht und er wird mehr als wütend sein.
Doch ich liebe ihn und dem muss ich mich stellen.
Flüchtig schaue ich in den Spiegel um meine Haare zu richten. Ich tausche meinen Pullover mit einem sauberen und wische mir mit einem nassen Lappen die Blutspuren aus dem Gesicht. Die Schramme, nicht zu übersehen, prankt wie ein Stoppschild auf meiner Stirn.
Ich laufe hastig die Treppenstufen runter und krame nach einem Zettel.
Bin bei Brooklyn. Muss mit ihm was klären !
Im Auto trete ich das Gaspedal durch und fahre zum Waldrand, in dem das Herrenhaus der Donovans steht.
Leise beginnt es draußen zu schneien. Es ist ein wunderbares Gefühl und es beruhigt mich, was mich dazu bringt, einen klaren Kopf zu kriegen.
Mit zittrigen Knien, steige ich aus und gehe vor bis zur großen Haustür. Wie in Zeitlupe bewegt sich mein Finger zur Klingel und drückt.
Unter der kälte ziehe ich den Kopf ein.
Nach wenigen Sekunden öffnet Brooklyn die Tür. Er steht nur in Jeans und weißem Shirt vor mir und sieht etwas verwirrt aus.
Ich habe Angst.
Langsam kommt er auf mich zu, nimmt mein Gesicht in die Hände und schaut auf meine Wunde.
" Was ist passiert ?" fragt er Tonlos.
" Unwichtig. " sage ich leise.
Ich versuche einer Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen.
" Brooklyn... " flüster ich.
Er lässt mich los und macht einen Schritt zurück.
" Es tut mir leid. " meine Stimme verlässt mich :" Ich wollte das nicht. "
Mir kitzeln Tränen in der Nase und ich drehe den Kopf weg. Was mich noch mehr kränkt ist, dass Brooklyn nicht wie sonst mein Gesicht gegen seine Brust drückt wenn das passiert, sondern mich stumm ansieht.
Ich fahre mir durch's Haar und sehe ihn wieder an :" Ich bin durch gedreht und habe mich selbst nicht mehr erkannt. Nenne es meine dunkle Seite. Sie packt mich in solchen Situationen und zwinkt mich Dinge zu tun, um Kontrolle zufinden... "
" Ich weiss. " er klingt müde :" Dein Vater hat mir davon erzählt. Das ist Teil eurer Aura und dient dazu, einen klaren Kopf zu kriegen und Kampflustiger zu werden. "
Ich sehe zu Boden und beginne zu zittern. Jetzt in diesem Moment, habe ich keinen klaren Kopf.
" Wie bist du Nachhause gekommen ?" frage ich leise.
" Leah wollte sich von dir verabschieden und hat mein Blut durch das offene Fenster gerochen. Wir haben in deinem Zimmer Ordnung gemacht, damit sich deine Eltern keine Sorgen machen. Dann sind wir Nachhause gegangen. " er lehnt sich gegen den Türrahmen.
Ich habe ein ungutes Gefühl.
" Was ist mit Isaac ?" fragt er.
" Er und seine Schwester liegen betäubt in deren Wohnung, eingesperrt von einem Begrenzungszauber von Fiona. " ich streiche mir über's Gesicht.
Lass mich nicht zappeln, denke ich.
Ich schaue traurig in sein wunderschönes Gesicht, in seine braunen Augen :" Was ist jetzt mit uns ?"















































































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