Zuhause angekommen, gehe ich sofort nach oben und mache meine Hausaufgaben. Trotz meiner vielen Fehlstunden, bin ich noch sehr gut in den ganzen Fächern.
In der Schule heute, habe ich Justin gesehen. Nur kurz.
Leah und ich haben eine Freistunde und die Mittagsapause mit einander verbracht. Sie sagte, dass sie mich sehr vermisse und unsere Freundschaft nicht versauen möchte. Als ich ihr erzählte, dass Fiona und ich uns heute morgen nach einem Auto für mich umgesehen hatten, ignorierte sie Fionas Namen und ihre Taten und freute sich statdessen für meine gute Farbwahl und das ich den willigen Endschluss gefasst hatte, mir was eigenes zu gönnen.
Ethan war heute morgen nicht da, ist jetzt auch nicht da und gestern Abend, kam er auch nicht nachhause. Als ich Mom nach ihm fragte. sagte sie nur :" Ethan hat viel zutun. Vielleicht wurde er ja von deinem Vater befördert und arbeitet jetzt mehr im Centrum. "
Ich wollte ihr sagen, dass sein eigentlicher Job auf mich aufpassen ist, aber das kam mir in diesem Moment zu egoistisch und Kleinkindlich vor. Wieso sollte er noch auf mich aufpassen, wenn ich mir heimlich ein Auto holen will und eigene Endscheidungen treffe ?
Desshalb sagte er auch, dass eines Tages der Tag kommen wird, an dem ich auf mich alleine aufpassen muss.
Ich lege die Stirn auf die Tischplatte meines Schreibtisches und schlinge die Arme um meinen Kopf. Ich bin so ein Idiot, denke ich und säuftze laut.
Ein leises Geräusch neben mir, lässt mich aufsehen. Auf dem Boden liegt mein Stift. Als ich ihn aufhebe, erinnere ich mich an damals. Es ist nicht lange her, aber da habe ich mehr mit meinen Eltern unternommen und mit Freunden. Ich erinnere mich, wie Fiona meinen Stift aufhob, ihn mir reichte und diese Vision hatte. Damals, als ich viel zu ängstlich und unsicher war.
Mit einem lauten krachen, lasse ich meinen Kopf wieder auf den Tisch sinken. Das stille Schmerzen auf meiner Stirn ignoriere ich. Ich habe mich geändert und plötzlich gefällt mir mein neues Ich nicht mehr so.
Kurzerhand habe ich eine Idee.
Ich laufe nach unten in den Keller, nehme mir mein Pfeil und Bogen, einen Beutel mit Zielscheiben und das wohl leicht sinnigste, was ich tun kann.
Die Autoschlüssel von Dads Jeep.
Unschlüssig lasse ich sie in meiner Hand liegen. Und dann überlege ich fieberhaft.
Es ist jetzt 13:30. Mein Dad kommt um etwa 16:00 Uhr nachhause und macht sonst was. Um erlich zu sein, weiss ich nicht ob er seine Waffen holt, oder was anderes.
Jedenfalls muss ich um 16:00 Uhr wieder zuhause sein, denn dann wird Dad seinen Jeep wahrscheinlich benutzen.
Felsenfest überzeugt von meinem Plan, pfeffere ich meine Sachen auf den Rücksitz des Jeeps und starte den Motor. Mit Hilfe einer kleinen Fernbedienung, öffne ich das Garagentor und fahre den kleinen Hügel nach oben hoch. Vor dem Haus stoppe ich kurz.
Etwas nervös schaue ich auf die Straße, doch dann trete ich wieder auf das Gaspedal und brettere die Straße nach unten, Richtung Rose Villes Grenze.Eine Stunde Fahrt und nur eine halbe zum Trainieren. Jeh näher ich dem Wald komme, desto unnötiger, erscheint mir mein Plan.
Trotzdem behalte ich das Tempo und ereiche wenig später, die kleine Einfahrt zum Wald.
Ich steige aus und nehme mir sofort meine Sachen raus. Als ich meinen Platz gefunden habe. hänge ich die Zielscheiben an die schon vorhandenen Hacken und stecke mir die Kopfhörer in die Ohren.
Beim dahin trällern meiner Playlist, schieße ich meine Pfeile.
Dabei ist mein Kopf total leer und ich komme so richtig in fahrt. Ich probiere ein wenig aus und schließe beim schießen die Augen, oder lege zwei Pfeile in die Sehne. Auch wenn meine Experimente nicht imme gut gehen, habe ich die halbe Stunde schnell rum und mein Wecker klingelt.
Schnell sammel ich alles ein und gehe zum Jeep.
Beim Jeep angekommen, fährt ein weisses Auto neben mir vor.
Justin steigt aus und grinst mich an :" Oh hey. "
Ich versuche auch zu grinsen.
" Was machst du denn hier. Alleine ?"
Ich nicke und öffne die Tür zum Jeep um meine Waffe und den Beutel auf den Rücksitz zulegen.
" Ist dass, das Auto von dem du heute mit Leah sprachst ?"
" Nein, das ist Dads Wagen. " antworte ich und werfe die Tür zu.
Justin legt sein Arm auf die offene seines Autos :" Gibt's was neues von Tyler ?"
" Keine Ahnung ob ich dir Information zu ihn geben darf. "
Er lacht :" Oh, tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du schon so hoch oben sitzt. "
" Spar dir das. " fauche ich und öffne die Tür zum Fahrersitz.
" Hey, Sorry. Es ist nur so seltsam was alles passiert und wir sehen uns einfach immer seltener. "
Ich übelege :" Ich weiss. "
Dann ist es still.
Justin und ich könnten uns wirklich mal öffter sehen. Brooklyn hätte damit bestimmt am Anfang was gegen, aber mit der Zeit würden wir das schon hin kriegen.
Plötzlich wirft Justin die Tür zu :" Naja gut. Lass uns darüber ein anderes mal reden. "
Er schliesst sein Auto ab und lächelt.
" Okay. " sage ich und steige in den Jeep.
Ich beobachte noch, wie Justin in den Wald spatziert. Eine Hand in der Hosentasche, die andere spielt mit dem Autoschlüssel. Zugerne würde ich wissen was er tut, doch dann fällt mir ein, dass ich ein Zeitplan einzuhalten habe und fahre mit quitschenden Reifen davon.Wieder zuhause, fahre ich den kleinen Hügel zum Kelle runter, parke das Auto ein und schließe das Gargentor.
Im selben Moment höre ich Dads Wagen und ich räume alle Sachen schnell aus dem Jeep, um sie in meinen Schrank zu sortieren.
Das Garagentor geht auf und ich tu so, als würde ich meine Pfeile polieren.
" Hey Schatz. " ruft Dad gut gelaunt als er sein Auto neben dem Jeep einparkt und aussteigt.
Ich runzel kurz die Stirn, auf das ' Schatz ' in seiner Begrüßung und antworte mit :" Hey, Dad. "
Er geht nach oben, streicht mir noch flüchtig über die Schulter und kommt wenige Sekunden wieder runter.
" Hast du den Autoschlüssel vom Jeep gesehen ?"
Reflexartig schnellt meine Hand zu meiner Hosentasche. Mein Herz bleibt stehen, als ich ihn dort finde :" Nein, schau doch mal oben im Schlafzimmer. Vielleicht in einer deiner Jacken. "
Als ich ihn schon die Treppe hoch rennen höre, sprinte ich mindestens genauso schnell ins Wohnzimmer und werfe den Schlüssel auf das Sofa.
Wieder unten, greife ich wieder nach meinen Pfeilen.
" Hier !" höre ich ihn rufen und er kommt wieder runter :" Auf dem Sofa. "
Er versucht ein grübeln zu unterdrücken und geht zum Jeep :" Ich fahre wieder los. Deine Mom kommt bald auch wieder nachhause. "
Ich säuftze und Dad hört es :" Tut mir leid. Das ganze hin und her und das wir so selten zuhause sind in lezter Zeit. Aber es geht um Tylers Resultat. Deswegen ist Ethan auch so selten da. "
Als ich Tylers Namen höre, sehe ich auf.
Dad grinst schon wieder und fährt mit dem Jeep schnell aus dem Keller.
Als das Tor zu ist, säuftze ich und lasse die Pfeile sinken. Kurz halte ich inne und lausche der stille.
Plötzlich bringt mich das klingeln der Tür oben zum zusammen zucken. Ich atme noch mal durch und gehe zur Haustür.
Ich blicke in die braunen Augen von Brooklyn.
Aus irgendeinem Grund bin ich erleichtert ihn zusehen, denn in der Schule heute war er nicht.
