37 - Deine Rechte, meine Rechte, unsere Rechte

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Zuhause folgt mir Fiona ins Zimmer.
" Also was sind Isaac und Seraphina ? " frage ich und warte ungeduldig auf eine Antwort.
" So funktioniert das nicht Sky. Ich bin keine Hellseherin. Naja, irgendwie schon. " stellt sie fest und geht hoch konzentriert durch mein Zimmer.
" Wie geht es dann ?" frage ich :" Bevor sie Mist bauen, sollten wir informiert sein. "
Sie nickt langsam :" Vielleicht gibt es eine Hexenart die man verwenden kann. Eine Kraft oder sowas. "
Ihr Blick ist wieder starr.
Ich warte. Dabei fällt mir mein unglaubliches Hungergefühl auf. Trotzdem versuche ich es zu ignorieren.
Plötzlich bewegt sich Fiona wie vom Geist gesteurt auf meinen Laptop zu. In Windeseile ist dieser Hochgefahren und sie tippt etwas langsam, Buchstabe für Buchstabe ein.
Es dauert bis ich verstehe was es heissen soll.
Sie schließt kurz die Augen und atmet dann ein. Sie schaut erschrocken, als wüsste sie nicht was sie getan hat.
Ich hab es wieder gemacht, sagt ihr Blick.
" Was soll das sein ?" frage ich und tippe auf den Laptop.
" Satan... Der Teufel aus der Hölle. " wispert sie beinahe.
Ich räusper mich :" Was hat das mit Isaac und Seraphina zu tun ?"
Meine Finger wandert über die Tastatur, doch ehe ich das eingegebene löschen kann, packt Fiona mich am Handgelenk.
Mit einer enormen Schnelligkeit, tippt sie die Namen Isaac und Seraphina ein.
" Es ergibt sogar Sinn. " sagt sei leise und starrt auf den Bildschirm.
Ich hocke mich neben sie :" Was ?"
" Satan ? Teufel ? Isaac ? Seraphina ?" versucht sei mir bei zubringen.
Mit einem säuftzen erklärt sie :" Die beiden Geschwister sind Teufel. Besser gesagt seine Handlanger. Isaac bedeutet auf Hebräisch ' Der lachende ' Und Seraphina ' Feuerengel ' Setzt die Bedeutungen in einem Satz zusammen. "
" Der lachende Feuerengel ?" antworte ich unsicher.
Sie nickt aufgeregt :" Man bezeichnet den Satan auch als Lachenden Feuerengel. "
" Okay, aber es gibt nur einen Satan, was für eine Handlangerart sind die beiden dann ?"
Wieder tippt sie etwas ein :" So wie es aussieht, sind Isaac und Seraphina, Nachtdämonen der Erotik. Genauer gesagt sind sie ' Incubus und Succubus ' "
" Incubus ist Isaac und Succubus ist Seraphina. "
Alles ergibt sich. Das sie Dämonen sind, ist jetzt klar und ergibt in jeder Hinsicht Sinn, aber was sie hier wollen, ist unklar.
Plötzlich schließt Fiona den Laptop :" Wir sollten zu Tyler. Er muss uns was erklären. "
Sie steht auf und stratzt zur Tür.
" Warum ?" rufe ich hinterher. Beschließe dann aber, einfach zufolgen.

Mit meinem neuen Auto fahren wir zum Hüter Centrum.
Fiona sieht nicht mehr so aus, als sei sie vom Abenteuer angetan. Sie ist konzentriert.
" Alles klar bei dir ?" frage ich sicherheitshalber.
Sie nickt stumpf.
Im Hüter Centrum angekommen, frage ich nach Marvin und wir werden sofort zu Tyler geführt.
Wie immer, breitet sich sie weiße Wand vor uns aus.
" Er ist dahinter. " erkläre ich stumpf, als wir alleine sind.
" Ich kann sein Herzschlag hören. Nur ganz leicht. " sie legt ihr Ohr an die Scheibe :" Das ist ein kräftiges Glas.
Mit leisen Bewegungen klopft sie an die Scheibe. Dann sieht es so aus, als würde sie im Kopf zählen und wipt dabei mit dem Kopf mit.
" Tyler ?" flüstert sie.
