Es ist kühl. Die Sonne lässt sich nicht blicken und ich warte draußen auf Ethan. Er flucht vor sich hin und ich höre einen dumpfen aufprall. Ist er hin gefallen ?
Als er ächtzend vor mir steht, reicht er mir eine Jacke.
" Für alle Fälle. " sagt er flüchtig und geht an mir vorbei.
Im Auto ist es kalt. Arschkalt. Hat es heute Nacht gefroren ? Wenn ja, wieso so schnell ?
Ich freue mich regelrecht auf Justin. Seine neue Seite, gefällt mir und ich möchte sie gerne näher kennen lernen.An der Schule ist wie immer die Hölle los. Die Busse kommen mit Schülern und Schülerinnen an und die Parkplätze füllen sich.
Suchend schaue ich mich nach Justin um. Entdecke Brooklyn, der mit Leah neben seinem Auto steht. Sie schauen auf etwas, was in seiner Hand liegt.
Ich steige aus und verabschiede mich von Ethan. Er streicht flüchtig über meine Wange.
Neben meinem Spind steht er :" Ich hatte den ganzen Morgen das Gefühl, dass du mich sehen willst. "
" Soll das heißen du errätst Gefühle ? " frage ich Justin.
" Nun ja... ich habe ein Gefühl was Gefühle angeht. Eine Ahnung. "
Ich ziehe die Augenbrauen hoch :" Was fühlt dieses Mädchen dort ? " frage ich und zeige unauffällig auf ein Schwarzhaariges Mädchen mit dunkler Haut die mit ihrer Freundin tuschelt.
Er wirft sich lässig gegen meinen Nachbarspind :" Das was jedes Mädchen hier fühlt. Eine Hormon gesteuerte, Lustreaktion, die ausgelöst wird sobald ich in der Nähe bin. " er zwinkert ihr zu und sie dreht sich beschämt weg.
" Hammer... " flüster ich und bemerke kaum wie er mich beobachtet.
" Und du ? " fragt er :" Was fühlst du in meiner Nähe ? "
" Weiß nicht, erkennst du sowas nicht?"
Er grinst :" Es ist keine Wissenschaft. " " Klar, ich weiss. " ich hole meine Sachen und schließe den Spind ":Wenn du es nicht weisst, dann finde es heraus. "
Ich spüre sein grinsen im Rücken. Das überhebliche. Welches ich jetzt nicht mehr arrogant sondern sexy finde.Wie erwartet sitzt Brooklyn neben mir in Latein. Ich lächel ihn an, bekomme aber keine Reaktion.
Ich erhasche nur ein Blick auf sein Handgelenk. Dort schlängelt sich eine Wunde wie ein roter Faden rum, der mit jeder Sekunde verblasst. Ethan nennt das Heilen ohne Medizin.
" Brooklyn. Was ist passiert ? " frage ich ihn leise.
Er säufzt :" Nicht jetzt. "
Ich nicke.
Im Unterricht bin ich ziemlich abwesend. Am Ende des Unterrichts ist Brooklyn's Wunde weg. Komplett verheilt. Ohne jegliche Medizin.In der Pause kommt er zu mir und redet sofort los :" Ich habe es versucht mich zu verwandeln. Abseits vom Vollmond. "
" Hast du dich dabei verletzt? "
" Wunden die man sich selbst zufügt, heilen langsamer. "
Er schaut an mir runter.
Ich runzel die Stirn.
Plötzlich zieht er mich zu sich. Hinter mir wollen Leute durch, aber ich stehe Brooklyn so nah. Unsere Nasen berühren sich fast und ich bekomme Gänsehaut, als er mich immer noch fest hält.
Er schaut wieder an mir runter und beißt sich auf die Unterlippe.
Ich schlucke.
" Soll ich dich heute nach Hause fahren ? " flüstert er, weil ein lauterer Ton zu viel wäre.
Als Antwort nicke ich langsam.
Dann grinst er.
Ehe ich mich versehe, ist er weg.
In meinem Kopf dreht sich alles.