" Wo warst du nur ?" frage ich und lasse mir von ihm ein Kuss auf die Stirn geben.
" Mit der Familie unterwegs. " antwortet er und als er mein misstrauischen Gesichtsausdruck sieht, lächelt er.
Ich versuche es zu ignorieren und gehe Richtung Treppe :" Ich hab in eigenes Auto. "
Er reibt sich die Stirn :" Echt jetzt ? Das ist ziemlich cool. "
Ich bleibe stehen und finde ihn direkt neben vor mir auf :" Ich habe erwartet das du beleidigt bist. Weil ich doch eigentlich mit dir eins aussuchen wollte. "
" Ähm... Ja, ist aber nicht so schlimm. " gibt er zu und mach eine Hand Bewegung, die mir deutet, dass ich weiter gehen soll.
Im Zimmer mache ich die Tür zu und beobachte wie Brooklyn sich auf's Bett setzt. Er kneift kurz die Augen zusammen und hält sich den Bauch.
" Ist alles in Ordnung ?" frage ich und beginne mir Sorgen zu machen.
Er nickt.
Säuftzend verschrenke ich die Arme vor der Brust.
" Hey." er nimmt meine Hände und ich stelle mich zwischen seine Beine :" Mir geht es gut. "
Ich glaube ihm nicht. Er hat Schmerzen. Als ich sechs war, hatte mein Vater oft Gliederschmerzen. Dann hat er das selbe Gesicht gemacht und sich die Stelle gehalten, die grade weh tat.
Mom sagte dann immer das er ruhe brauchte und schickte mich von ihm weg, weil ich immer spielen wollte. Aber das konnte er nicht und warum, habe ich nie verstanden.
Ich sehe Brooklyn in die Augen und beuge mich langsam zu ihm runter.
Im selben Moment in den er meine Hände los lässt, ziehe ich sein Shirt hoch.
Ich finde vor, was ich befürchtet habe. Eine Wunde. Groß und fast noch offen.
" Was ist passiert ?" frage ich.
Er säufzt und lässt die Hände in den Schoß sinken.
" Ich war wieder Unterwegs und als ich zum Auto wollte, hat mich etwas schnelles gestriffen. Es war wie ein rot, schwarzer Schleier. Nachdem er weg war, spürte ich diese Schmerzen. "
" Du weisst nicht was es war ?" frage ich nach und gehe langsam Richtung Tür.
Er schüttelt den Kopf.
Schnell gehe ich ins Bad und hole Verbandszeug.
" Warum heilst du nicht ?" ich krame in der Tasche und finde Nadel und Faden.
" Tu ich. Ich spüre es schon. Aber es muss was gewesen sein, was mein Heilungsprozess deutlich verlangsamt. " antwortet er und beobachtet mich.
Säuftzend fädel ich den Faden ein und halte inne.
" Du musst das nicht machen. " beteuert er und drückt meine Hand und sein Shirt langsam runter.
" Geht schon. " ich ziehe sein Shirt wieder hoch und mache den ersten Stich.
Brooklyn tut das wohl nicht weh.
Säuftzden sage ich :" Hat wieder jemand was gegen dich ?"
Er hält still :" Nicht das ich wüsste. "
" Es kann alles sein. " stelle ich fest und konzentriere mich.
" Also ein neues Auto mhh ?" fängt er an und ich beisse mir grinsend auf die Unterlippe.
" Ja, sorry. "
" Schon okay. Was ist es denn für eins ?"
" Ein BMW A6 in Rubinrot. " sage ich stolz und verstelle dabei meine Stimme adelig.
Er kichert.
Nach einigen Minuten ist mein Kunstwerk vollbracht und mein Freund ist wieder zusammen geflickt.
Zum Dank lächelt er sein süßes lachen. Dabei umspielen zarte Grübchen seine Mundwinkel.
" Es sieht nicht perfekt aus aber... "
Weiter komme ich nicht, denn Brooklyn drückt mich sanft gegen die Wand und küsst mich. Säuftzend schlinge ich meine Arme um seinen Hals.
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Custos
FantasyEine Welt mit Gestaltenwandlern. Von Naturgeistern, Fabelwesen, Mischwesen, Märchenfiguren, Götter und Engel, bis hin zu Gruselwesen. Und eine Jahrhundertealte Tradition. Hüter der Formwandler. CUSTOS !