" Er kann dich nicht hören und so müssen wir auch nicht mit einander kommunizieren. " sage ich und ziehe sie sanft von der Scheibe weg.
In dem Augenblick kommt Marvin herein :" Hallo meine Freunde. "
Ich nicke ihm zu und gebe ihm bescheid, dass er uns zu Tyler lassen soll.
Wie beim ersten mal tippt er was ein und die weiße Wand fällt in tausend Einzelteilen in sich zusammen.
Bevor er uns die Regeln aufschwatzen kann, öffne ich die Tür und ziehe Fiona hinter mir her.
Tylers Blick ist leer. Er sieht so aus, als sei jede Hoffnung aus ihn gewichen.
Ist das Resultat schon gefallen ?
" Tyler. " flüstert Fiona und geht auf ihn zu. Kurz vor ihm, halte ich sie zurück.
" Wie schön. " sagt er und atmet lange aus :" Ihr seid gekommen. Was kann ich für euch tun ?"
Er klingt fertig, gelangweilt und restlos Hoffnungslos.
Bevor ich ihn nach seinem Resultat fragen kann, ergreift Fiona das Wort.
" Wir haben neue Schüler an unserer Schule. Isaac und Seraphina. Sie sind Nachtdämonen. "
" Wollt ihr mir jetzt immer sowas berichten ? Wer kommt und geht ? Wer was ist ? Und wie wer dazu wurde ? Wenn ja, dann geht. Das will ich nicht wissen. " mit einem lauten krach, lässt er seine Faust auf die Tischplatte nieder.
Keiner von uns beiden zuckt zusammen.
" Nein, darum geht es nicht. " stelle ich klar :" Diese Nachtdämonen sind aus einem Grund hier. Und Fiona glaubt es hat mit dir zutun. "
" Was soll die schon wissen ?" zischt er abfällig.
" Er ist sehr schwach. So schwach, dass er es nicht spüren kann. " sagt Fiona an mich gewandt. Ich nicke nur.
" Was soll ich spüren ? " fragt er mit einem provoziertem Unterton.
" Das ich eine Hexe bin und eine Vision hatte. Die Dämonen sind wegen dir da und wir wollen wissen warum. " zischt jetzt sie.
" Dämonen ? Ich hab keine Ahnung. Seid ein paar Monaten sitze ich hier. Was soll ich mit Dämonen zutun haben ?"
Sie geht ein Stück näher an ihn ran :" Es kann vor deiner Strafsitz Zeit gewesen sein. Vielleicht sogar vor dem tot deiner Freunde. "
" Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst, Hexe. " sagt er und kommt dabei auch ein wenig näher. Doch er ist an dem Tisch gekettet. Mit einem lauten säuftzen lässt er sich in den Stuhl zurück fallen :" Ich bin ehrlich, mit Dämonen habe ich nicht gerechnet. "
" Du willst etwas nicht zugeben. Ich kann es spüren. Du bist sogar so schwach, dass du dein Herzschlag nicht kontrollieren kannst. Du bist auf Chemischeweise zu dem geworden oder ?" offenbart sie ihr Wissen.
Tyler presst seine Lippen zusammen und schaut auf seine Ketten.
Er blockt total ab, denke ich.
" Na gut. " sagt Fiona und packt Tyler blitzschnell so wie mich, am Handgelenk.
Doch sie scheint bei ihm deutlich fester zu zudrücken. Fiona kneift die Augen zusammen und Tyler verzieht unter den Schmerzen das ganze Gesicht. Hinter mir öffnet sich die Tür und Marvin stürmt rein.
" Gehen Sie. " forder ich ihn auf :" Sie weiss was sie zu tun hat."
Zögernd schleicht er zurück.
Da lässt Fiona Tylers Handgelenk los. Es ist rot und blau angelaufen.
Tylers Augen sind weit aufgerissen und er rückt ein Stück von ihr ab.
" Du hast ein Packt mit dem Teufel geschlossen ?" faucht sie.
In seinem Gesicht spiegelt sich die nackte Angst :" Du warst in meinem Kopf. "
" Was hast du dir dabei gedacht ?" Fiona ist komplett am austicken :" Du erklärst uns besser alles ! "
Ich ziehe sie von ihm weg :" Fiona, geh raus. Ich mache das schon. "
" Auf keinen Fall. Ich bringe diesen Bastard zur Strecke. "
" Fiona, raus !" sage ich mit fester Stimme und sie verlässt aufgebracht die Zelle.
