32 -Alte Bekanntschaft

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Mein Handy klingelt und ich löse mich von Brooklyn. Er nimmt meine Hand und zieht mich zu sich.
" Hallo ? " rufe ich beinahe ins Telefon, denn mein Herzrasen pocht in meinen Ohren.
" Ethan ? " Brooklyn küsst meinen Hals. Ich versuche ihn zu ignorieren und kicher leise.
" Sky, ich bin in ein paar Minuten da ich verspäte mich. Dann reden wir. " sagt Ethan und nach einem lauten krachen, ist es kurz still.
" Ethan ? " ich drücke Brooklyn von mir weg. Er sieht mich fragend an :" Ethan, alles okay ? "
" Ja, alles gut. Ich bin gleich da. " er lacht und legt auf.
Ich atme erleichtert aus.
Bevor Brooklyn fragen kann, ziehe ich ihn zu mir runter.
Als Ethans Wagen vorfährt, verabschiede ich mich von Brooklyn.
Ich setzte mich ins Auto und Ethan fängt sofort an zureden :" Tyler ist im Hüter Centrum. Er wollte dich sehen und ich habe deinen Vater überredet. " ich lächel ihn an :" Ich kann dich nicht hinbringen. Aber ich werde da sein. "
Ich sehe das es ihn aufregt das er mich nicht hin bringen kann.
" Schon okay, ich finde ein Weg. " ich grinse dankbar.
Er grinst zurück.

Zuhause angekommen esse ich was und gehe in mein Zimmer. Ethan ist gefahren, davor hat er mir noch ein flüchtigen Kuss auf die Stirn gegeben. Ich habe diese danach gerunzelt. Er ist anders geworden.
Meine erste Theorie war, weil er ein fetten Anschiss von Dad bekommen hat.
Die zweite und wie ich Ethan kenne, wahrscheinlichste zutreffenste Theorie wäre, dass er sich seiner Meinung nach zuviele ' Fehler ' erlaubt hat. Obwohl ich unter seinem Schutz stehe, war ich zwei mal in Gefahr. Einmal sogar Todes bedrohlich.
Nach einer halben Stunde, nehme ich mir meine Jacke.
Auf der Veranda ziehe ich mir den Reißverschluss bis zur Nase hoch.
Ich mache mich auf den Weg zu Brooklyn. Es ist zwar ein ganzes Stück, aber ich geniesse das Herbstwetter, welches sich langsam zum Winter neigt.
Die lange Straße die am Waldrand endlang läuft, führt mich nach einem ordentlichen Fußmarsch zum Herrenhaus der Donnovans.
Ich trete zur Haustür.
Dabei fällt mein Blick auf die protzigen Autos.
Als ich klingel, öffnet Brooklyn selbst, erstaunt die Tür.
" Hat Ethan dich gebracht ? " fragt er.
Ich schütteln den Kopf.
" Ist alles okay ? "
" Ja, ich wollte dich nur fragen, ob du mit kommst... zum Hüter Centrum. "
Er schliesst die Tür hinter sich und lehnt sich seitwärts an den Türrahmen :" Hüter Centrum ? Das Ausbildungslager ? "
Ich nicke.
" Was willst du da ? "
Ich zöger :" Tyler... er wollte mich sehen und Ethan wird auch da sein. "
Er säufzt, streicht mir flüchtig übers Kinn und verschwindet im Haus um Schlüssel und Jacke zuholen.
In der Garage betrachte ich die Autos noch mals.
" Ich hab mir so überlegt. " fange ich an und er schaut neugierig :" Was wäre wenn ich ein eigenes Auto hätte."
Er grinst :" Dafür braucht man, selbstverständlich ein Führerschein. " " Den hab ich schon seid drei Monaten. Kurz nach meinem Geburtstag. " ich atme lange aus.
Er kommt näher :" Das wusste ich nicht. Warum fährst du dann nicht alleine ?"
" Weil Ethan es nicht zulässt. "
" Ich kaufe dir ein eigenes Auto. " er lächelt und steigt in sein Wagen.
" Klingt nach einer Idee. " sage ich und öffne die Tür :" Aber nein. "
" Warum nicht ? "
" Brooklyn, dass ist erstens zu teuer, zweitens kann ich das einfach nicht annehmen. "
Er startet den Motor nachdem ich einstieg.
" Dann lass uns wenigstens zusammen nach einem schauen. " 
Ich schürtze die Lippen :" Das können wir machen. "

Brooklyn weiss genau wo er hin muss. Denn er hat Tyler mit Dad und Ethan weggebracht.
Es dauert allerdings einige Minuten.
Ich beobachte Brooklyn, wie er sich auf die Fahrbahn konzentriert.
