22 - Wie weiße Punkte am Himmel

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Es ist lange her, aber ich erinnere mich an alles. Und es war schön. Eine Familie und keine Geschichte. Nur die, die ihrgendwie mit Liebe zusammen hängt.
" Heute Nacht habe ich von Katelin geträumt. Sie war ein Werwolf und wollte von mir das ich ihr bei bringe, sich zu kontrollieren, weil sie mit den Fehlern aus ihrem alten Leben abschliessen wollte.Und da kam mir die Idee. Vielleicht müssen wir Tyler nicht suchen um ihn umzubringen. Wenn er es geschafft haben sollte, ein Übernatürlicheswesen zu werden, will ich ihm helfen. Ich weiss das ist verrückr aber... "
" Das ist verrückt. "
" Tyler war zuversichtlich. Ich habe bei ihm keine so große Angst gespürt wie bei Katelin... "
"Sky, bitte hör auf immer alle beschützen zu wollen. Du bist jetzt eine von uns und dem tot wirst du noch oft genug bevor stehen, also bitte werde vernünftig und reiss dich zusammen. Dein training ist heute Abend um 19:00 Uhr hier. Wäre toll wenn du pünktlich wärst. " mit diesen Worten, gibt mir Dad ein zeichen den Keller und die Sprechrunde zuverlassen.
Die Männer sehen mich seltsam an und ich fühle mich plötzlich fehl am Platz. Eine Hüterin fühlt sich an dem Ort ihrer Bestimmumg unwohl.
Der Tag ist regnerisch. Die Wolken hängen tief und grau über die Stadt.
Ich erzähle Brooklyn am Telefon von meiner Aktion im Keller.
" Das ist verrückt, hat er gesagt. " zittiere ich meinen Vater.
" Ist es auch. "
" Nein verrückt ist die Idee wahllos Menschen umzubringen. " ich schnaube und lasse mich auf das Bett fallen.
" Wahllos ? Du tust ja so als wären deine Eltern und deren Truppen Mörder. " ich kann das grinsen in seiner Stimme hören, aber es ist kein echtes.
" Ich weiss einfach nicht was mein Problem ist. " sage ich :" Immer wieder tun mir die schlimmsten Menschen leid. So kann ich doch nicht weiterhin sein. Justin hatte recht. Ich hab mich verändert. "
" Justin ist ein  Idiot okay ? "
" Er hat aber Recht. "
" Sky, bitte ! "
Die Zimmertür geht auf.
" Ich nehme dich mit. Zieh deine Uniform an und sei in fünf Minuten im Keller. Ich will nichts davon hören, dass du irgendwen retten willst. " mit bitterem Ton verlässt Dad das Zimmer.
Ich lasse das Telefon sinken. Es dauert nur einen Wimpernschlag, da stolpert ich zum Schrank und öffne die letzte Tür. Sie ist mit einer weiteren Schranktür geschützt, so das der Innhalt für Freunde, die die Schränke öffnen, praktisch unsichbar ist.
Die Uniform besteht aus einer schwarzen Hose, einem weißem Langarmshirt und einer Lederjacke. Ausserdem glänzend schwarzen Doc Martens.
Als ich mich angezogen habe, greife ich noch zum Telefon. Brooklyn habe ich dabei total vergessen.
" Ich muss auflegen."
" Ich hab es mit bekommen. Ciao. "

Auf der Treppe sehe ich wie andere Männer eintrudeln. Sie tragen alle ihre Uniformen. Auf den Schultern sind verschiedene Abzeichen. Ich habe nur eins. Wahrscheinlich dafür das ich dieser Hütersache meine Mitgliedschaft geschworen habe.
Ich sehe wie Ethan grade durch die Haustür kommt. Er geht durch sein vom Regen befeuchtetes Haar. Seine Augen treffen auf meine und er lächelt.
Diesmal wird alles anders. Ich werde mit Ehre die Befehle meines Vaters ausführen.
Wir gehen hinunter zum Keller. Ich mochte bis jetzt nicht glauben wie viele Männer ob jung oder alt zu Hütern ausgebildet wurden. Aber jetzt, wo alle hier auf engstem Raum standen und saßen, blicke ich der Realität ins Auge.
Dad wirft mir ein warnenden Blick zu. Ich versuche ihn zu ignorieren, aber der Tatsache aus dem Weg zu gehen, dass ich ihn schlicht endteuscht hatte, war unmöglich.
Ich stelle mich neben Ethan, so wie immer und lausche den Gesprächen. Sie verstummen als Dad an den Tisch tritt und einen Koffer ablegt : " Meine Herren. Wie ihr sicher schon gehört habt, suchen wir Tyler Willson. Das letzte mal war er in der Untergrundzelle. Uns ist aber in den Sinn gekommen, dass er einen Weg gefunden haben muss zu kräften gekommen zu sein, in dem er Übernatürlich wird. Was er ist, wissen wir nicht. Und sicher ob er was ist, sind wir auch nicht. Unsere Aufgabe ist einfach ihn zu finden, ihn hier her zu verschaffen und einen Weg zufinden, dass er keine weiteren Schaden anrichtet. "
" Werden wir ihn töten ? " unterbricht ihn jemand hinter mir.
" Ich sagte wir werden einen Weg finden um ihn daran zu hindern, keine weiteren Schaden anzurichten. "
" Ist doch das selbe. " murmelt der Mann und sagt das was bereits auf meiner Zunge lag.
"Die Teams sind hoffentlich klar. Jeder hat seine Waffen ? "
Ein gleichmäßiges " Ja " hallt durch den Keller und die Menge löst sich auf.
Ethan zieht mich am Arm nach oben, wesshalb ich davon ausgehe, dass ich in seinem Team bin.
Vor seinem Wagen bleibt er stehen und dreht sich zu mir um :" Bereit ? "
" Immer !"
Im Auto reicht mir Ethan meine Alteschnalle und einen kleinen Koffer. Er hilft mir die Schnalle zu befestigen und die Klingen und Messer einzuordnen.
" Dein Bogen ist hinten. Du wirst ihn gebrauchen. " er säufzt :" Bin ja mal gespannt ob du es auf die Reihe kriegen könntest ihn zu töten. "
" Wenn es sein muss. " ich bin angesäuert darüber wie er mit mir redet. Er merkt es und wirft mir einen endschuldigen Blick zu. Als ob das was ändert, denke ich und verschrenke die Arme.
" Menschen die... " fängt er an und lässt die Hand sinken die vorher nach dem Autoschlüssel griff, um das Auto zustarten :"Menschen die etwas tun wollen, was sie fast geschafft hätten, werden es wieder tun um Erfolg zugewinnen. Ich will dich nur beschützen. "
" Vor Tyler ? " ich schnaube verächtlich :" Als ich ihn das letzte mal gesehen habe, war er fast tot. Er war ausgehungert und total mager. Er hätte keinen Verwandlung überlebt. "
" Wenn nicht, haben wir Glück. "