Ich säuftze und wende mich an Tyler.
Er hat sich inzwischen beruhigt und reibt sein Handgelenk.
" Tut mir leid. " gebe ich zu :" Aber du musst uns da wirklich was erklären."
" Du gehst besser auch. Ich erkläre dir garnichts mehr. " zischt er.
Ich frage ihn :" Ist das Resultat schon gefallen ?"
Er säufzt und schließt kurz die Augen.
" Ich habe einfach schon alle meine Hoffnungen verloren. Monate hier zusitzten, macht dabei nichts besser. " gibt er zu, ohne die Augen zuöffnen.
Ich nicke :" Kann ich mir vorstellen. "
" Du hast doch keine Ahnung. " spottet er.
In diesem Moment frage ich mich ob ich ihm eine knallen soll, oder ihn an die für mich nicht netten Wochen aufmerksam machen soll, die ich als Versuchskaninchen einstecken musste.
" Immerhin treiben sie dir hier keine Schläuche mit Chemikalien ins Blut. " endgegne ich trotzig.
Offensichtlich fällt es ihm wieder ein und leckt sich peinlich berührt über die trockenen Lippen.
" Erzähl uns vom Packt mit dem Satan. "
Ich setzte mich auf den Stuhl vor ihn und versuche so nett wie möglich zuwirken, damit ich wieder einiges aus ihm raus kriege.
" Alles was ich jeh tat, war weil ich anders sein wollte. " seine Stimme zittert leicht.
Ich unterdrücke ein säuftzen.
" Dieser Packt war Reys Idee. Er hat in einem Film darüber gesehen. Wir waren feiern, hacke dicht und es kam uns als Spaß vor. Bei ihm im Keller, haben wir dann den Packt geschlossen. Ich habe seit heute keine Ahnung gehabt, ob ich das träumte, oder ob ich wirklich mit Kate und Rey im Kreis auf dem kalten und staubigen Kellerboden saß und Ferse aus dem Interenet vor las. " er spielt mit seinen Fingern :" Ich weiss was du denkst. "
Ich habe selbst keine Ahnung was ich dazu noch denken soll, denke ich still.
" Du bist genervt von uns. Weil wir unbedingt anders sein wollten. Aber bitte. " er hebt seine Hände und die Ketten klirren :" Bitte verstehe, dass jetzt die ganzen Fehler als eine Last auf mir liegen. "
" Ich verstehe es. " sage ich rundweg :" Ich tue es wirklich. "
" Komme ich hier raus ?" seine Hände wandern zu seinem Gesicht und streichen über die müden Augen.
Ich zucke mit den Schultern :" Weiss ich nicht. "
" Ich muss mit meinem Leben zahlen nur weil... hat dein Alter nie was falsch gemacht ?" fährt er mich plötzlich an. Die Ruhe und die Müdigkeit sind davon geflogen.
" Doch mit Sicherheit aber... "
" Nein, Mr. Custos wird nicht bestraft wenn er irgendwelche Menschen umbringt. Er kann es immer noch aufschieben und sagen, dass er es zum Schutz tat und alle würden ihm glauben. Dieser Mann hat nicht mehr Rechte als alle anderen hier. Nur weil er eine Waffe trägt, eine heiße Braut und eine endzückende Tochter hat ? Er muss sich eingestehen, dass er keine Ahnung hat was er hier überhaupt tut. " völlig aufgebracht steht er vom Stuhl auf uns beugt sich über den Tisch.
Mein Herz pocht und ich versuche gleichmäßig zuatmen.
" Nein. Beck hat seine Rechte nicht verdient. Er dürfte mich hier nicht fest halten !" wie ein Irrer schreit er den letzten Satz und reisst die Ketten hoch, als wolle er sie mir noch mal zeigen.
" Du hast ein Fehler gemacht. " gehe ich ein und beisse die Zähne zusammen.
" Du hast Fehler gemacht. " äfft er mich nach :" Alles hast du falsch gemacht. Du, Tyler. Nur du. Nicht die ehlenden Leichen, die ich eins Freunde nannte und die nun im Untergrund modern. Ich erinnere dich daran, dass ich dein Leben rettete. "
Er hat sich nicht beruhigt. Seine Stimme wird mit jedem Satz fester und hasserfüllter.
" Ich habe nicht Katelin gerettet, ich rettete dich. "
Und er hat Recht. Er hat mich aus diesem Raum getragen und zurück in meine Zelle gebracht. Meine verletzte Erinnerung erinnert sich an eine Entschuldigung, die seine Lippen verließen.
Und plötzlich wird mir sein Leid immer deutlicher klar. Er hat mich an die Grenzen meines Lebens gebracht. Aber nicht alleine.
" Wenn du hier raus bist, wohin gehst du dann ?" frage ich und meine Stimme kippt dabei etwas.
Aber er versteht mich dennoch :" Weg von hier. Nach London vielleicht. "
Seine Wut ist weg und er setzt sich beruhigt auf den Stuhl zurück.
" Mein Vater wird sich die Videoaufnahmen ansehen. Wenn er gehört hat, was du zu dem ganzen Leid tragen sagst, wird er sich vielleicht um endscheiden und dich nach London gehen lassen. Du bist trotzdem verstehen das wir dir misstrauen. " erkläre ich und stehe auf.
" Heisst das, ich bin immer noch im Rennen ?" fragt er und neue Hoffnung glitzert in seinen Augen.
Ich nicke und ihm huscht ein Lächeln über die Lippen. Es ist ein dankbares und es kommt von Herzen.
Ich gehe zur Tür.
Tyler springt auf :" Ich erinnere mich nicht an alles. Aber dieser Teufel versprach uns Übernatürlichekraft, wenn wir ihn Leben in die Hölle senden würden. Wie sowas funktioniert, keine Ahnung. Wir taten es nicht. Wesshalb er uns keine Kräfte gab. Dennoch muss er was wollen. Und diese neuen Dämonen, sind wohl die Lieferanten. "
" Wir werden sehen was sie wollen. " antworte ich.
Mit einem mal lässt er sich auf den Stuhl plumpsen :" Mich oder ? Es würde Sinn ergeben. Kates und Reys Seele hat er schon. Aber der lebende Teufelskreis ist noch nicht vollkommen. "
Ich mache einen Schritt in den Raum zurück
" Tyler, ich werde aufpassen und die beiden nicht aus den Augen lassen. Sie werden dich nicht töten. Brooklyn wird mir bestimmt zur Seite stehen und zusammen... " ich suche nach dem richtigen Begriff :" Zusammen werden wir eine Mauer bilden. "
Mit diesem Versprechen verlasse ich die Zelle und blicke in Dads Augen.
Hätte ich Tylers Ausraster nicht noch im Blut, hätte ich mich zu tode erschreckt.
" Dad, hey. " begrüße ich ihn nachdrücklich.
" Und du glaubst wirklich, du kannst alles." sagt er mit tiefer Stimme und guckt dabei an mir herrab.
" Davon hat keiner was gesagt. Ich... "
" Mit Tyler reden und ihm das Versprechen geben, dass er hier lebend raus kommt, steht dir nicht zu ! "
" Muss es auch nicht. Ich habe ihm das Versprechen von mir aus gegeben. Ich werde versuchen ihn den Tot zu ersparen.  Und ob es in meiner Macht steht oder nicht, ist mir sowas von egal. Wärend du deinen Job nicht richtig und ehrlich und zuversichtlich erledigen kannst, sorge ich dafür, dass dein dämlicher Ruf nicht kaputt geht und rette die Leben hilfloser Teenager. " zische ich und vergesse in diesem Moment, dass ich mit meinem Vater rede.
Er hebt eine Augenbraue, baut sich vor mir auf und öffnet den Mund um ihn kurz darauf wieder zuschließen.
" Tut mir leid Dad, aber seid Jahren behandelst du mich nicht als Tochter, als Fleisch und Blut. sondern als totalen Trottel. Ich bin nicht blöd, ich hab was in der Birne und ob du es glaubst oder nicht, ich weiss was dieses Hüter Centrum in Beschlag nehmen darf und was nicht. Das Leben eines Minderjährigen , gehört nicht dazu. " ich gehe an ihn vorbei, ignoriere Ethan an der Tür und gehe an Fionas Seite, die draußen stand, zum Auto zurück um nach Hause zufahren.













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