Warum jetzt Brooklyn ? Was stimmt mit meinem Herz nicht ?Am Ende des Tages, gehe ich mit schnellen Schritten Richtung Mercedes. Eine Clique von Mädchen, denen man am liebsten aus dem Weg geht, weil sie einem mit der Make- Up Schicht und ihrer unnatürlichen Art schon Angst einjagen, stehen davor. Eine davon lehnt sich so sehr über die Haube, dass ich die Wahl ihres BH's deutlich erkenne. Missblilligend schaut sie zu mir :" Was willst du ? "
Was soll ich wollen ?
" Nichts... ich... "
" Klappe, Bitch. " zischt eine andere.
Ich unterdrücke beleidigende Worte und schnaube nur. Als ich mich zum gehen bewege und weg gehe, laufe ich in Brooklyn's Arme. Er nimmt meine Tasche und öffnet sein Auto.
Die Clique wirft sich in Szene und führen erbärmlich Errotische Tricks vor.
Brooklyn ignoriert sie alle, sieht nur mich an und seine Augen glitzern als er mich anlächelt.
Ich spüre alle tötenden Blicke der Mädchen aber ignoriere sie ebenfalls.Auf der Fahrt umgibt uns wieder diese angenehme Stille.
" Wie war dein Tag ? " frage ich trotzdem.
" Ganz okay. " sagt er knapp.
" Was macht so ein Werwolf ? " frage ich.
Er lacht :" Ausser den Mond anheulen?"
" Das tust du doch nicht wirklich oder?"
" Was wenn doch ? Ist das nicht sexy?" er lacht wieder.
Ich lache auch.
" Nichts besonderes. Wir leben ganz normal, nur das wir uns einmal im Monat komplett in einen Wolf verwandeln. "
Ich schmunzel :" Tut das weh ? "
Er schüttelt den Kopf :" Es ist sogar befreiend. Das erste mal tut weh. Es ist nun mal was neues und es verändert dich sofort. "
Dann sieht er mich an. Lange.
Nach einer Weile rechne ich mit einem Unfall, aber irgendwas an ihm sagt mir das seine Reflexe sehr gut sind.
Dann schaut er wieder auf die Fahrbahn und lächelt.
Dieses lächeln. Mein lächeln.
Bei mir zuhause ist niemand da. Ethan, Mom und Dad sind nicht da. Ich vermute sie im Hüter - Lager... was auch immer.
Ich bitte Brooklyn rein. Ich zeige ihm unser Haus und erzähle hier und da was.
Dabei bemerke ich, dass er sich wenig darauf konzentriert. Sondern mich ansieht.
" Warum siehst du mich so an ? " frage ich und stelle mich vor mein Bett.
" Weil... " er kommt näher und ich gehe einen Schritt nach hinten. Noch ein Schritt. Ehe ich falle, fängt er mich auf.
Gott, dass ist so ein Klischee. Unmöglich in echt zu erleben.
" Weil du wirklich hübsch bist. " seine Hände liegen auf meinem Rücken und ich kann nicht anders als meine Hände auf seine durch trainierte Brust zulegen.
" Danke. " nuschel ich und werde rot.
" Okay... " er stellt sich wieder aufrecht hin und geht zur Zimmertür :" Ich sollte nach Hause gehen."
Du solltest diesen Moment nicht ruinieren, brülle ich innerlich.
Ich begleite ihn nach unten.Er geht einfach. Als ich die Tür schließen will, kommt er zurück und küsst mich auf die Wange und flüstert ein :"Bis bald."
Ich lächel.
Und ich kann es nicht ändern. Still und heimlich rebellieren die Gefühle für Justin und Brooklyn in mir.
Die für Brooklyn sind aber was anderes. Stärker ?! Liebe ?!
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Custos
ФэнтезиEine Welt mit Gestaltenwandlern. Von Naturgeistern, Fabelwesen, Mischwesen, Märchenfiguren, Götter und Engel, bis hin zu Gruselwesen. Und eine Jahrhundertealte Tradition. Hüter der Formwandler. CUSTOS !