Wir fahren etwa eine Stunde durch die Nässe und Dunkelheit. Ich kenne den Weg und weiss das es Richtung Wald geht. An der Grenze von Rose Ville.
" Wir suchen ihn im Wald ? " frage ich Ethan.
" Ja. Wir suchen im gesamten Wald. "
Ich kicher kurz auf :" Ja klar, wisst ihr wie groß der ist ? Soviele Männer haben wir garnicht. "
" Nein, desshalb helfen uns Familie Edwards und Familie Donnovan. "
" Die Wölfe. " flüster ich :" Brooklyn. "
Wir steigen aus und er reicht mir meinen Bogen.
" Wir gehen Richtung Fluss. " befielt er und ich folge ihn.
Eine gefühlte Ewigkeit gehe ich mit ihn durch die Dunkelheit. Ich muss nicht einmal den Bogen spannen. Es ist so still. Nur die Äste die unter unserem Gewicht nachgeben sind zuhören. Ein leises rauschen geht durch die Blätter der Meter hohen Bäumen. Der Mond leuchtet uns den Weg.
Ich schaue in den Himmel. Ein dunkelblaues Tuch mit weißen Sternen besprenkelt. Es sieht so wunderschön aus und mir fällt auf, wie selten ich mir einfach mal so die Sterne ansehe.
Als es immer kälter wird, schaue ich auf mein Handy. Es ist 22.45 Uhr.
Weitere Minuten verstreichen, in denen ich nur Ethan folge. Ich will grade protestieren und vorschlagen einfach wieder nachhause zufahren, als ich ein lautes knacken und gepolter höre. Donnernde Geräusche auf dem Astphalt hallen von den Bäumen wieder. Der Wald ist erfüllt von einer einzigen Lautstärke.
Ein knurren zieht durch die Büsche.
" Lauf !" ruft Ethan plötzlich und schupst mich vorran.
Ohne zuwissen wohin, renne ich schon los. Ich hüpfe geschickt über den Boden von Mutternatur. Äste peitschen mein Gesicht. Die Kälte streift meinen Körper, aber das Adrenalin, endfacht eine Hitze in mir und ich werde immer schneller.
Ich schaue nach hinten zu Ethan. Meine Haare versperren mir die Sicht.
" Guck nicht nach hinten. Lauf Sky. LAUF !" schreit er.
Es ist ein Moment der Angst. Ethan hatte noch nie Angst und wenn, hatte er die noch nie gezeigt.
Ich laufe weiter, immer weiter. Bald muss der Fluss kommen.
Doch weiter denke ich nicht, denn in diesem Moment höre ich ein kurzes knurren und ein schnauben.
" Ethan ! " schreie ich und bleibe stehen. Wovon auch immer wir weg gelaufen sind, es hat Ethan erwischt. Ich warte auf die Schmerzenschreie die in so einer Situation immer zu hören sind, aber es bleibt still. Nur das hämmern meines Herzen pocht in meinen Ohren. Tränen kitzeln in meiner Nase.
Lauf weiter, denke ich und setze mich in Bewegung. Ich muss den Fluss erreichen !
Wie ein wundes Reh renne ich durch den Wald. Meine Beine tragen mich so leicht und es fühlt sie an als laufe ich auf Watte.
Plötzlich ertönt das arlamierende knurren hinter mir und ein beißendes Geräusch, was an einen agressiven Hund erinnert, hallt in meinen Ohren.
Das poltern kommt näher. Tränen fließen über meine Wangen.
Ein stolpern reicht. Ich kuller über den Boden, einen tiefen Hang hinab. Äste und Stämme prallen gegen meinen Körper. Mein Kopf hämmert und in meinen Ohren piept es.
Endlich ist der Hang zuende und ich liege. Wie auf einer Wolke, breite ich mich aus und schaue in den Himmel. Ja, er ist wirklich schön.
Alle Stimmen in meinen Kopf schreien nach Flucht, aber ich bleibe liegen. Ignoriere das poltern auf dem Waldboden was immer näher kommt und schaue in die Sterne. Alle meine Glieder sind schwer wie Blei. 





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