Als ich leicht fröstel und den Reißverschluss meiner Jacke wieder höher ziehe, dreht er ohne Worte die Heizung höher.
Ich lächel ihn dankbar an und er greift grinsend nach meiner Hand.
Nach wenigen Minuten schaue ich gelangweilt aus dem Fenster.
" Wie geht es deiner Familie ? " fange ich schließlich an und er runzelt kurz die Stirn.
" Ganz gut. "
" Nett... und Cara auch ? "
Er nickt.
" War sie auch in der alten Fabrik ? Ich habe nämlich weitere Wölfe gesehen. "
" Meine ganze Familie war da. " bestätigt er.
Ich überlege :" Freiwillig ? "
" Spielt das eine Rolle ? Sie waren da um dich zu beschützen. " er klingt genervt, aber ich ignoriere es.
" Sie mag mich doch nicht mal. "
Brooklyn säufzt :" Das stimmt nicht. "
Als ich was sagen will, biegt er ab. In eine Ausfahrt nach Glamcity, ein kleiner Ort der nur aus Läden, Straßen und Industrien besteht.
Eine große Stadt breitet sich vor uns aus.
An einer roten Ampel hält er und schaut aus dem Fenster. Dort ist ein Auto Handel.
Ich beobachte ihn.
Er schaut auf das Lenkrad das er mit einer Hand hält. Danach fällt sein Blick hundert prozentig auf ein schwarzen Audi.
Ich muss ihn keine Millionen Jahre kennen um zu wissen, dass er diesen Wagen lieber will als den Mercedes.
Doch er säufzt nur und fährt weiter.
Nach kurzer Zeit fahren wir auf ein kleines Gebäude zu. Es steht abgeschieden von den anderen. Bevor wir auf den Parkplatz kommen, stehen vier Sicherheitsleute dort und halten Brooklyn an.
Sie reden kurz, ich werde angeschaut und wir werden durch gelassen.
" Top Secret. " murmel ich als wir aussteigen und zur großen Tür vom Gebäude zugehen.
In dem Hüter Centrum, werden Leute Ausgebildet. Nicht zu Hütern. Eher zu Helfern, Handlanger der Hüter. Hüter selbst, sind reine Genträger.
Es gibt drei Ausbildungstufen. In der ersten, wird die Härte einer Person getestet. Ihnen wird zuerst erzählt, dass sie zur spetziellen Art von Gesetzeshüter ausgebildet werden. Um das Übernatürliche nicht sofort Preis gegeben.
In der zweiten, ist das ein großes Thema. Alles dreht sich um das Übernatürliche. Viele Kurse werden belegt.
Die meisten Leute die sich als 'Gesetzeshüter ' bewerben, schaffen es nicht mal zur zweiten Stufe.
Die dritte, ist das komplette Ausbildungs Programm.
" Sky ? " Brooklyn nimmt meine Hand und wir werden von einer Sekretärin zum Fahrstuhl geführt. Sie drückt einen Knopf und wir fahren in den Keller.
Er ist still. Schaut mich an. Meine nervösität Tyler gleich gegenüber zustehen und zuversuchen ihm zuhelfen, wird mit jeder Sekunde mehr.
Unten ist es kalt. Die Türen öffnen sich und verschiedene Gerüche steigen mir in die Nase. Brooklyn zieht seine Jacke höher. Die Gerüche riecht er stärker und sie gefallen ihm nicht.
Wir werden durch einen langen Flur geführt. Das Licht ist dämmrig. Es erinnert an ein ein Film.
" Kennst du Mockingjay ? " flüsterte ich ihn zu.
Er nickt.
" Mich erinnert es hier an Distrikt 13 "
Er kichert und die Frau schaut kurz zurück.
Dann bleibt sie schließlich vor einer Eisigen Schiebetür stehen.
Ohne den Blick von uns zuwenden, drückt sie einen Knopf neben sich. Mit einer ungekonnten eleganten Bewegung, dreht sie sich zur Eisentür und tritt in den dahinter liegenen Raum.
Es ist ein kleiner und in dem befinden sich zwei Sessel, ein Wasserspender, eine gut verriegelte Tür und eine große Glasscheibe, vor der ein Tisch mit vielen Knöpfen steht.
Ich linse durch die Glasscheibe. Es ist alles weiß.
Ich kreuze meine Arme vor der Brust und schaue die Frau fragend an :" Wo ist Tyler ?"
Sie grinst :" Da drinne. "
" Da ist nichts. Da ist alles weiß. "
Ohne das Gesicht zu verziehen, geht sie zurück zum Eingang :" Warte. In wenigen Minuten kommt jemand. "
Somit verschwindet sie und lässt die Tür ins Schloss fallen.
Es ist still. Ich traue mich kaum zuatmen. Brooklyn setzt sich ohne Geräusche auf eines der Sessel. Mit seinem Kinn deutet er mir, sich neben ihn zu setzten, aber ich lehne das Angebot ab.
Missmutig betrachte ich die weiße Wand. Sie ist so kalt, so hell und sie erinnert mich an den bloßen tot. Manche stellen sich ein Leben nach dem tot vor und wenn sie auch noch Christen sind, haben sie wegen des Glaubensbekenntniss, keine andere Wahl so zudenken. Ich stelle mir den tot genauso vor wie jetzt. Eine bloße weiße Wand, vor der wir stehen und auf unser Schicksal warten. Nach dem tot noch mal das Schicksal zutreffen, wäre seltsam. Denn das hat uns zu Hundert Prozent in den tot verfrachtet. Vor dieser weißen Wand fehlen Fragen und Antworten. Vielleicht sogar Gedanken und Gefühle. Wenn man tot ist und davor steht, dann versteht man erst so richtig, dass es vorbei ist. Und dann wird einem klar, was man alles verloren hat. Oder was man vermisst. Dann kommt auch noch der brennende Gedanken, dass das Leben ein Geschenk war und nichts selbstverständlich war.
Ich habe keine Angst vor dem tot. Ich weiss noch, als ich den sogar wollte. Um den Leiden zu endkommen. Aber wenn ich sterbe und vor dieser Wand stehen würde, würde ich...
" Hallo, ich bin Marvin. Ein Freund von deinem Vater. " höre ich eine Männerstimme hinter mir sagen.
" Komisch, dass so viele das glauben. " antworte ich trocken ohne mich zu ihn zudrehen.
Er schluckt und erst da, schaue ich ihn an.
Der Mann sieht recht alt aus. Er hat eine dicke Brille auf der Nase, aber von der Figur her, würde ich sagen, dass er ziemlich sportlich aussieht.
Marvin drengelt sich wortlos an uns vorbei und tippt etwas in ein Tastenfeld ein.
" Wo ist Tyler ? " frage ich ungeduldig.
Ein Zeigefinger zeigt auf die Wand.
Genervt seuftze ich :" Ist das so ein Trick, oder eine Geheime Sache ?"
" Nein. " er dreht sich grinsend zu mir :" Es ist ein Sicherheitsprogramm. Immer wenn niemand sich in diesem Raum befindet, stellen wir die Wand auf den sogenannten Unsichtbar - Modus. So kommt es nicht zu falschen Kommunikationen, falls jemand mal ausversehn diesen Raum betritt. Er kann uns nicht hören und wir ihn auch nicht. Schalldicht. "
Stolz klopft Marvin auf das Glas, so als habe er es gebaut und sei Unbeugsam darüber.
" Kann ich jetzt mir ihm reden ?" frage ich und ziehe die Augenbrauen hoch.
Er tippt noch die letzten Buchstaben und Zahlen und mit einem Mahl, flimmert die weiße Wand auf. Wie eine zersprungene Glasscheibe, rieseln einzelne Brocken hinunter. Ein kurzes dröhnen, wie von einem Alarm ist noch zu hören, dann schauen zwei müde Augenpaare in den Raum, in den wir stehen.
Erleichtert lässt Tyler den Kopf in den Nacken fallen. Er sitzt an einem Tisch auf einem Stuhl. An allen vieren, wurde er angekettet. Links neben ihn an der Wand, steht eine Liege. Sie sieht ungemüdlich aus und für einen unangenehmen Moment, frage ich mich, ob er sich in einer Folterkammer oder Hungerszelle befindet.
Krank, oder verletzt sieht er zumindest nicht aus. Nur müde.
Marvin reisst mich aus meiner Beobachtung und dreht mich zu ihn.
" Du darfst dich nur auf den Stuhl zu ihn setzen. Keine Berührungen, Näherungen oder Überreichung von ihrgendwelchen Gegenständen. Wenn du im Raum bist, wirst du überwacht. Wir hören euch. Sobald was passiert, holen wir dich Augenblicklich da raus. Er darf sowieso nur ab einer bestimmten Zeit Besuch empfangen. "
Dann tastet er mich kurz ab und legt die Hand auf den Hebel der Tür.
Brooklyn springt auf :" Wie sicher ist das System ? "
Mit einem warnenden Blick, schaue ich ihn an :" Mir wird schon nichts passieren. Im Gegensatz zu euch, will er meine Hilfe. Und die kriegt er nicht wenn er mir was an tut. "
Skeptisch setzt er sich zurück und legt sein Zeigefinger seitlich auf seine Lippen.
Bereit nicke ich Marvin zu und der Hebel wird herunter gedrückt.




















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