14 - Gefühle

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Er streicht mit seinen Lippen meinen Hals. Auf meinem Körper macht sich eine unerträgliche Gänsehaut breit. Er schaut mich immer noch über mich gebeugt an.
Und da ist es. Mein lächeln.
Plötzlich wache ich auf. Ein Traum !
Die Gänsehaut ist immer noch da. Taumelnd gehe ich ins Badezimmer. Im Spiegel sehe ich ein übermüdetes, zerzaustest Mädchen.
Rasch mache ich mich fertig und schlüpfe in ein Hemd und ziehe mir darüber ein Pullover von Ethan an. Skinny Jeans und Chelsea Boots und fertig.

Unten erwartet mich wie immer Ethan :" Hey, schicker Pullover. "
Ich grinse.
" Alles okay bei dir ? " er nimmt mein Kinn in seine Hand und ich schaue ihn an.
" Ja, mir geht es gut. " antworte ich.
" Das sagen deine Lippen, aber deine Augen streiken. "
Er hat Recht.
Aber ich kann ihm unmöglich von meinem Traum erzählen. Es hat mich verwirrt. Ich kann ihn nicht von diesen Momenten der unrealistischen Taten erzählen. Diese Küsse. Seine Nähe.
Ich kann mich noch an seine Gesichtszüge erinnern.

" Wochenende. " säufzt Fiona neben mir.
" Hast du was vor ? " frage ich sie und wir biegen Richtung Geschichtkurs ab.
" Nun ja... ich wollte dich fragen, ob du Lust auf eine Art... Pyjamaparty hättest ? "
Ich kicher :" Warum nicht ? Wer kommt noch ? "
" Keiner... "
Ich bleibe stehen :" Was hast du vor ?"
" Eine Pyjamaparty feiern ? "
" Zu zweit ? " ich gehe weiter :" Du hast doch ihrgendwas. "
" Okay warte. " sie zieht mich am Arm zurück :" Vielleicht hab ich doch etwas Angst vor Katelin und Tyler. "
" Brauchst du nicht. Meine Eltern sind bestens informiert darüber, wer wo aufkreuzt. Ausserdem haben sie keinen Grund dazu. "
" Wesshalb nicht ? " fragt sie und reißt die Augen auf.
" Solange du unauffällig bleibst, können sie dich nicht mal verdächtigen. Und ich bin hier. " ich zwinker ihr zu und ziehe sie weiter.
" Was ist das eigentlich mit dir und Brooklyn und Justin ? "
" Was ? " ich lache :" Was soll da sein?"
Sie grinst :" Schon klar. "
" Lass uns weiter gehen. " kommandiere ich und wir betreten die Klasse.

Dort sitzt Brooklyn. In diesem Moment beisst er sich auf die Lippen die in meinem Traum meinen Hals küssten. Ich schüttel den Kopf, über meine Erinnerungen. Peinlich berührt, setze ich mich neben ihn. Wie immer. Hat nicht's zu bedeuten.

Beim Mittagessen beobachte ich Justin. Er unterhält sich mit Katelins Freundin. Ich ziehe mehr beleidigt als angewiedert die ober Lippe hoch. Neben mir zischt Fiona : " Stehst du jetzt auf Brooklyn oder Justin ?"
 " Wie bitte ?"   
 " Ich beobachte dich schon die ganze Zeit und du hast seltsame Gefühle grade.Sie fühlen sich komisch an. Willst du darüber reden ?"
Ich säuftze :" Und worüber ? "
"Über deine Gefühle ?" antwortet sie so als sei ich schwer von Begriff. Naja, so in etwa fühle ich mich auch. " Ich kann dir helfen. Ich kann dir sagen wer besser ist. An erster Stelle musst du mir nur sagen bei wem es dir besser geht. Das wird schwer. Sie sind beide echt heiss. Aber Brooklyn hat dieses etwas an sich dass so... "
" Okay,bitte Stop. " komme ich zuvor :" Erstens, darf ich für keinen von beiden etwas empfinden. Weil sie nur auf meine Hilfe und Rettung angewiesen sind. Das ist was rein Geschäftliches. Ausserdem steht nirgendswo geschrieben das eine Hüterin oder ein Hüter mit einem Gestaltenwandler liiert war und es gut ausgegangen ist. Zweitens, und das fällt mir schwer, kann ich mich nicht mal endscheiden. Ich meine man kann doch nicht beide lieben. " verzweifelt stütze ich mein Kinn auf meine Hand.
" Es waren schon mal Hüter mit Übernatürlichenwesen zusammen ?" fragt sie und ignoriert was sie eigentlich von mir wollte.
" Ja meine Tante. Eine wunderschöne Frau, die ihre Bestimmungen ignorierte nur um einen Sexgott zuheiraten. Ich muss zugeben auf den Urlaubfotos sah er wahnsinnig gut aus. Aber auch nur weil er halt so ist, Dank seiner Gestalt."
" Was ist mit ihr passiert ?"
" Ihrgendein innerer Kreis der Götter wollte mit deren Liebe nichts zutun haben. Sie gaben ihnen vierundzwanzig Stunden Zeit das abzubrechen und alles vergessen zulassen. " säuftzend balanciere ich ein Lineal auf meinen Fingern :" Er hat sie überedet ihn nicht zu verlassen. Meine Tante blieb aber vorsichtig und sagte immer wieder, dass sie ihr Leben auf's Spiel setzt. Es endet damit, dass sie getötet wurde. Obwohl er versprochen hatte, dass sie am Leben bleibt. "
Fiona säufzt :" Kranker Typ ! "
Ich nicke.
" Ich sehe es so, dass du beide erst mal ignorieren solltest. Denk dran was du tun musst und was deine Aufgabe ist. Denk nicht daran das sie super aussehen. " schlägt sie vor.
" Okay, dass kriege ich hin. " antworte ich knapp.

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