Kapitel 5

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Nach dem Wohnzimmer gingen wir durch einen Bogen in ein etwas kleineres Zimmer in dem um einen Tisch um die 12 Stühle herumstanden. Das war auf alle Fälle das Esszimmer, sechs Stühle für uns und weitere sechs wenn wir mal Besuch da hatten. Der Tisch war aus Kirschholz und die Stühle ebenfalls, der Boden war mit beigefarbenem Marmor ausgelegt und die Wände waren Kaffeefarben. "Seine Wände Kakbraun zu streichen kommt auch immer mehr in Mode. Versteh ich net." Ray schüttelte den Kopf und ich musste aufpassen dass ich mich vor Lachen nicht an der Luft verschluckte. Er hatte Recht, das war nicht mehr Kaffee, das war Kakbraun. "Ich auch nicht, aber anscheinend gefällt es meiner Mom!" Wir lachten beide noch ein bisschen. "Hey, ist das vielleicht die Küche?" Ray deutete auf die Glastüre rechts von uns durch die man eine Spülmaschine und ein Abtropfgitter sehen konnte. "Könnte sein." Während ich die Tür öffnete überlegte ich mir welche Phase Silvie gehabt haben muss während sie dieses Zimmer gestaltet hat. Die Wände wahren grün und die Schränke schwarz, was rein gar nicht zueinander passte, und wenn man dann den Boden sieht, der mit hellem Parkettboden ausgelegt war, dachte man vielleicht das der der hier wohnt farbenblind ist, aber das war wohl so gewollt. "Wirklich schön hier." Ray war anscheinend ziemlich geschockt von der Farbwahl "Ja, dieser Raum kann aussehen wie er will, hier kommt normalerweise kein Besuch rein." "Aha, und deswegen darf dieser Raum so scheiße aussehen?" "Genau!" Ich suchte in den Schränken nach Gläsern und nahm zwei heraus als ich sie gefunden hatte. "Was möchtest du?" Ich zeigte auf die vier Flaschen die auf dem Küchentisch standen "Eistee bitte." Während ich uns Eistee einschenkte sah Ray aus dem Küchenfenster auf das blau glitzernde Meer "Wenn du möchtest, können wir mal zusammen ins Meer gehen?" Wir tranken unsere Getränke während er auf eine Antwort wartete "Ich weiß nicht, wenn uns etwas passiert?" Ich sah skeptisch zu ihm, er war nervös, das merkte man ihm an "Wenn du nicht willst finde ich das ok!" Er wurde rot und ich verfolgte diese Reaktion amüsiert und beschloss es ihm nicht ganz so schwer zu machen, er wollte schließlich nur versuchen Kontakt zu knüpfen, da sollte ich schon ein bisschen darauf eingehen "Ich schwimme nicht so gerne weißt du? Aber wenn du möchtest können wir mal zusammen in die Stadt schauen, ihr muss mein Zimmer noch einrichten und brauche auch neue Klamotten, dann könnten wir zusammen Shoppen gehen, alleine ist das immer so verdammt langweilig!" Er wurde rot und nickte schnell "Klar, gerne!" "Dann bräuchte ich nur noch deine Handynummer?" ich lächelte ihn an und er holte sein Handy heraus und gab es mir. Ich gab ihm ebenfalls mein Handy in die Hand und er begann seine Nummer einzutippen. Ich tat es ihm gleich. Als ich fertig war gab ich es im zurück und auch ich erhielt mein Handy wieder. "Warum hast du dich als Mr. Fabulous eingespeichert? Das hört sich schwul an!" Eigentlich wollte ich ihm jetzt böse sein, aber er war einfach zu niedlich! "Ich bin nicht gay!" er legte den Kopf leicht schief und machte große Augen "Schade!".

Er grinst breit und auch ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken was eigentlich keinen Sinn machte. "Bist du etwa schwul?" Er stand auf, stellte sich vor mich und grinste "Vielleicht, aber für diesen Körper würde es sich auch lohnen schwul zu werden." Während er das vor sich hin flüsterte, strich er über mein Sixpack und lächelte süß. Ich drückte ihn ein Stück von mir weg "Danke, kein Bedarf!" Dann mussten wir beide lachen. "Hättest du etwas dagegen wenn ich auf Männer stehen würde?" "Wenn du nicht in mich verschossen bist, nicht." Und schon wieder fingen wir vollkommen zusammenhanglos an zu lachen. "Es ist schon ziemlich spät, ich muss meinem Vater noch beim Rasenmähen helfen. Ich sollte besser gehen. Schreib mir dann ok?" "Ok." Ich begleitete ihn noch bis zur Haustüre und wartete dann bis er die Ausfahrt verlassen hatte. Dann winkte er mir nochmal zu und ging den Weg in das Dorf runter. Ichschloss die Tür und sah ihm durch das Fenster noch nach, bis er aus meinem Blickfeld verschwand. Danach machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer um mich noch zu Duschen und mich umzuziehen bis die anderen wieder da waren. Auf dem Weg nach oben nahm ich mein T-Shirt vom Treppengeländer mit. Als ich gerade mein Zimmer betreten wollte, viel mir ein Zettel auf, der neben der Klinke mit Tesa festgeklebt war. Ich nahm ihn und faltete ihn vorsichtig auseinander:

"An Max,

Da wir dich nicht wegen wollten hat Mom gesagt ich solle dir einen Zettel schreiben. Wir sind zum Einkaufen gefahren und sehen uns dabei der Gelegenheit die Stadt ein bisschen genauer an. Bitte versuch während wir weg sind nicht das Haus ab zu fackeln OK?

PS: Sven wird früher da sein als wir also streite dich Bitte nicht mit ihm.

LG dein Einhorn Pony"

Ich schüttelte nur den Kopf und ärgerte mich das ich nicht wach war um mitzufahren, jetzt musste ich mich für das Zeug das ich noch brauche extra in die Stadt fahren lassen. Aber einerseits hätte ich dann Ray nicht kennengelernt und andererseits konnte ich ja das ja auch mit ihm machen. Mein Dad würde uns sicher fahren und wenn er keine Zeit hatte musste ich halt Sven fragen. Insgeheim freute ich mich schon sehr darauf wieder Zeit mit Ray zu verbringen.

Jetzt ging ich aber als erstes Duschen. Ich genoss das warme Wasser das über meinen Rücken lief und den Geruch nach Vanille, den mein Duschgel verströmte. Ich liebte es zu Duschen, aber viel mehr liebte ich es zu Baden. Denn dann konnte ich wirklich entspannen. Dann fühlte mich geborgen und sicher in der Wärme des Wassers. Meine Gedanken würden gestört als es an der Tür klopfte "Max, bist du da drin?" Ich stellte die Dusche ab "Nein, es ist der Heilige!" Ich bemühte mich so laut wie möglich zu sprechen, denn ich konnte mir vorstellen dass die Wände mit Kunststoff schalldicht gemacht worden waren. "Max, ich komm jetzt zu dir rein!" er hatte mich wohl nicht gehört, denn die Türe öffnete sich schon.


(1022 Wörter)

Nicht Gerade EinfachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt